Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Calsow
Vom Netzwerk:
nach Almut beginnen. Es war seltsam. Schon wieder verband sich ihr Schicksal mit jenem der Archäologin. Regina glaubte nicht an Bestimmung, aber sie verließ sich auf ihren Instinkt.
    »Sagen Sie, Ezechiel«, fragte sie in die Stille hinein, »kennen Sie Almut Moser?«
    Für den Bruchteil einer Sekunde sah Ezechiel auf den Boden, wich Reginas Blick aus, ehe er einen Hauch zu beiläufig die Frage verneinte. »Wer soll das sein?«
    Regina ließ sich nichts anmerken, auch wenn Jan sie mit einem Stirnrunzeln ansah. »Almut Moser ist eine Archäologin aus Österreich. Ich habe sie in Syrien aus den Fängen eines Wahnsinnigen befreit. Jetzt ist sie wieder verschwunden, anscheinend hochschwanger, und Ihr alter Bekannter da oben«, sie deutete aus dem Fenster Richtung Berge, »sucht sie ebenfalls.«
    Wenn Ezechiel etwas von Almut wusste, so konnte er es gut verbergen. »Der Satan dort oben und sein Sohn suchen nie ohne Grund. Sie machen sich einen Spaß daraus, andere in die Finsternis zu schicken. Die Pocken, das ist nur der erste Reiter. Aberbald hört ihr die Hufe des zweiten. Dann nehmt euch in Acht. Das Geheimnis der Dinge kennt nur er. Der erste Reiter ist der Letzte, und der Letzte ist der Erste. Er zieht euch auf einem Wagen aus Heu hinab in die Hölle. Ich zeige euch den Weg zum Stoff der Heilung. Lernt es, prägt es euch ein.« Seine Hände deuteten auf die Wände und Deckenmalereien. Sein Atem ging immer schneller, er atmete stoßweise. Während er versuchte, Luft zu holen, brachen die Worte aus seinem verzerrten Mund. »Sucht den Mann zwischen Sar … und … Donau …« Sein Gesicht lief rot an. »… er lässt euch trinken, er stärkt euch … zeigt euch den Weg zur Erlösung der fünf … Sie ist der Engel im Land der Qualen, der uns führt hinab in das Reich der Erlösung. Ihr ist beigestellt, ohne Wissen, ein Hüter der Rettung. Er ist ein Blinder der Schatzkammer auf dem Wasser. Merkt euch das!« Das laute Atmen wechselte mit einem infernalischen Husten. »Sucht es, und ihr werdet die Kranken heilen und die Gesunden schützen. Denn dort haben sie … Seid gewarnt vor der Spinne. Ihre Beine reichen weit. Sie zeugt Kinder, die hinauskrabbeln in die Welt, und auch die zeugen Kinder des Zorns …«
    Sein Kopf zuckte und fiel nach hinten. Rasch zog Jan den Tisch beiseite und wollte sich um den Bewusstlosen kümmern. Dessen Gesichtsfarbe wechselte mittlerweile von Rot zu einem verwaschenen Blau. Jan schlug gegen Ezechiels Knie, und sofort wedelte das Bein wild umher.
    »Er hyperventiliert. Schnell, bring mir eine Tüte.«
    Regina lief in gebückter Haltung durch die Zimmer. »Verdammt, er hat so was nicht. Nur Bücher und Notizzettel.«
    »Regina, dort ist eine Kühltruhe. Mach sie auf. Vielleicht hat er Fleisch in Frischhaltetüten dort drin.«
    Sie stürzte auf eine prähistorische, gelb angelaufene Kühltruhe zu, riss den Deckel hoch, und tatsächlich lag Fleisch darin. Es waren Tüten mit gefrorenen Kuhaugen. Regina erschrak, stieß sich den Kopf an dem geöffneten Deckel und fluchte.
    »Los, Regina, mach. Ich verliere ihn.«
    Sie riss die Kordel ab, schüttete die eisverklumpten Augen auf den Boden und warf die Tüte zu Jan. Der stülpte sie über EzechielsKopf und drückte sie unter seinem Hals zusammen. Währenddessen war der Hund erwacht, schien sich aber nicht weiter um das Schicksal seines Herrn zu kümmern und tapste auf die Kuhaugen zu. Er schnappte sich eines und drehte es in seinem Maul herum.
    Die Tüte befand sich immer noch über dem Kopf des Mannes, damit der überschüssige Sauerstoff ausgeatmet wurde und mehr Kohlendioxid in seinen Körper gelangen konnte. Für Laien sah das sehr martialisch aus, war aber eine gängige Methode, um Menschen, die hyperventilieren, wieder eine normale Sauerstoffversorgung zu ermöglichen. Nach einer Minute, die Regina wie eine Ewigkeit erschien, löste Jan die Tüte vom Kopf und der Einsiedler war wieder bei Sinnen.
    Die verbliebenen Zähne im Mund des Hundes krachten auf das vereiste Auge. Jan öffnete den Janker des Mannes und sein Hemd darunter.
    Er fluchte laut. »Verdammt, Regina. Ich hätte es wissen müssen. Raus hier. Er hat die Pocken.«
    »Ja, und wir haben unerwarteten Besuch.« Regina deutete auf das kleine Sprossenfenster. Oberhalb des Hanges schritten zwei vermummte Männer geduckt aus dem Wald. Sie stapften auf Schneeschuhen und waren, wie Regina schätzte, knapp 300 Meter entfernt.
    »Sie tragen Waffen, und zum Teetrinken werden sie wohl nicht

Weitere Kostenlose Bücher