Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gold
Vom Netzwerk:
Angst hatte, mit ihrem mangelnden Enthusiasmus seine Gefühle verletzt zu haben. »Das ist es nicht, was ich sagen will.«
    »Gut.« Lincoln stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Weil, das wird ein unglaubliches Erlebnis. Einmalig im Leben, ehrlich! Ein paar andere Jungs bringen auch ihre Ehefrauen mit«, erklärte er strahlend.
    Clara schluckte. Für sie schien die Zeit stehen zu bleiben. Ehefrauen? Hatte er gerade Ehefrauen gesagt? Das letzte Mal, als sie nachgesehen hatte, war kein Ring an ihrem Finger gewesen. Sie war eindeutig nicht Lincolns Ehefrau. Sie hatten noch nie über dieses Thema gesprochen. Es war ihr noch nicht einmal in den Sinn gekommen. Es gab bloß einen Menschen, mit dem sie das Wort Ehe in Verbindung brachte, und das war Sebastian.
    »Keine Sorge, es gibt dort nicht allzu weit entfernt ein hübsches, kleines Hotel«, fuhr Lincoln fort. »Dort hat auch Sayids Frau, Holly, ein Zimmer. Du wirst sie mögen. Denk drüber nach, C. J. Wir haben noch nie etwas gemeinsam unternommen, was annähernd an das hier herankommt.«
    »Ich weiß.« Sie blinzelte. »Das ist es ja gerade.«
    »Was meinst du damit?«, fragte er verwirrt.
    Clara fingerte an ihrer Stoffserviette herum, zupfte an ihren Rändern. »Ich meine … Wie du gerade gesagt hast: Eine solche Reise zu unternehmen ist eine große Sache.« Nicht einmal mit Sebastian hatte sie jemals einen zweiwöchigen Urlaub gemacht, und sie kam nicht umhin, sich zu fragen, welche Auswirkungen es hätte, wenn sie Lincolns Einladung annahm. Sicher, sie verbrachte gerne Zeit mit ihm, aber war sie ehrlich bereit für den nächsten Schritt? Einen zweiwöchigen Urlaub einmal halb um die Erdkugel? Gab es da irgendwelche Haken? Sicher wäre diese Reise ein Symbol dafür, wie ernst es ihnen miteinander war und wohin sich diese Beziehung bewegte. Übereilte sie die Sache mit Lincoln? Warum hatte er sich nicht mit ihr beraten, bevor er alle Vorkehrungen getroffen hatte? Nahm er wirklich an, dass es da für sie nichts nachzudenken gab? Warum hatte er das Wort Ehefrauen so salopp benutzt? Warum wurde sie plötzlich von Unsicherheit geplagt? Und warum hatte die Kellnerin ihre Getränkebestellung noch nicht aufgenommen? Schließlich, während der Zweifel unbeirrt weiter an ihr nagte, merkte sie, dass Lincoln sie anstarrte. Sie wusste nicht recht, was sie sagen sollte. »Versteh … mich nicht falsch. Ich fühle mich geehrt, dass du überhaupt daran denkst, mich mitzunehmen.« In einer Geste der Aufrichtigkeit legte sie die Hand ans Herz. »Ach, ich weiß auch nicht … Ich denke, ich bin einfach …«
    »Du«, unterbrach Lincoln sie, »bist einfach nicht so begeistert, wie ich gehofft hatte.«
    »Mir gehen gerade jede Menge Gedanken durch den Kopf. Vor ein paar Minuten habe ich noch überlegt, ob ich gebratene Nudeln mit Shrimps oder mit Schweinefleisch nehmen soll, und jetzt versuche ich …«, wieder hielt sie inne und suchte händeringend nach den richtigen Worten, »… all das … zu verarbeiten«, sagte sie schließlich und machte eine Kopfbewegung zu den Flugtickets auf dem Tisch.
    »Ich weiß, dass ich dich damit ein wenig überrumpelt habe, aber was genau versuchst du zu verarbeiten?« Lincoln verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Na ja, zuerst einmal ist da Mon Chéri«, stammelte sie. »Ich … wüsste nicht, was ich zwei Wochen lang mit ihm machen sollte.«
    »Libby liebt diesen Hund mehr als das Leben selbst. Ich bin sicher, sie kümmert sich gerne um ihn.«
    »Libby arbeitet«, erinnerte ihn Clara. »Ich kann nicht von ihr erwarten, dass sie zwei ganze Wochen ständig verfügbar ist. Das ist unrealistisch.«
    »Dann finden wir eben eine gute Pflegestelle für ihn.«
    »Ich weiß nicht mal, wo mein Reisepass ist. Ganz zu schweigen davon, dass mein großer Koffer aus Boston noch immer voller Zeug ist, das ich noch immer nicht ausgepackt habe. Und im Übrigen bin ich nicht sicher, ob ich hier einfach alles für zwei ganze Wochen stehen und liegen lassen kann, um eine Spritztour nach Argentinien zu machen.«
    Lincoln runzelte die Stirn. »Warum sagst du ständig ›zwei ganze Wochen‹?«
    Clara nippte an ihrem Wasser und wünschte sich, die Kellnerin würde kommen, um endlich ihre verfluchte Getränkebestellung aufzunehmen. Diese unerwartete Situation verlangte definitiv nach einem Mai Tai. Aber einem starken. Oder besser gleich vieren. »Weil zwei Wochen eine lange Zeit sind, Linc«, antwortete sie ehrlich. »Und du musst zugeben, dass du mir nicht

Weitere Kostenlose Bücher