Die Liebesgöttin (German Edition)
an Dich. Bist du bei der Arbeit, in der Bar?«
Paco blickte hinüber zu dem mittelalterlichen Pärchenam Ende der Theke. Die beiden stritten bereits seit mindestens einer Stunde leise miteinander und wurden dabei zusehends betrunkener.
»Ja, Süße. Machst du es dir gerade selbst?«, simste er zurück.
»Schieb die Hand in die Hose und nimm deinen Schwanz in die Hand! Ich stecke mir gerade den Holzgriff meiner dicken Haarbürste rein.«
Paco stellte sich mit dem Rücken zu dem Pärchen und tat, wie ihm geheißen. Sein Schwanz, längst wieder bretthart, bäumte sich auf.
»Mir ist es gerade gekommen. Und dir?«, simste Christine.
»Gleich, Baby, gleich!«, murmelte er, während er in seine Hose masturbierte.
Karel war in der Stimmung zu maulen. »Wir fahren ja schon wieder in die Berge. Ich dachte, es geht schnurstracks zu dieser Hippiebucht, Mann!«
»Ich mache einen kleinen Umweg. Amanda soll ihr Geschenk haben. Sie hat sich nicht gemeldet und lässt mich zappeln. Ich vermute mal, dass ich es bin, der hier nachgeben soll. Und da ich der Klügere bin … Voilà !«
Die Bemerkung trug Peter ein anerkennendes Schulterklopfen ein.
»Ich bin stolz auf dich, du lernst wirklich schnell!«, frotzelte der Journalist, dessen Laune sich tatsächlich schlagartig wieder aufhellte.
Karel wusste ohnehin – es war seine eigene Schuld. Er hätte die zwei Sangrias nicht trinken sollen. Das Teufelszeug entfaltete seine volle Wirkung, wenn einem die Sonne auf den Kopf brannte. Wie jetzt, im offenen Jeep. Der schwere Kopf war dabei nur eines der Begleitsymptome.
Lediglich die Erwähnung von Amandas Namen hatte eben die dumpfe Benommenheit im Hirn unterbrochen … Per Adrenalinausschüttung vermutlich.
»Du stellst sie mir also endlich vor!«
»Ich denke gar nicht daran.«
»Wie bitte? He Mann, unsere noch junge Männerfreundschaft ist ein zartes Pflänzchen. Ich warne dich!«, sagte Karel, der jetzt prompt einen erneuten Anflug von Kopfschmerz spürte.
»Ich gedenke nicht, der Lady persönlich gegenüberzutreten. Jedenfalls noch nicht. Sie hat versucht, mich wie einen Hund zu behandeln. Und ich bin es, der jetzt ein Friedensangebot unterbreitet. In Form eines Geschenks, wie du selbst vorgeschlagen hast. So weit, so gut. Der nächste Schritt muss aber definitiv von ihr kommen.« – Peter schaltete einen Gang herunter und versuchte sich zu erinnern: An der nächsten Weggabelung links oder rechts?
»Okay, verstanden und akzeptiert. Für dieses Mal. Wo fahren wir also hin?«
»So nah wie möglich ran an ihre Finca. Das Anwesen liegt in einer Art Talsohle. Ich hoffe, ich finde den Weg wieder, es ist schon Monate her, und außerdem war es dunkel, seinerzeit. Beim letzten Mal trug ich dafür praktischerweise gleich eine Augenbinde«, sagte Petergrinsend und wählte instinktiv die linke Abzweigung. Nachdenken hätte nur geschadet, er ahnte es. Er musste sich derzeit voll auf sein Unterbewusstsein und seine innere Stimme verlassen.
Karel stöhnte. Sein Kopf dröhnte plötzlich bei jedem Schlagloch, in das der Leihjeep tauchte.
»Wenn wir da sind, was tun wir dann?«
Peter grinste unentwegt. Er war jetzt sicher, auf dem richtigen Weg zu sein. Sein Körper erkannte die schmerzhaften Schlaglöcher wieder! Irgendwo hier hatte er so getan, als würde er so durchgeschüttelt, dass er nach vorne und halb vom Sitz rutschte. Dabei hatte er das gefaltete LEANDER-Magazin aus seiner Tasche gleiten lassen.
Ein blöder Trick, sicher! Aber irgendwie hatte er gedacht, es wäre vielleicht besser, wenn Amanda das Magazin schon mal gesehen hätte, ehe er den Journalisten ins Spiel brachte …
»Ich lasse dich im Jeep zurück und schleiche mich zu Fuß ans Haus heran. Dann drapiere ich das Päckchen neckisch in einer Tüte baumelnd an der Türklinke, das ist alles«, erklärte Peter geduldig. »Anschließend kriegst du was zu sehen bei den Hippies, keine Sorge.«
»Großer Gott! Du hast eine Meise, mein Lieber. Allmählich mache ich mir Sorgen um dich. Der Pilotenjob als solcher muss tatsächlich öde wie die Hölle sein! Wenn du solche Bubenspielchen brauchst, um dein Leben aufregender zu gestalten.« Karel kramte in seiner Tasche nach einer dieser Kopfschmerztabletten, die man notfalls auch ohne Wasser einfach zerkauen konnte.Schmeckte natürlich bescheiden das Zeug, aber was half’s?
Vom Fahrersitz her drang ein schallendes Lachen schmerzhaft bis in seine Gehörgänge vor. Dann sagte Peter: »Ich frage mich bloß, wie aufregend das
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