Die Liebesgöttin (German Edition)
ausgebreitet.
Der Meister selbst lag da bequem auf dem Rücken, unter dem Kopf ein Bündel, das wie eine gefaltete Bastmatte aussah.
Er war splitternackt. Sein dünner, tief gebräunter Körper wirkte ohne die weite, weiße Tunika, die Ricardo sonst trug, fast zart und zerbrechlich.
Die Rippen zeichneten sich deutlich ab, wie bei einem gerupften Vögelchen.
Aber das musste wohl so sein, bei einem überzeugten und geradezu fanatischen Vegetarier wie Ricardo es war. Der Meister aß nicht einmal Eier, geschweige denn irgendetwas, das auch nur im Entferntesten Augen besaß.
Trotzdem – oder auch vermutlich deswegen – war sein Körper für einen 76-Jährigen gut in Schuss.
Salomé kniete voll bekleidet – was Amanda nun doch etwas überraschte – vor dem nackten alten Mann.
Sie ließ gerade eine honigfarben leuchtende Flüssigkeit aus einer Karaffe über seinen Leib laufen. Anschließend verteilte sie die ölige Substanz mit beiden Händen über den ganzen Körper.
Die Engländerin massierte tatsächlich mit einer solch hingebungsvollen Konzentration an Ricardo herum, dass Amanda das wohlige Gefühl fast selbst zu spüren glaubte.
Der Meister murmelte leise und mit geschlossenen Augen irgendwelche Mantras vor sich hin.
Jetzt erst bemerkte Amanda auch seinen halb erigierten Penis. Vermutlich hatte er eben erst begonnen zum Leben zu erwachen. Salomés Hände massierten nun langsam und voller Hingabe die Innenseite der mageren Oberschenkel.
Ricardos Schwanz schien dies zu gefallen, jedenfalls nahm die Erektion sichtbar zu.
Salomé schien ebenfalls der Meinung zu sein, es sei nun so weit. Jedenfalls hatte sie im nächsten Moment bereits des Meisters Schwanz in ihrem Mund.
Mit einer Hand hielt sie dabei den Schaft ganz unten fest, während ihre Lippen auf und abglitten.
Mit der anderen Hand schien sie nun auch Ricardos Hodensäcke zu salben. Wobei sie die Kugeln in ihrem ledrigen Beutel sorgfältig und sanft massierte.
Amanda sah auf ihrem Beobachterposten, wie der alte Mann nun bereits heftiger zu atmen begann. Dann fuhren seine Hände nach unten und krallten sich in Salomes langen, dunklen Haaren fest.
Von jetzt ab schien er das Tempo zu dirigieren. Immer heftiger und schneller fuhr Salomes Kopf auf und ab. Es sah aus, als sei sie über den Mund auf Ricardos Schwanz aufgespießt worden. Wobei ihr jetzt seltsam gurgelnde Geräusche entschlüpften.
Ricardo hingegen begann, seine Mantras lauter zu murmeln und zwischendurch auch zu stöhnen. Schließlich stieß er einen langgezogenen Indianerschrei aus, der wie »Jipiiiieee … ehh« klang.
Oder so ähnlich jedenfalls.
Amanda stopfte sich in diesem Augenblick unwillkürlich zwei Finger zum Schutz in die Ohren. Sie hatte keine Lust, ihre Trommelfelle zu riskieren. Bloß weil Ricardo einen Orgasmus hatte.
Kurz nach dem Schrei wandte Salomé auch schon den Kopf zur Seite und spuckte eine kleinere Menge gelbweißen Spermas auf den Boden.
Der alte Mann öffnete nicht einmal die Augen, als er sagte: »Danke, mein Mädchen, für dieses Mal. Ich rufe dich an, wenn die nächste Behandlung fällig ist.«
»Ja, Meister!«, erwiderte Salomé tatsächlich gehorsam und sprang auch schon auf die Füße. Sie raffte einen Beutel zusammen, der offenbar ihre Habseligkeiten enthielt und verschwand im nächsten Moment zwischen den Bäumen.
Ricardo lag noch immer mit geschlossenen Augen da und atmete tief und ruhig.
Amanda begann sich zu fragen, ob er am Ende etwa eingeschlafen sein mochte. So wie es eben ihr linkes Bein zu tun beabsichtigte.
»Du kannst rauskommen, Amanda!«, rief der Meister in diesem Augenblick. Mit immer noch geschlossenen Augen.
Sie ließ sich nicht zweimal bitten. Ihr Bein fühlte sich an, als ob darin 1000 winzige Nadeln steckten.
»Ich fasse es nicht! Woher weißt du?«
»Kind, ich habe deinen Jeep röhren hören. Das ist alles. Kein Kunststück, kein Zaubertrick. Der Auspuff macht es nicht mehr lange.«
Seelenruhig setzte er sich auf, griff unter die Bastmatte, die ihm als Kopfkissen gedient hatte und holte ein weißes, dünnes Stoffbündel heraus.
Ricardo warf sich die Tunika über den Kopf, ehe er langsam aufstand und Amanda entgegensah, die nur zögernd näher kam. Sie schämte sich doch glatt, weil er sie ertappt hatte. Es war nicht zu fassen!
»Die kleine Behandlung hat mir gut getan«, er grinste und kam dann auf sie zu, um sie auf beide Wangen zu küssen.
»Und ich dachte immer, du hättest dein gesamtes Sexualleben längst
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