Die Liebesgöttin erwacht (German Edition)
auf den Mond, Pilot! One-way-Ticket. Verstanden?«
»Wieso mich? Deine Fotografin braucht bloß einen Blick auf deine Barmaus und dich zu werfen, und sie weiß Bescheid. Das Mädel ist doch nicht blöd.«
»Welches Mädel ist nicht blöd und wieso?«, sagte in diesem Moment Dominiques Stimme. Ein spöttischer Unterton war deutlich herauszuhören.
Sie schwang sich auf den Barhocker neben Karel. »Kommt schon, ich erwarte eine Antwort von euch beiden. Geht es etwa um mich?«
»Äh … nein! Natürlich nicht. Es geht um Amanda!«, sagte Karel rasch.
»Was ist mit ihr? Hat sie sich gemeldet aus Paris?«
»Frag Peter, der hat ihr kürzlich erst eine Mail geschickt.«Karel fixierte den Freund scharf. Los, mach schon, erzähl ihr irgendetwas. Lenk sie ab …
»Der Herrenstil steht dir verdammt gut, Dominique!«, sagte Peter. »Du siehst aus wie ein waschechter Dandy in den Reiterhosen, dazu noch mit Schlapphut. Alle Achtung. Guck mal, die Maus hinter der Bar wirft dir auch schon heiße Blicke zu. Sie denkt sicher, du bist echt. Ein echter Kerl zum Abschleppen.«
Karel fuhr zusammen und nahm die kleine Yaribé in ihrer kessen Hoteluniform ins Visier.
Tatsächlich! Das darf ja wohl nicht wahr sein!!! Sie guckt sich die Augen aus nach der verkleideten Dominique .
»Ich werd verrückt!«, stieß der Journalist hervor.
»Wie sieht es derzeit auf deinem Bankkonto aus, Dominique?«, erkundigte sich Peter, der sich ein Lachen jetzt nicht mehr verkneifen konnte.
»Ich wüsste nicht, was dich das angeht! Also, was ist mit Amanda?«
»Nichts. Ich hatte ihr eine Mail geschickt, aber noch keine Antwort bekommen. Ich wollte von ihr wissen, ob sie eine Möglichkeit sieht, uns in Rom zu treffen. Karel hat dir doch sicher schon von unserem Plan erzählt.«
Gelangweilt Winkte Dominique ab. »Ich denke mal, Amanda wird es vorziehen, direkt auf ihre Kanareninsel zurückzufliegen.«
»Das sehe ich nicht unbedingt so.«
»Du machst dir Hoffnungen, mein lieber Peter, ich weiß. Leider umsonst, wie ich dir sagen muss, wenn ich ehrlich sein will! Und ich bin ein sehr ehrlicher Mensch.«
»Aha, daher weht der Wind. Und du machst dir etwa keine, Dominique? Mädchen, Mädchen, du wirst eine böse Überraschung erleben, fürchte ich. Amanda ist anders gepolt, als du meinst.«
Sie warf den Kopf in den Nacken, ihre Augen sprühten Blitze. »Warten wir's doch einfach ab, Flugkapitän.«
Karel fasste sich an den Kopf. »Hört auf, ihr beiden, was soll denn das? Wollt ihr euch etwa aus Eifersucht um Amanda duellieren? Du lieber Himmel, Dominique, nimm Vernunft an.«
Sie dachte gar nicht daran.
»Ihr habt also vorhin doch über mich gesprochen!«, fauchte sie. »Schön, dass ihr dabei wenigstens zu der Überzeugung gelangt seid, ich sei nicht direkt blöde. Vielen Dank auch.«
Sie rutschte vom Barhocker. »Übrigens hat diese kaffeebraune Barmaus geile Titten! Aber das wisst ihr beiden Schlaumeier natürlich längst. Wen hat sie zuerst gevögelt? Oder gleich alle beide gleichzeitig?«
»Dominique, also wirklich!«, sagten Peter und Karel wie aus einem Mund.
»Hoffentlich habt ihr wenigstens Kondome benutzt! Ich werde Amanda warnen müssen, Peter. Tut mir Leid, aber ich weiß nun mal, wie dämlich ihr Kerle seid, wenn eure Schwänze die Regie übernehmen. Auf keinen Fall kann ich zulassen, dass du Amanda in Gefahr bringst mit deiner leichtsinnigen und laschen Einstellung.«
»Aber ich habe nicht mit Yaribé …«
»Ah, Yaribé heißt das Mäuschen also. Interessant.« Dominique lächelte und hob dann eine Hand. »Yaribé!«
Sofort kam die junge Brasilianerin herüber. Mit wiegenden Hüften, ein breites, eindeutig einladendes Lächeln um die Lippen. »Was darf ich Ihnen bringen, mein Herr?«
Dominique zog den Hut tiefer in die Stirn. »Einen Whisky. Pur, ohne Eis. Und was möchtest du trinken, Mädchen?«
Yaribé wurde rot und machte glatt einen kleinen Knicks. »Ich darf nicht, während der Arbeit. Jedenfalls nicht am Nachmittag.«
Sieh an, sieh an … Karel und Peter sind tatsächlich wieder mal völlig von den Socken! Die beiden Helden ab und an so sprachlos zu sehen macht wirklich Freude , dachte Dominique amüsiert.
Laut sagte sie: »Dann vielleicht später? Wir müssen ja nicht im Hotel bleiben. Du kennst doch sicher einige nette Plätzchen in Rio. Wo nur die Einheimischen hingehen. Keine Touristen. Wo es außerdem heiße Musik gibt. Ich liebe Samba.«
Yaribés Nasenflügel bebten. Sie sagte nichts, sondern starrte
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