Die Liebesgöttin (German Edition)
Leben für diejenigen unserer Geschlechtsgenossen ist, die sich den LEANDER kaufen. Wegen eines Artikels mit dem beziehungsreichen Titel Sex around the World. «
»Träume, mein Lieber! Träume. Jeder Kerl braucht die doch. Warum gäbe es sonst einen James Bond?«
»Eben«, bestätigte Peter und würgte den Motor des Jeeps im Schatten eines Baumes am Wegrand ab. »Warte hier, ich bin gleich zurück.« Er schnappte sich das Päckchen vom Rücksitz und schwang sich aus dem Wagen.
Erst etwa zwanzig Minuten später war er zurück. Während er sich wieder hinters Steuer setzte, sagte Peter: »Und jetzt drück uns beiden alle Daumen, dass Frauen wie Amanda ebenfalls mit Träumen zu ködern sind.«
Der Journalist nickte und hielt beide Hände hoch – zu Fäusten geballt, wobei die Finger die Daumen umhüllten wie ein Hamburgerbrötchen das Hot-Dog-Würstchen. Karel dachte dabei ganz fest an Dominique.
Peter fand die Hippiebucht, von den einheimischen Insulanern auch Schweinebucht genannt, auf Anhieb wieder.
Sein »Copilot« maulte zwar ein bisschen, weil er erneut so ein kindisches Anschleichspielchen spielen sollte, aber natürlich fügte er sich.
Erstens waren seine Kopfschmerzen tatsächlich fast weg. Und zweitens war er nun doch gespannt, was ihn dieses Mal erwartete. Immerhin war die bisherige Recherche tatsächlich keineswegs langweilig gewesen.
Und sein eigener Schwanz war vorhin beim bloßen Gedanken an Dominique auch wieder zum Leben erwacht. Vielleicht wurde ja am kommenden Wochenende doch noch alles gut, und die eigenwillige Fotografin ließe sich tatsächlich erobern.
Das subtropische Inselklima und die erotisch aufgeheizte Atmosphäre ließen erfahrungsgemäß niemanden kalt.
Man brauchte sich ja bloß Typen wie den Piloten anzuschauen: kalt und nüchtern wie eine Hundeschnauze im Job! Aber auf dem Eiland ließ er alle Hemmungen sausen und die Sau heraus.
Gesetzt den Fall, bei Dominique ginge die Post nur halb so wild ab wie bei Peter oder bei Amanda, Karel wäre hochzufrieden. Träume durfte ein Mann schließlich haben, oder? Es musste ja nicht gleich Sex around the world sein.
Wie hatte Peter vorhin so schön getitelt …?
Sex around Tenerife …
Doch, das würde es auch tun, fürs Erste wenigstens.
Obwohl Karel sich durchaus vorstellen konnte, Dominique zu weiteren Recherchen einzuladen. An anderen und mehr exotischen Örtlichkeiten. Man gönnte sich ja sonst nichts in dem Job. Hauptsache, Chefredakteur Guttmann unterzeichnete die Spesenabrechnung später.
Die beiden Männer stiegen vorsichtig hintereinander einen schmalen, gewundenen Fußweg hinunter, der sie direkt zum Eingang der Bucht bringen würde, wie Peter erklärte.
Auf halber Höhe konnten sie bereits die einsame Trommel hören … Es hörte sich ein bisschen nach Urwald an, nur nicht so unheimlich.
»Wie es scheint, kommen wir beiden Glückspilze wieder mal genau zum richtigen Zeitpunkt am Schauplatz an«, freute sich der Pilot.
Karel ersparte es sich, nachzufragen, weshalb und wieso. Er würde es ja gleich sehen. Sofern er nicht vorher stolperte und den Abhang hinunterkullerte. Lieber konzentrierte er sich auf den steinigen Weg.
Sie erreichten bald einen schmalen Strandabschnitt, der nur noch durch eine ins Meer vorspringende Felsnase von der Hippiebucht getrennt war.
Peter knöpfte auch schon Hemd und Hose auf. »Los, Karel, raus aus den Klamotten. Wir müssen ein paar Meter schwimmen. Aber dafür haben wir hinterher den bequemeren Ausguck.«
Der Journalist, der längst gelernt hatte – auf der Insel trug man am besten immer und überall eine Badehose unter den übrigen Klamotten – gehorchte wortlos.
Sie wateten ins Meer und schwammen los. Peter in Führung. Schwimmend umrundeten sie die Felsnase, die Bucht tat sich vor ihnen auf.
Karel sah das alte Fischerboot auf dem Strand liegen. Es war aus Holz und lag seitlich hochgekippt. So als habe sich jemand hier eine Art Unterstand gegen denWind schaffen wollen. Bloß dass der Wind wohl eher selten aus der Bucht hinaus auf den Atlantik wehte. Das Ding guckte mit der offenen Seite zu ihnen her, wie der breit grinsende, blau ummalte Mund eines Clowns.
Peter, der den Strand bereits erreicht hatte, lief in gebückter Haltung zu dem Wrack hin.
Bei diesem Anblick fiel bei Karel endlich der Groschen – der morsche Holzkahn bot einen prima Sichtschutz, natürlich!
Für jeden, der sich schwimmend von dieser Seite der Bucht her annäherte. Karel musste nun selbst grinsen.
Auf
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