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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Maguire abschließend und warf mir einen so drohenden Blick zu, dass ich mich schnell in das Taxi setzte, das an der Ecke auf mich wartete.
    So kam ich schließlich wieder nach Hause.
    Natürlich schlief ich nicht, sondern saß neben meiner Kaffeemaschine, die mir Gesellschaft leistete, starrte das Telefon an und fragte mich, ob Adam von Detective Maguire die richtige Telefonnummer bekommen hatte. Gegen sieben Uhr früh, als ich wieder mehr Autos auf der Straße vorbeifahren hörte, döste ich ein. Fünfzehn Minuten später klingelte mein Wecker, und ich musste zur Arbeit. Der ganze Tag verstrich, ohne dass Adam anrief, aber als ich um sechs Uhr abends meinen Computer ausschaltete, klingelte mein Handy.
     
     
    Wir vereinbarten, uns an der Ha’penny Bridge zu treffen, was zu diesem Zeitpunkt angemessen erschien, da die Brücke das Einzige war, was uns verband, aber als wir vierundzwanzig Stunden nach dem Vorfall dort eintrafen, erschien es mir irgendwie unpassend. Er stand nicht auf der Brücke, sondern daneben auf dem Bachelor’s Walk und schaute ins Wasser hinunter. Ich hätte alles darum gegeben zu erfahren, was ihm durch den Kopf ging.
    »Hallo, Adam.«
    Als er meine Stimme hörte, drehte er sich um. Er trug den gleichen schwarzen Dufflecoat und die gleiche schwarze Wollmütze wie gestern, seine Hände steckten tief in den Taschen.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte ich.
    »Ja, klar«, antwortete er, klang aber ziemlich verstört. »Mir geht’s gut.«
    »Wo hast du denn gestern die Nacht verbracht?«
    »Erst musste ich auf dem Revier ein paar Fragen beantworten, dann hat man mich zur psychologischen Begutachtung ins St. John of God gebracht. Ich hab den Test mit fliegenden Fahnen bestanden«, scherzte er. »Jedenfalls hab ich dich angerufen, weil ich mich persönlich bedanken wollte.« Er trat von einem Fuß auf den anderen. »Also, danke.«
    »Oh, gern geschehen«, antwortete ich etwas linkisch und wusste nicht, ob ich ihm die Hand schütteln oder ihn womöglich umarmen sollte. Aber seiner Körpersprache nach zu urteilen, wollte er vor allem in Ruhe gelassen werden.
    Er nickte nur, wandte sich ab und wollte die Straße zur Lower Liffey Street überqueren. Weil er nicht aufpasste, wo er hinging, wäre er um ein Haar überfahren worden, und ein Auto hupte ihn wütend an. Aber er nahm es kaum zur Kenntnis und schlenderte einfach weiter.
    »Adam!«
    Er drehte sich um. »Das war keine Absicht. Ehrlich.«
    Da wusste ich, dass ich ihm folgen musste. Vielleicht hatte man ihm im Krankenhaus geglaubt, aber nach allem, was er durchgemacht hatte, konnte ich ihn unmöglich allein lassen. Hastig drückte ich auf den Knopf an der Fußgängerampel, aber die brauchte viel zu lange, und weil ich Angst hatte, ihn aus den Augen zu verlieren, passte ich eine Lücke im Verkehr ab und rannte über die Straße. Wieder hupte ein Auto, aber ich rannte weiter, um Adam einzuholen, verlangsamte dann aber das Tempo und beschloss, dass ich ihn auch von ferne im Auge behalten konnte. Er bog nach rechts in die Middle Abbey Street, und als er um die Ecke verschwunden war, sprintete ich los, um wieder aufzuschließen. Aber er war verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt, und da um diese Zeit auch keine Geschäfte mehr offen waren, in denen er hätte verschwinden können, suchte ich verzweifelt die dunkle Straße ab. Wenn ich mir doch wenigstens seine Telefonnummer hätte geben lassen!
    »Buh!«, sagte er plötzlich und trat aus dem Schatten hervor.
    Ich sprang vor Schreck in die Luft. »Himmel, Adam! Willst du, dass ich eine Herzattacke kriege?«
    Er sah mich amüsiert an. »Hör auf, dein Detektivtalent an mir auszuprobieren.«
    Ich spürte, wie ich rot wurde, was man im Dunkeln zum Glück nicht sah. »Ich wollte nur sichergehen, dass mit dir alles in Ordnung ist, ich wollte nicht aufdringlich sein.«
    »Ich hab dir doch gesagt, es geht mir gut.«
    »Das kann ich mir aber nicht vorstellen.«
    Er sah weg, blinzelte mehrmals, und seine Augen füllten sich wieder mit Tränen. Ich sah sie im Schein der Straßenlaternen glitzern.
    »Ich muss wissen, dass mit dir alles okay ist, ich kann dich nicht einfach alleine lassen. Suchst du dir irgendwo Hilfe?«, fragte ich.
    »Und wie soll das ganze Reden, auf das die Leute so scharf sind, irgendetwas besser machen? Das ändert doch nichts an dem, was los ist.«
    »Und was
ist
los?«
    Er ging weiter.
    »Okay. Du musst es mir nicht sagen, aber bist du denn wenigstens ein bisschen erleichtert? Dass

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