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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Charlie ab, oder? /Charlie? Bist du da?/ In seinem Verstand herrschte eine seltsame Stille, und schließlich hörte er Charlies Stimme wie durch einen dichten Nebel.
    ///Strahlenkrankheit?
Da lass ich die Finger von!///
    Und dann spürte er Charlies Anwesenheit nicht mehr – wieder war er fort.
    Bandicut schloss die Augen, versuchte vergebens, seine Wut zu zügeln. Er wusste, er sollte Charlie dankbar sein. Und er wusste auch, dass Charlie xenophob veranlagt war; zumindest das hatte er mit einem der früheren Charlies gemeinsam. Aber was brachte das? Die Neri mussten geheilt werden. Würde Charlie sich wirklich lieber heraushalten und die Neri sterben lassen? Falls ja, dann war das einfach nur … feige.
    Bandicuts Gedanken wirbelten durcheinander, waren mal verschwommen, dann wieder klar. Das Bedürfnis, wieder in den Schlaf zu gleiten war beinahe … nein, es war … überwältigend … Charlie machte sich an Bandicuts Schlafzentrum zu schaffen …
    Ik sagte gerade etwas zu Bandicut, aber dieser hörte den Hraachee’aner nicht. Sein Bewusstsein trieb einfach davon.
    Er träumte von einem Kampf, von Gestalten, die sich in der Nacht erhoben und stürzten, vom Nahkampf in schlammigen Schützengräben. Er hielt jemanden am Hemd gepackt, fiel hin und stand dann wieder auf, schüttelte seinen Gegner heftig; aber der Hemdstoff riss, und der Gegner, wer immer der auch war, befreite sich aus Bandicuts Griff, floh.
    Bandicut lief wieder über einen Friedhof; Grabsteinreihen erstreckten sich bis zum Horizont, in den unendlichen Nachthimmel, zu den Sternen. Geister waren auf dem Friedhof, aber jedes Mal, wenn er sich umdrehte, um mit ihnen zu reden, verschwanden sie im flüsternden Wind. Er war allein, ganz allein, nur die Stimmen der Sterne leisteten ihm Gesellschaft.
    Und dann begannen auch die Sterne zu verschwinden …
    Als er erwachte, fühlte er sich schrecklich benommen und leer. Alles in seinem Inneren fühlte sich anders an als sonst. Nackte Angst packte ihn. /Charlie?/ Er bekam keine Antwort, spürte das Quarx nicht. /Charlie?/ Nein, dachte er. Bloß nicht! Charlie kann sich doch nicht … würde sich doch nicht …
    Und dann hörte er eine Stimme. Eine weibliche Stimme. Sie klang verwirrt.
    ///Heiße ich Charlie? Oder nennst du mich jedes Mal so?
Uns?
Das ist alles so merkwürdig … ///
    /Hä?/
    ///Wie du auf Namen ansprichst.
Würde es nicht viel normaler klingen, wenn du mich
Charlene
nennen würdest?///
    Bandicut war einer Ohnmacht nahe. Er befürchtete, tatsächlich zu Boden zu stürzen, deshalb atmete er erst einmal tief durch. Er wusste, dass Ik ihn besorgt beobachtete, brachte aber kein Wort über die Lippen. Oh Gott. /Hast du gerade … Charlene gesagt?/
    ///Du kannst mich weiterhin Charlie nennen,
wenn du unbedingt willst.///
    Schnaufend stieß er den Atem aus. /Tja, nein, ich … was immer du möchtest. Klar, auch Charlene, wenn du willst. Ich heiße … John Bandicut. Und wir … ich glaube, wir müssen über vieles reden./
    ///Es gibt noch immer so vieles,
was ich nicht verstehe.///
    /So vieles, was du nicht verstehst?/ Bandicut atmete tief durch und öffnete seine Gedanken für Charlene, für Charlie-Fünf, damit sie sie erkunden konnte. Ein neuer Charlie … Bandicut wurde ganz schwindelig, als er daran dachte. Was war mit dem alten Charlie geschehen? War er einfach verschwunden? Gestorben, während Bandicut schlief? Wieso hatte das Quarx, die Steine, irgendwas ihn nicht irgendwie … vorgewarnt oder so? Nicht dass Charlie urplötzlich einen Schlag bekommen hatte, nein, der Hurensohn war einfach gegangen und … hatte sich die Pulsadern aufgeschnitten – oder was immer ein Quarx anstellte, um sich umzubringen.
    ///Ich hab das Gefühl///,
    sagte Charlie, als sehe sie von einem Stapel Bücher und Datenbändern auf,
    ///dass dein alter Charlie
nicht besonders glücklich war.///
    /Stimmt. Stimmt, war er auch nicht./ Nicht glücklich. Definitiv nicht glücklich. /Ich weiß aber nicht warum./
    ///Und kann es sein,
dass er sich selbst das Leben genommen hat?///
    Bandicut blinzelte sich die Tränen weg, denn genau das glaubte er ebenfalls – und er fand die Vorstellung schrecklich. War es möglich? Hatte das Quarx Selbstmord begangen? /Ich weiß es nicht/, flüsterte er. /Du müsstest es eigentlich besser wissen als ich. Könnte er … so was getan haben?/
    Das neue Quarx, Charlene, schien sich nicht sicher zu sein.
    ///Um mich herum … dröhnt alles … ///
    Bandicuts Bewusstsein

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