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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Vielleicht war er krank. Es war durchaus möglich, dass diese Situation viel bedrohlicher für sie war, als sie ursprünglich geglaubt hatte. »Es ist eine Art Maschine, die angetrieben wird von ... äh ... einer Batterie und Benzin.« Sie hatte blitzschnell entschieden, ihn mit einer knappen Erklärung zufrieden zu stellen. »Die Menschen fahren mit den Autos.«
    Seine Lippen formten lautlos die Worte Batterie und Benzin. Eine ganze Weile war er still, dann fragte er: »Engländerin?«
    »Gwen«, korrigierte sie ihn.
    »Bist du wirklich Engländerin?«
    »Nein, ich bin Amerikanerin.«
    »Amerikanerin. Ich verstehe ... das heißt, eigentlich nicht, aber ... Gwen?«
    »Was?« Seine Fragen erschreckten sie.
    »In welchem Jahrhundert befinde ich mich?«
    Ihr stockte der Atem. Sie massierte sich die Schläfen, weil sich unvermittelt Kopfschmerzen bemerkbar machten. Es war denkbar, dass ein Mann, der eine solche sexuelle Kraft besaß, ernsthafte Schwächen hatte. Sie hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte. Wie beantwortete man eine derartige Frage? Konnte sie es wagen, einfach aufzustehen und zu gehen, oder würde er sie erneut anfallen und niederringen?
    »Ich will wissen, in welchem Jahrhundert wir sind«, wiederholte er tonlos.
    »Im einundzwanzigsten«, erwiderte sie und schloss die Lider. Spielte er ein Spiel? Die Großbuchstaben einer Zeitungsschlagzeile standen ihr vor Augen und verdrängten jeden rationalen Gedanken.
     
    TOCHTER EINES WELTBEKANNTEN PHYSIKER-EHEPAARS ENTFÜHRT
     
    Ein aus einer psychiatrischen Heilanstalt entflohener Patient brachte eine junge Frau, die zu Lebzeiten ihrer Eltern gegen die Wissenschaft rebelliert hatte, in seine Gewalt. Vielleicht hätte sie doch den Rat ihrer Eltern befolgen und ihre Arbeit im Labor fortsetzen sollen.
     
    Drustan schwieg, und als Gwen die Augen aufschlug, sah sie, dass er das Dorf eingehend musterte: die Boote auf dem See, die Gebäude, die Autos, die hellen Lichter und bunten Schilder, die Fahrradfahrer auf den Straßen. Er reckte den Kopf und lauschte auf die Hupen, das Dröhnen von Motorrädern und die rhythmische Rockmusik, die aus einem Café drang. Er rieb sich das Kinn und schaute sich weiter wachsam um. Schließlich nickte er, als wäre er nach langer Überlegung zu einem Entschluss gekommen. »Himmel«, flüsterte er und blähte die aristokratischen Nüstern wie ein in die Enge getriebenes Tier. »Ich habe nicht nur einen einzigen Mond verloren. Ich habe Jahrhunderte verloren.«
    Einen einzigen Mond? Jahrhunderte ? Gwen zupfte mit Daumen und Zeigefinger an ihrer Unterlippe.
    Schließlich wandte er sich ihr wieder zu und beäugte ihr T-Shirt, den Rucksack, ihr Haar, die Shorts und zu guter Letzt die Wanderstiefel. Er nahm einen ihrer Füße zwischen die Hände und betrachtete lange den Stiefel, ehe er ihr wieder in die Augen schaute.
    »Ihr gebt euren Strümpfen Namen?«
    »Was?«
    Er fuhr mit dem Finger über die Worte Poio Sport, die in ihre dicke Wollsocke eingestickt waren. Dann fixierte er das kleine Etikett an ihrem Stiefel: Timberland. Bevor sie ihm antworten konnte, forderte er: »Gib mir deinen Beutel.«
    Gwen seufzte und reichte ihm den Rucksack, wobei sie den Reißverschluss sofort aufzog, weil sie keine Lust auf eine Diskussion über Reißverschlüsse hatte. Sie dachte an den ihrer Shorts und hatte keine Eile, ihm beizubringen, wie so etwas funktionierte - falls er es tatsächlich nicht wusste. Frauen sollten Vorhängeschlösser an ihre Reißverschlüsse nähen, wenn dieser Mann in der Nähe war.
    Er nahm den Rucksack und kippte den Inhalt aus. Als das Handy auf die Erde fiel, wurde Gwen wütend auf sich selbst, weil sie es ganz vergessen hatte. Doch dann fiel ihr ein, dass es ihr in Schottland ohnehin nichts nützte. Er nahm das Handy aus all dem Durcheinander, und sie sah, dass es kaputt war. Das Plastik war bei den Stürzen zerbrochen, der gesamte Apparat zerfiel in Drustans Händen in seine Einzelteile. Drustan betrachtete fasziniert den winzigen Mechanismus.
    Dann kramte er ihre Kosmetika durch, öffnete die Puderdose und inspizierte sich in dem kleinen Spiegel. Ihre Protein-Schoko-Riegel schob er beiseite, das Päckchen mit den Kondomen ebenfalls - Gott sei Dank. Als er die Zahnbürste entdeckte, wanderte sein Blick bestürzt zwischen ihrem langen Haar und der winzigen Bürste hin und her. Er zog zweifelnd eine Augenbraue hoch. Als Nächstes fiel ihm die letzte Ausgabe der C osmopolitan und das halb bekleidete Model auf dem Titelblatt

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