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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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mich eingelassen hatte. Was hatte ich getan?
    Obwohl ich am liebsten alles zurückgenommen hätte, nickte ich nervös. Adam schüttelte meine Hand, ein kurzer, fester Händedruck, mitten auf der Brücke, und dann ließ er mich los.

5 Wie man die nächste Ebene einer Beziehung erreicht
    »Was zum Teufel haben Sie denn da gemacht?«, knurrte Detective Maguire und rückte mir bedrohlich auf die Pelle.
    »Ich hab nur versucht zu helfen.«
    »Woher kennen Sie
den
denn jetzt?« Damit meinte er
den auch noch
.
    »Ich kenne ihn überhaupt nicht.«
    »Wie kam es denn dann zu dieser Situation?«
    »Ich bin zufällig vorbeigekommen und habe gesehen, dass er in Schwierigkeiten ist. Und weil ich Angst hatte, dass Sie womöglich nicht rechtzeitig eintreffen, dachte ich, vielleicht sollte ich mal mit ihm reden.«
    »Weil es beim ersten Mal so gut geklappt hat«, meinte Maguire höhnisch, bereute seine Bemerkung aber anscheinend sofort. »Im Ernst, Christine – erwarten Sie von mir, dass ich diese Geschichte glaube? Sie sind einfach
vorbeigekommen
? Zweimal in einem Monat? Soll ich glauben, dass das ein Zufall war? Wenn Sie vorhaben, sich als weiblicher Batman aufzuspielen …«
    »Das tu ich nicht«, unterbrach ich ihn. »Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort. Und ich dachte, ich könnte helfen.« Allmählich ärgerte ich mich darüber, wie er mich behandelte. »Und das hab ich auch geschafft, oder etwa nicht? Ich hab ihn dazu gekriegt, wieder auf die Brücke zurückzuklettern.«
    »So ungefähr«, brummte er, während er nervös vor mir auf und ab ging.
    Ich sah, dass Adam mich besorgt beobachtete, und schenkte ihm ein mattes Lächeln.
    »Ich finde das nicht lustig.«
    »Ich lache ja auch nicht.«
    Maguire musterte mich und überlegte offensichtlich, was er mit mir machen sollte. »Sie können mir die Geschichte von Anfang bis Ende auf dem Revier erzählen.«
    »Aber ich habe nichts Falsches getan!«
    »Sie sind ja auch nicht verhaftet, Christine, ich muss nur einen Bericht schreiben.« Damit drehte er sich um und erwartete offensichtlich, dass ich ihm zum Wagen folgte.
    »Sie muss doch nicht auch noch mitkommen, oder?«, mischte Adam sich ein, obwohl er offensichtlich auch am Ende seiner Kraft war.
    »Machen Sie sich darum mal keine Sorgen.« Für Adam nahm Maguires Stimme einen viel sanfteren Ton an, von dessen Existenz ich nichts gewusst hatte.
    »Ehrlich, mir geht’s gut«, protestierte Adam, als Maguire ihn zum Auto brachte. »Ich bin einen Moment durchgedreht, aber jetzt ist alles wieder gut. Ich möchte nur nach Hause.«
    Maguire murmelte aufmunternde Worte, begleitete ihn aber trotzdem zum Auto, ohne auf seine Wünsche einzugehen, und er stieg ein. Ich wurde in einem anderen Wagen zur Pearse Street Station gefahren, wo ich meine Geschichte noch einmal erzählen musste. Maguire hatte offensichtlich weiterhin Zweifel an meiner Geschichte; er spürte, dass ich ihm nicht alles erzählte. Aber ich konnte ihm nicht erklären, was ich wirklich auf der Brücke und in der verlassenen Wohnsiedlung gesucht hatte. Und ich verriet es auch nicht der netten Dame, die nach ihm ins Zimmer kam, um ebenfalls mit mir über mein Erlebnis zu sprechen.
    Nach einer Stunde verkündete Detective Maguire, dass ich gehen konnte.
    »Und was ist mit Adam?«
    »Um den brauchen Sie sich nicht mehr zu kümmern.«
    »Aber wo ist er denn?«
    »Eine Psychologin macht ein paar Tests mit ihm.«
    »Und wann kann ich ihn sehen?«
    »Christine!«, sagte er warnend, und es war klar, dass er mich vor allem loswerden wollte. »Habe ich Ihnen nicht gesagt, Sie sollen sich nicht so reinziehen lassen? Draußen steht ein Taxi. Fahren Sie nach Hause. Schlafen Sie eine Runde. Und versuchen Sie, keinen Ärger zu machen.«
    Als ich die Polizeistation verließ, war es Mitternacht, Sonntag, die Kälte ging mir durch Mark und Bein, außer ein paar Taxis war fast kein Verkehr auf der Straße, und vor mir erhob sich dunkel und leer das allsehende Trinity College. Ich weiß nicht, wie lange ich dastand und alles zu begreifen versuchte. Der Schock setzte erst richtig ein, als die Tür sich hinter mir öffnete, und ich Maguires Anwesenheit spürte, noch ehe ich seine Stimme hörte.
    »Sie sind ja immer noch da.«
    Da ich nicht wusste, was ich darauf antworten sollte, sah ich ihn nur stumm an.
    »Er hat nach Ihnen gefragt.«
    Mir wurde warm ums Herz.
    »Er übernachtet außerhalb. Darf ich ihm Ihre Nummer geben?«
    Ich nickte.
    »Steigen Sie ins Taxi, Christine«, sagte

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