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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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hatten, aber wenn Ihr Freund einen Termin bei mir möchte, kann er sich gerne einen geben lassen, und wenn Sie mit jemandem sprechen wollen, leite ich Sie an einen anderen Therapeuten weiter, den ich sehr schätze.« Als er mein verwirrtes Gesicht sah, fügte er hinzu: »Meine Frau würde es … unangemessen finden, wenn ich selbst Sie behandle.«
    »Oh, natürlich«, flüsterte ich. »Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben. Und noch einmal – es tut mir wirklich leid.«
    »Ich würde gern noch etwas ganz Persönliches hinzufügen, wenn Sie es mir erlauben«, sagte er und sah mich fragend an.
    Ich nickte stumm.
    »Sie sind hervorragend in Ihrem Job. Ich habe Ihre Agentur schon vielen meiner Klienten empfohlen, weil ich glaube, dass Ihre Art der Arbeitsvermittlung ihnen guttun würde. Ihnen liegt es am Herzen, wo Sie Ihre Kunden unterbringen. Und Sie gehen sogar noch darüber hinaus, Sie haben mir beispielsweise sehr geholfen, vom Rauchen loszukommen. Ich habe einen ganzen Stapel Bücher, die ich noch lesen muss«, meinte er mit einem Lächeln. Zwar konnte ich den Rauch an seinem Jackett riechen, wusste aber seine Dankbarkeit trotzdem zu schätzen. »Sie sind eine geborene Helferin, Christine, aber wenn Sie einem Freund wirklich helfen wollen, müssen Sie manchmal nur zuhören und ihn dann die Arbeit selbst erledigen lassen. Seien Sie für ihn da. Weiter nichts.«

18 Wie man absolut alles wieder in Ordnung bringt
    Eigentlich hätte ich es nach meiner Sitzung bei Leo besser wissen und mich nie mehr einmischen sollen – die Botschaft war eindeutig, laut und klar gewesen, ich hatte sie gehört und verstanden –, aber ich hatte dieses Treffen, das Amelia aus der Klemme helfen sollte, schon vorher abgemacht. Ich ging vor Adam und Amelia die Treppe hinauf zum Büro von Privatdetektiv Bobby O’Brien – meinem Cousin –, das über einem karibischen Lebensmittelgeschäft in der Camden Street lag. Bobby war zweiunddreißig, stammte aus Donegal und hatte bei der Polizei gearbeitet, bis man ihn irgendwann in eine schicke Dubliner Vorstadt versetzte, wo er sich furchtbar langweilte. Danach war er häufig auf Arbeitssuche in meiner Jobagentur aufgetaucht, aber entweder gefielen ihm die Jobs nicht, die ich ihm vermittelte, oder er wurde gefeuert, und schließlich beschloss er, sich selbständig zu machen und in richtig saftigen Fällen allein zu ermitteln.
    Da ich selbst nicht mit Amelia auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern gehen konnte, hoffte ich, dass Bobby ihr unter die Arme greifen würde. Der Plan war, die beiden miteinander bekanntzumachen und dann sofort zu verschwinden. Auf gar keinen Fall würde ich Amelia ihrer eigenen Kraft berauben und sie zu einer hilflosen Kreatur degradieren. Lass die anderen über ihr eigenes Leben bestimmen, lass die anderen über ihr eigenes Leben bestimmen. Das war mein neues Mantra.
    Aber vor der Tür von Bobbys Büro blieb Amelia wie angewurzelt auf dem Treppenabsatz stehen. »Ich kann das nicht.«
    »In Ordnung«, antwortete ich, drehte mich um und wollte die Treppe wieder hinuntergehen. »Vollkommen in Ordnung – niemand wird deswegen eine schlechte Meinung von dir kriegen.«
    »Hey«, sagte Amelia und hielt mich auf. »Versuchst du gar nicht, mich dazu zu überreden, es trotzdem zu machen?«
    »Nein, ich werde dich zu nichts zwingen, was du nicht willst, Amelia«, verkündete ich und hoffte, dass die Botschaft auch bei Adam ankam. »Du machst gerade eine schwierige Zeit durch, das weiß ich. Es ist dein Leben, du hast die absolute Kontrolle. Du musst deine eigenen Entscheidungen treffen, ich möchte dich in keine Richtung drängen oder beeinflussen oder meine Probleme auf dich projizieren. Zu denken, ich könnte das Leben eines anderen Menschen in Ordnung bringen, bringt
mein
Leben nicht in Ordnung.«
    Sowohl Adam als auch Amelia betrachteten mich mit argwöhnisch zusammengekniffenen Augen.
    »Was ist denn jetzt in sie gefahren?«, erkundigte Amelia sich bei Adam.
    »Ich glaube, sie hat sich den Kopf gestoßen«, antwortete er trocken. »Komm schon, Amelia – jetzt sind wir schon mal hier, also kannst du es wenigstens ausprobieren«, ermutigte er sie.
    »Aber nur, wenn sie es will«, beharrte ich.
    Adam verdrehte die Augen, Amelia starrte mich nur wortlos an.
    »Du willst doch deine leiblichen Eltern finden, richtig?«, fragte Adam.
    Sie nickte.
    »Dann versuch es einfach«, meinte er. Nachdem meine Unterstützung so bröckelte, nahm er die Sache jetzt in

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