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Die Löwin aus Cinque Terre: Laura Gottbergs dritter Fall

Die Löwin aus Cinque Terre: Laura Gottbergs dritter Fall

Titel: Die Löwin aus Cinque Terre: Laura Gottbergs dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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doch Ihr Hobby ist!» Guerrini sah den alten Bembo fragend und ermutigend an. Der schürzte nachdenklich seine Lippen, schüttelte dann den Kopf. «Es gibt einige Motive, das haben Sie ja gehört, Commissario. Einen enterbten Sohn, eine verhasste Schwiegertochter, Leute, die ausziehen müssen, weil sie die Miete nicht bezahlen können, oder die sich über üble Nachrede ärgern. Aber wer von ihnen so klug war, sich die Sache mit dem Hund auszudenken, das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen.»
    «Klug, sagst du? Klug?» Signora Bembo starrte ihren Mann mit aufgerissenen Augen an. Ihre Wangen färbten sich rosarot, als hätte sie soeben Rouge aufgelegt. «Herzlos bist du, Cosimo Bembo! Herzlos!» Sie sprang auf, nickte Guerrini hochmütig zu und wandte sich zur Tür. Ihr Mann erhob sich ebenfalls, mühsamer, langte mit zittrigen Händen nach seinem Hut, der noch immer auf dem Schreibtisch des Commissario lag. Ehe er sich ebenfalls zur Tür drehte, um seiner Frau zu folgen, zuckte er leicht die Achseln, zwinkerte Guerrini zu und murmelte: «Buona sera, Commissario.»
    Dann waren sie fort, die Bembos, und Guerrini dachte, dass er Laura von diesem Auftritt erzählen musste. Sie würde die Geschichte lieben. Da war er sicher. Als Sergente Tommasini erwartungsvoll seinen Kopf zur Tür hereinsteckte, wies Guerrini ihn schnell wieder hinaus.
    «Ich muss erst über diese Aussagen nachdenken», sagte er laut, und um den Sergente zu beruhigen, fügte er hinzu: «Es ist durchaus möglich, dass diese Signora Malenchini ermordet wurde. Gute Arbeit, Tommasini!»
    Tommasinis lächelndes Gesicht verschwand wieder, und Guerrini ertappte sich bei dem fröhlich-rachsüchtigen Gedanken, dass er dem Sergente die Ermittlungen überlassen würde … jedenfalls die Basisarbeit. Er selbst würde noch einmal die Akten durchsehen und um fünf ein Glas Wein auf dem Campo trinken, jetzt, da die Abende endlich wärmer wurden. Später würde er Laura anrufen. Vielleicht.

ALS LAURA GOTTBERG wieder im Präsidium ankam, außer Atem und ärgerlich darüber, dass sie Roberto Malenge warten lassen musste, fand sie Kommissar Baumann und die beiden afrikanischen Studenten Kaffee trinkend in ihrem Büro.
    «Eigentlich sind wir schon fertig», sagte Baumann. «Wir haben nur auf dich gewartet, falls du noch ein paar spezielle Fragen haben solltest.»
    «Das ist sehr rücksichtsvoll …», Laura wollte eigentlich gar nicht ironisch sein, war nur einfach genervt von diesem Tag. Sie warf einen Blick auf ihren blinkenden Anrufbeantworter und bat ihren Kollegen und die beiden Studenten hinaus, um schnell die Nachrichten abzuhören.
    Die erste war von ihrem Vater, der sagen musste, wie schön er das gemeinsame Mittagessen gefunden hatte. Als zweite Nachricht ertönte eine unbekannte Stimme, ein wenig verzerrt, verfremdet. Laura stellte sich neben den Apparat, bückte sich, hatte Mühe, genau zu verstehen, lauschte noch einmal. Der Anrufer – sie war ziemlich sicher, dass es sich um einen Mann handelte – sprach sehr leise. «Es geht um diese Frau, die aus dem Fenster gefallen ist. In dem Haus in der Herzogstraße. Ich hab den Kerl gesehen, der mit ihr raufgegangen ist. Er war schwarz!»
    Das war alles. Laura spielte die Aufzeichnung dreimal hintereinander ab, schlug wütend mit der flachen Hand auf ihren Oberschenkel. Das hatte sie nicht hören wollen. Sie öffnete die Tür und rief Peter Baumann herein.
    «Es dauert nur eine Minute!», sagte sie zu den beiden Studenten, die im Flur an der Wand lehnten, versuchte ein Lächeln, das ihr aber misslang.
    «Was ist denn?» Baumann sah sie fragend an. «Ich bin schon beinahe durch mit den beiden. Sie sind Medizinstudenten, wirklich nette Burschen. Hab alles aufgenommen und werde das Protokoll freiwillig übernehmen, weil Claudias Kind noch krank ist.»
    «Ja, ist schon gut. Genau so hätte ich es mir auch gewünscht. Dann könnte ich nämlich früher nach Hause gehen. Es hat sich nur ein neuer Gesichtspunkt ergeben. Hör dir das an!» Laura drückte auf den Wiedergabeknopf ihres Anrufbeantworters. Mit leicht gesenktem Kopf lauschte Baumann der verzerrten Stimme, steckte dann beide Hände in die Hosentaschen, zog die Schultern hoch.
    «Scheiße!»
    «So ähnlich», murmelte Laura. «Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten. Erstens: Malenge ist tatsächlich mit dem Mädchen zusammen gewesen. Zweitens: Sie hat sich mit einem anderen Afrikaner getroffen. Drittens: Jemand, der von Valerias Beziehung zu Malenge wusste,

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