Die Liebe des Highlanders
seiner Eltern war im Himmel geschlossen worden: er ein Druide, sie die Tochter eines exzentrischen Erfinders, der über Besitz spottete und seine Tochter besser ausgebildet hatte als die meisten anderen ihre Söhne. Unglücklicherweise gab es in den Highlands oder irgendwo sonst nicht viele gebildete Mädchen. Silvan hatte großes Glück gehabt. Drustan hätte sich auch eine solche Verbindung gewünscht, aber mit der Zeit hatte er seine Ansprüche zurückgeschraubt und jede Hoffnung, jemals eine solche Frau zu finden, aufgegeben.
»Bist du verheiratet?«
Drustan schüttelte den Kopf. »Nein. Ich hätte nicht versucht, dich zu küssen, wenn ich verlobt oder verheiratet wäre.«
»Ein Punkt für die Männer allgemein«, sagte sie trocken.
»Bist du nicht ziemlich alt für jemanden, der nie verheiratet war? Wenn ein Mann deines Alters noch nicht verheiratet ist, stimmt gewöhnlich etwas nicht mit ihm«, forderte sie ihn heraus.
»Ich war verlobt«, protestierte er voller Entrüstung, verriet ihr aber nicht, wie oft. Das würde kein gutes Licht auf ihn werfen, und Gwen war der Wahrheit ohnehin schon näher, als ihm lieb war. Es stimmte tatsächlich etwas nicht mit ihm. Denn kaum hatte eine Frau ein wenig Zeit mit ihm verbracht, packte sie ihre Siebensachen und verschwand. Das ließ einen Mann an seinem Charme und seinen Reizen zweifeln. Ihm war klar, dass Gwen nicht lockerlassen würde, deshalb sagte er hastig: »Sie starb vor der Hochzeit«, und hoffte, das Gespräch damit zu beenden.
Gwen zuckte zusammen. »Oh, wie schrecklich.« Sie schwiegen eine Weile, dann fragte sie: »Willst du irgendwann heiraten?«
Er zog spöttisch die Augenbrauen hoch. »Machst du mir einen Antrag, Mädchen?«, raunte er. Wenn sie es doch nur getan hätte! Dann würde er sie packen und heiraten, bevor sie es sich anders überlegte. Sie faszinierte ihn mehr als all seine Verlobten.
Gwen wurde rot. »Natürlich nicht. Ich bin nur neugierig und versuche dahinter zu kommen, was für ein Mann du bist.«
»Ja, ich möchte heiraten und Kinder zeugen. Ich brauche nur noch eine gute Frau«, antwortete er und strahlte sie mit seinem charmantesten Grinsen an.
Das blieb bei ihr nicht ohne Wirkung. Er sah, wie sich ihre Augen weiteten, und sie schien ihre nächste Frage vollkommen zu vergessen. Er dankte im Stillen den gnädigen Göttern, die ihm ein hübsches Gesicht und weiße Zähne gegeben hatten.
»Und was versteht ein Mann wie du unter einer >guten Frau«, wollte sie wissen, als sie sich ein wenig erholt hatte. »Warte ...« Sie hob eine Hand, um ihm Einhalt zu gebieten. »Lass mich raten. Sie muss gehorsam und gefügig sein und darf nicht allzu viel Verstand haben«, höhnte sie. »Oh, und sie muss die atemberaubendste Schönheit weit und breit sein, hab ich Recht?«
Er neigte den Kopf leicht zur Seite und begegnete ihrem Blick. »Nein. Unter einer guten Frau stelle ich mir eine vor, die ich gern ansehe - und zwar nicht, weil andere sie schön finden, sondern weil mich ihr Charakter anspricht.« Er strich mit der Fingerspitze über ihren Mundwinkel. »Viel- leicht hätte sie auf einer Seite ein Grübchen, wenn sie lächelt. Vielleicht hätte sie ein Hexenmal« - er berührte das Muttermal auf ihrer Wange -, »hier auf dem Wangenknochen. Vielleicht hätte sie lebhafte Augen, die mich an das Meer erinnern, das ich so liebe. Aber andere Eigenschaften sind viel wichtiger als die äußere Erscheinung. Meine Frau wäre wissbegierig und würde gern lernen. Sie würde Kinder haben wollen und sie über alles lieben. Sie hätte ein furchtloses Herz, Mut und Mitgefühl.«
Aus ihm sprach sein Herz, und seine Stimme war rau geworden. Er befreite das, was er in sich verschlossen hatte, und erklärte ihr genau, was er sich sehnlichst wünschte. »Sie würde bis in die frühen Morgenstunden über alles mit mir reden, sie würde die Stimmungen der Highlands lieben und die Familie in Ehren halten. Sie würde die Schönheiten in der Welt, in mir und in dem Leben, das wir gemeinsam führen, erkennen. Ich würde sie über alles schätzen, als meine Gefährtin, meine Geliebte und meine Frau.«
Gwen atmete tief durch. Der Argwohn in ihrem Blick verschwand. Sie rutschte unbehaglich auf dem Baumstamm hin und her, wandte sich von ihm ab und schwieg eine Weile.
Drustan gab keinen Laut von sich - er wollte wissen, wie sie auf seine aufrichtige Erklärung reagierte. Als sie sich schließlich räusperte und geschickt das Thema wechselte, lächelte er.
»Wenn
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