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Die Liebesgöttin (German Edition)

Die Liebesgöttin (German Edition)

Titel: Die Liebesgöttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloé Césàr
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behalten.«
    »Schon, das verstehe sogar ich. Trotzdem könnte ich nicht mit zwei Schlangen, einer Giftnatter und einer riesigen Wurgeschlange, unter einem Dach leben.«
    »Es handelt sich um eine chinesische Baumviper mit sehr geringer Giftmenge und um einen grünen Baumpython, der allerhöchsten zwei Meter lang werden kann. Beide Schlangen sind wunderschön coloriert und fühlen sich weder eklig glitschig noch kalt an«, setzte Amanda ihre kleine Lektion in angewandter Zoologie fort. »Fakt ist, dass Adrian und ich beide ursprünglich unter einer regelrechten Schlangenphobie gelitten haben.Ich wurde ja schon beim Anblick einer harmlosen Ringelnatter ohnmächtig. Ricardo hat uns dazu angehalten, mit seinen beiden Lieblingen umzugehen, sie zuerst zu beobachten und dann auch anzufassen. Mittlerweile kann ich nicht mehr verstehen, wie ich ursprünglich einmal so hysterisch sein konnte.«
    »Früheres Leben«, rief Katrin. »Tödlicher Unfall durch Schlangenbiss oder Würgeattacke. Trauma muss in späterem Leben aufgearbeitet werden. Das ist es, garantiert.«
    »Okay. In dem Fall erwarten dich dieses Mal auf der Insel gleich zwei neue aufregende Erlebnisse. Einmal ein Ausflug ins Swingerparadies und außerdem ein zweiter in die Welt der Schlangen. Du scheinst ja jede Menge an Trauma aufarbeiten zu müssen, meine Süße.«
    »Vergiss es, ich denke gar nicht daran!« Mit diesen Worten hatte Katrin auch schon aufgelegt.

12
    A m nächsten Tag, auf der Fahrt zu Ricardos Höhle, überdachte Amanda noch einmal in Ruhe das Gespräch mit Katrin.
    Die Freundin war eine überzeugte Anhängerin der sogenannten Reinkarnationstherapie. Ebenso wie Ricardo, der spirituelle Meister, der sie überhaupt erst auf den Geschmack gebracht hatte.
    Was ihm bei Amanda nicht gelungen war. Bisher jedenfalls nicht.
    Obwohl ihr die Argumentation im Grunde ganz gut gefiel, brauchte Amanda doch handfestere Beweise. Dafür, dass es Wiedergeburt tatsächlich gab, dass sie selbst schon öfter geboren worden war und dann dummerweise auch immer wieder hatte abtreten müssen. Wie es der natürliche Zyklus von Geburt, Tod und Wiedergeburt eben verlangte. Es hörte sich irgendwie logisch an, aber dennoch war Amanda nicht überzeugt.
    Andererseits war dieser seltsame und verstörende Traum letzte Nacht sogar zweimal wiedergekehrt: Sie stand mit diesem Mann, der Peters Gesichtszüge trug, hoch oben auf der Steilklippe, unter ihnen der tosende Atlantik. Und wieder nahm der Mann ihre Hand und machte den Schritt in den Abgrund.
    Beide Male war Amanda schweißgebadet und mit klopfendem Herzen aufgewacht. Es hatte jedes Mal eine Weile gedauert, ehe sie hatte wieder einschlafen können.
    Es fühlte sich alles so verdammt real an!
    Es fühlte sich an, als habe es sich wirklich ereignet. Als wäre der Traum kein Traum, sondern eine Erinnerung an tatsächlich Erlebtes, das nun Nacht für Nacht wiederkehrte. Aufgestiegen aus den Tiefen des Unterbewusstseins, wohin das normale Tagesgeschehen es regelmäßig wieder zu verdrängen pflegte.
    Und auch der Traum mit dem ominösen Richter war wiedergekehrt. Der das Urteil gefällt hatte. Und der ausgerechnet Adrians Züge tragen musste.
    Wieso, warum, weshalb?
    Wieso passierte ihr das?, fragte sich Amanda, während sie den Jeep jetzt hochjagte in die Berge. Den Fuß fest auf dem Gaspedal, die Zähne wütend aufeinander gebissen.
    Und dann hatte Katrin auch noch diese Bemerkung gemacht über ihre, Amandas »unabgeschlossenen« Männerbeziehungen.
    Auch damit hatte die Freundin dummerweise irgendwo Recht gehabt, selbst wenn diese Erkenntnis Amanda ebenfalls ganz und gar nicht in den Kram passte.
    Ihre große Liebe Adrian und die kleine Liebe Peter trieben munter ihr Unwesen in ihren verdammten Träumen!
    Was nicht nur nicht fair, sondern eigentlich ausgesprochen unverschämt war von den beiden Mistkerlen. Wenn man es nüchtern betrachtete.
    Sie musste unwillkürlich grinsen, während sie einen Gang zurückschaltete, um die nächste scharfe Haarnadelkurve mit Bravour zu meistern. Lediglich ein junges Schaf, das diese Meinung offensichtlich nicht teilte, sprang vom Wegesrand auf und blökte empört.
    Amanda lachte und schrie aus dem röhrenden Jeep: »Entschuldige, Schäfchen. Aber du warst eindeutig zu nah an der Straße. Frag deine Mami.«
    Das Blöken erstarb, das Schäfchen glotzte nur noch, eindeutig verwundert.
    Wenn es sich nachdenklich am Kopf kratzen könnte, dann würde es das jetzt tun, dachte Amanda vergnügt. Aber

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