Die Liebesgöttin erwacht (German Edition)
mir denken kann. Zwei interessante Berufe, zwei unabhängige, gebildete, schöne Menschen. Die sich noch dazu ineinander verguckt haben. Undtrotzdem ein wildes, freies und abwechslungsreiches Sexualleben praktizieren. Weltweit. Zumindest in deinem Fall, Flugkapitän. Und Amanda sitzt immerhin auf ihrer Kanareninsel und stellt hocherotische Marmorskulpturen her. Ihr beide seid als Charaktere für eine gute Story nicht zu toppen.«
»Ich verstehe«, sagte Peter trocken. »Wir sexen around the world, Amanda und ich. Zumindest in den Augen der LEANDER-Leser. Du bist ein gerissener Hund, Karel. Leider vergisst du bei aller Professionalität im Geschichtenerfinden dein eigenes Vergnügen. Und weil ich dein Freund bin, tut mir das in der Seele weh.«
»Ja, ja, du mich auch, mein Lieber …« Karel grinste schief und tippte sich auch noch an die Stirn. »Was hältst du davon, mir lieber noch einen Drink zu bestellen, anstatt mir die Ohren voll zu sülzen? Ein kaltes Bier würde mir fürs erste Vergnügen nämlich durchaus reichen.«
Yaribé war schon wieder mit dem fetten Amerikaner beschäftigt. Der konnte die Augen nicht mehr aus ihrem Blusenausschnitt heben. Sie hatten sich dort festgesetzt wie zwei Saugnäpfe.
Peter stellte mit einem Blick fest, dass die zierliche Brasilianerin mittlerweile noch zwei weitere Knöpfe offen stehen hatte. Darunter trug sie offensichtlich nichts. Ihre beiden kaffeebraunen Kugeln hoben sich allerliebst von dem Weiß der gestärkten Hotelbluse ab.
Mittlerweile zeichneten sich auch die Nippel deutlich durch den Stoff hindurch ab. Zwei kleine, feste, runde und sichtlich spitze Knöpfe.
Der Amerikaner bekam eben einen besonderen Service geboten, wie es schien. Vermutlich war das Trinkgeld höher als gewöhnlich ausgefallen, als er seine erste Margarita des Tages bar bezahlt hatte.
»Seh ich richtig, oder hat der fette Kerl dort drüben tatsächlich einen Ständer in der Hose?«, fragte in diesem Moment Karel leise und rammte dabei seinen Ellenbogen in Peters Magengrube.
»Bingo! Gratuliere zu deiner scharfen Beobachtungsgabe.«
»Das gehört schließlich zum Journalistendasein dazu. Ich habe außerdem bemerkt, wie du selbst schon seit einer halben Stunde versuchst, die Kleine anzubaggern. Zum Glück ist sie aber offenbar nur an dem Ami interessiert.«
»He, du bist mir vielleicht ein schöner Freund«, protestierte Peter.
»Bin ich tatsächlich. Und als solcher außerdem der Meinung, dass du in Amanda deine Traumfrau gefunden hast. Also solltest du eigentlich die Finger von anderen lassen. Oder glaubst du tatsächlich, eine Barmaid wie diese könnte dir dasselbe geben wie deine schöne Bildhauerin?«
»Darum geht es doch gar nicht, Karel.«
»So, worum denn dann?«
»Na, um Sex. Um puren, animalischen Sex. Mit Amanda oder unserer Liebe hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun.«
»Sie hat dich nicht auf ein Treueversprechen festgenagelt?«
»Nein, hat sie nicht. Und ich im umgekehrten Fall auch nicht. Außerdem, sei ehrlich, Karel, was würde das im Zweifelsfall bringen? Außer Lügen und immer wieder neuen Lügen. Und am Ende vielleicht auch noch Frust, Tränen und zerbrochene Träume. Wenn ich meinen Kerl in eine andere Frau stecke, nehme ich Amanda nichts weg.«
»Und wenn sie mit Dominique schläft? Was sie erwiesenermaßen getan hat … fühlst du dich dadurch nicht irgendwie betrogen?«
»Bedaure, nein. Außerdem ist Amanda nicht homo. Dominique hat sie verdammt geschickt verführt. Im Kostüm eines mittelalterlichen Minneknaben. Wie du selbst weißt, Karel.«
»Das ist doch Bollux! Amanda hat gewusst , dass Dominique eine Frau ist.«
»Du verstehst das Ganze offenbar nicht, Karel. Lass es gut sein. Du kommst nicht darüber hinweg, dass du bei Dominique nicht landen kannst, also gibst du Amanda die Schuld dafür.«
»Hm«, machte der Journalist, der augenblicklich vom Thema abgelenkt wurde. Er nahm aus Yaribés Händen das geeiste Bierglas entgegen, das diese ihm über die Bartheke hinweg reichte. Mit einem breiten Lächeln und einem koketten Augenaufschlag garniert.
»Donnerwetter, die Maid hat heute aber wirklich eine hübsche Bluse an«, spöttelte Karel schließlich, ehe er endlich durstig trank.
Peter nutzte die Chance, um das Thema Amanda endgültig zu beenden.
»Sie hat gerade Schichtwechsel, guck mal. Der Kollege ist eingetroffen. Frag das liebe Kind doch, ob es heute Nachmittag schon was vorhat.«
»Zu spät!«, sagte Karel und klang durchaus bedauernd
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