Die Liebesgöttin erwacht (German Edition)
gewesen, das Steinskulpturen hergestellt habe und selbst fast wie eine Liebesgöttin vom Volk verehrt worden sei. Aber dann habe der König, ihr eigener Vater, sie zum Tode verurteilt. Zusammen mit ihrem Liebhaber …
Die Geschichte – daran erinnerte sie sich jetzt ebenfalls – hatte auch mit diesen Träumen zu tun, die sie damals so beunruhigt hatten.
Außerdem hatte Adrian sie oft Meine Göttin genannt, und auch Peter hatte es wiederholt gesagt: »Du bist eine Sexgöttin, Amanda. Meine Sexgöttin .«
»Lass es gut sein, Rosalie. Im Moment schwirrt mir der Kopf von deinen Geschichten. Ich brauche jetzt erst einmal Zeit, um in Ruhe nachzudenken. Aber die Idee von der Liebesgöttin auf Abwegen gefällt mir schon mal ausnehmend gut. Glaubst du, ich kann sie ungestraft klauen?«
Rosalie musste jetzt selbst lachen. »Von mir aus auf alle Fälle. Sie gehört zu dir, wie ich bereits sagte. Die Zeit zum Nachdenken allerdings wirst du hier in Paris nicht finden. Das muss warten, bis du auf deine Kanareninsel heimkehrst. Hier erwartet dich noch ein besonderes Abenteuer mit einem oder sogar mehreren Männern.«
»Ach, du Schreck!«
»Spotte nur, du wirst schon sehen!«
»Rosalie! Wehe, du machst mir die Zähne lang und es passiert dann nichts. Ich komme dich in Rom besuchen und beschwere mich bitter.«
»Du kommst sowieso nach Rom«, sagte Rosalie und stand auf. »Warte, ehe ich es vergesse, schreibe ich dir noch rasch meine Adresse dort auf. Die du nie, nie in diesem Leben an Ricardo weitergeben wirst. Schwöre es!«
»Beim Barte der versteinerten Liebesgöttin«, sagte Amanda und leerte ihr Weinglas in einem Zug.
8
A manda machte sich zu Fuß auf den Rückweg zum Hotel. Beim Gehen und Beobachten der Umgebung kamen ihr oft geradezu geniale Ideen, und auch das Nachdenken funktionierte besser.
Und sie hatte über eine ganze Menge nachzudenken im Anschluss an diesen Besuch bei der alten Dame.
All diese Geschichten und Prophezeiungen!
Sie kam sich vor wie ein kleines Mädchen, dem man ein buntes Bilderbuch mit rätselhaften und aufregenden Begebenheiten geschenkt hatte.
Ihre Künstlerseele hüpfte vor Freude.
Liebesgöttin auf Abwegen – was für eine Idee, darauf musste man erst einmal kommen.
Die gute Rosalie war ein Geschenk des Himmels, in jeder Hinsicht. Ihre schillernde Persönlichkeit war eine einzige Quelle der Inspiration für jeden, der damit richtig umzugehen wusste.
Amanda fühlte sich beschwingt wie lange nicht mehr und strahlte diese Stimmung offenbar auch aus. Sie bemerkte, wie hungrige Männeraugen sie verfolgten. Junge Männer und solche im besten Alter und auch ältere Herren – manch einer blieb sogar stehen, um ihr ungeniert auf die Beine oder sonst wohin zu gucken.
Ihr Hüftschwung wurde unter diesen Blicken unwillkürlich herausfordernder, ihr Lächeln koketter.
Sie fühlte sich gleichzeitig erotischer und begehrenswerter denn je, pure Lebenslust rauschte im Blut und in den Ohren.
Prompt erwachte auch der Hunger nach Sex.
Nach wildem, verruchtem Sex ohne Hemmungen, unbelastet von jeglichen Schuldgefühlen.
Sex mit einem schönen Fremden …
Rosalie hatte auch diese Prophezeiung im Programm gehabt, oder etwa nicht?
Und jetzt lag er in der Luft! Es war tatsächlich wie verhext.
Amanda schwebte weiter durch die Pariser Straßen, nahm dabei die Atmosphäre und die Gerüche und Geräusche der Stadt mit allen Sinnen wahr.
Das ist tatsächlich pure Erotik , dachte sie vergnügt, was ich hier erlebet Ich produziere aus dem Nichts heraus erotische Signale, sende sie aus, sie werden reflektiert und beantwortet, darauf fange ich sie wieder auf und werde selbst immer erregter bei dem Spiel. Mein Höschen ist feucht, mein Möschen bereit für einen Schwanz. Verdammt, kann das Leben schön sein .
Sie bog um eine malerische Hausecke, wusste längst nicht mehr, wo genau sie sich befand, aber das war schließlich auch egal. In dieser wunderbaren Stimmung waren solche Details Nebensächlichkeiten.
Erst wenn sie sich hoffnungslos verlaufen haben würde, trunken vom Glück in der Stadt der Liebe, würde sie sich in ein Taxi fallen lassen, den Fahrer mit einem frechenLächeln becircen und ihm die Adresse ihres Hotels nennen.
Das Leben war einfach und übersichtlich, es gab Raum und Zeit darin für Spiel und Spaß und Liebe und Sex.
S-O-S-E-X-S-O-S–E-X-S-O-S-E-X morste sie diesen geradezu lächerlichen Code in Gedanken jedem attraktiven Kerl zu, der ihr zufällig entgegenkam.
Und
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