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Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gold
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wohl romantisch sein sollte, gemeinsam über die Eisfläche sprangen, wirbelten und sich gegenseitig hochhoben, musste Clara so lachen, dass ihr die Tränen über die Wangen liefen und sie sich beinahe an ihren Nachos verschluckte. Und Leo, der Avas Hand hielt, flüsterte an niemand Bestimmten gewandt: »Ich hoffe, dass das nie zu Ende geht.«
    Als das Ensemble der Roboter sich am Schluss vor dem Publikum verneigte, sprangen alle auf und klatschten und pfiffen vor Begeisterung, und Clara wusste, dass sie diesen Abend nie vergessen würde. Niemals. Und das nicht nur, weil einer der Kinderroboter, die sich in ihren sperrigen Kostümen nur schwerfällig bewegen konnten, das Gleichgewicht verloren hatte und sich auf den quadratischen Hintern gelegt hatte und erst mit Hilfe von mehreren anderen Robotern wieder auf die Beine kam, nur um sich dann gleich wieder langzulegen.
    Nach der Show nahmen Clara, Leo und Ava ein Taxi zu Wiener’s Circle, wo es die besten Hotdogs der Stadt gab. Als Ava ihren Hotdog mit monotoner Roboterstimme bestellte und um »ex-ter-a Senf, bit-te, Erd-ling« bat, brachen sie wieder in hysterisches Gelächter aus, als wären sie unbekümmerte Kinder, die eigentlich schon längst im Bett sein sollten, und nicht vernünftige Erwachsene – von denen eine so damit beschäftigt war, sich zu amüsieren, dass sie völlig vergaß, dass ihr genervter Chef ihr heute Morgen ein Ultimatum gestellt hatte.
einmal »Holiday on Ice« besuchen

25
    Mehr als fünftausend Läufer mit großen schwarz-weißen Nummern an den Shirts nahmen an dem Benefizlauf teil, und Clara wusste gleich, dass sie einige von ihnen nie vergessen würde. Zum Beispiel das Geschwisterquartett, alle in grünen T-Shirts, auf denen quer über den Rücken »Zum Gedenken an unseren geliebten Vater Robert« stand. Oder die Gruppe von Frauen verschiedenen Alters und verschiedener Herkunft, die pinke Schleifchen trugen und Anstecker, die stolz verkündeten »I’m a Survivor«. Oder das entzückende kahlköpfige Mädchen, das lachte und Clara zuwinkte, als sie an ihm vorbeitrabte. In dem ansteckenden, strahlenden Lächeln des Mädchens mit den Grübchen lag etwas, das Clara zutiefst berührte. Beim Training war sie vorwiegend damit befasst gewesen, es ohne die Hilfe von illegalen leistungssteigernden Medikamenten bis ins Ziel zu schaffen, somit war ihr gar nicht in den Sinn gekommen, dass dieser Lauf auch eine tiefe emotionale Erfahrung sein würde. Doch all diese Menschen brachte das einende Band des Leids zusammen, denn alle hatten sie auf die eine oder andere Art unsagbaren Schmerz durchlitten, und Clara fühlte mit jedem Einzelnen von ihnen. Die bemerkenswerte Tapferkeit, Entschlossenheit und das Durchhaltevermögen der anderen Läufer erstaunten sie, gaben ihr neue Hoffnung und erinnerten sie daran, dass es dort draußen Leute gab, die es noch härter getroffen hatte als sie. Viel härter.
    Obwohl sie, so lange sie konnte, gegen den Klumpen in ihrem Hals angekämpft hatte, knickte Clara schließlich unter der Last ihres Mitgefühls ein und fing an zu schluchzen. Sie lief in langsamem, schwerfälligem Tempo neben Lincoln her und musste die Sonnenbrille abnehmen, um sich die Tränen abzuwischen.
    »Alles klar?«, erkundigte er sich schnaufend und schaute sie besorgt von der Seite an, wobei er selbst wirkte, als werde er gleich aus den Latschen kippen.
    Clara dachte an Jessica Foster und riss sich am Riemen, und sei es nur, um Lincoln nicht zu enttäuschen. »Diese Leute hier sind bewundernswert. Da wird man wirklich nachdenklich.«
    »Das wird man«, stimmt er ihr zu. »Es hilft einem, die Dinge ins rechte Verhältnis zu setzen«, fügte Lincoln zwischen mehreren lauten Schnaufern hinzu. Plötzlich jaulte er auf: » Krampf! «
    Er blieb abrupt stehen, bückte sich und fasste sich an die zuckende Wade. Mit schmerzverzerrtem Gesicht stöhnte er: »Schlimmer Krampf! Oh, Gott! Oh, Gott! Ganz übel!«
    »Okay, beruhige dich und versuch, tief durchzuatmen«, riet ihm Clara, überrascht darüber, dass sie es selbst so weit geschafft hatte, ohne einen Krampf zu bekommen, sich zu übergeben, tot umzufallen (oder alles zusammen). »Atme ganz tief durch und versuch das Bein zu dehnen.«
    Bereitwillig atmete Lincoln tief ein und aus und machte in einer seltsamen Verrenkung einen Ausfallschritt nach vorne. »Das hilft nicht, C. J. Kraaampf! Das tut weh! Mann, tut das weh! Ich hatte noch nie so einen schlimmen Krampf!«
    Aus dem Konzept gebracht durch die für

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