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Die Loewin von Mogador

Die Loewin von Mogador

Titel: Die Loewin von Mogador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Drosten
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zurück, als seine
Fingerspitzen ihre nackte Brust berührten, aber sie hielt ihn fest. „Ich möchte
das mit dir tun, was verheiratete Leute tun, wenn sie sich lieben.“ Sie sah ihm
tief in die Augen, während sie ihre Hand auf die Wölbung im Schritt seiner Hose
legte.
    „Emily! Was tust du da!“ Er versuchte, sie
beiseitezuschieben. „Woher weißt du überhaupt, dass ein Mann hier sehr – äh –
empfindlich ist?“
    „Von Malika. Sie war schon einmal verheiratet
und hat mir alles erzählt.“ Emily kam sich sehr abgeklärt und erfahren vor.
    Sie vermutete, dass Sabris Begehren sich
nicht sehr von ihrem eigenen unterschied. Zumindest hatte er das, was Malika
als Liebessäule bezeichnete, an derselben Stelle, an der sie ihre Himmelslippen
hatte. Auch dieser Ausdruck stammte von Malika. Emily selbst hatte überhaupt
keinen Namen für den schmalen Spalt zwischen ihren Beinen. Und auch nicht für
das rätselhafte kleine Organ darüber, das Malika Mandel nannte und ihr
wunderbare Lust bereitete, wenn sie es sanft rieb.
    „Ich wünschte, du könntest in meinen Körper
kriechen und all meine Gefühle für dich erleben!“, flüsterte sie und drückte
sich an Sabris Unterleib. Als sie spürte, wie er groß und hart wurde, weiteten
ihre Augen sich. Deshalb also hatte Malika von einer Säule geredet! Gleich
würde er damit zwischen ihre Himmelslippen gleiten und die Tiefe ihres Leibes
erforschen! Sie vergaß alles um sich herum, spürte nur noch sie beide, ihre von
Wärme und Leidenschaft erfüllten Körper. Erwartungsvoll hob sie Sabri ihr
Becken entgegen. Aber zu ihrer Verwunderung rückte er ein Stückchen von ihr ab.
„Emily, wir sollten nichts tun, was wir später bereuen.“
    „Warum meinst du, dass wir es bereuen? Malika
erzählte, es wäre sehr schön.“ Sie sah verwirrt und verletzt aus, und das
schmerzte ihn. Er hatte Lust, mit ihr zu schlafen, er wollte ihren Körper
besitzen und mit ihrer Seele verschmelzen. Doch da gab es im Hause des Kadis
von Mogador jenes andere junge Mädchen – seine Braut. Er hatte sie noch nie
gesehen, aber seit langem stand fest, dass sie seine Frau werden sollte. So
hatten es ihre beiden Eltern beschlossen, als die Kleine gerade geboren und er
ein zwölfjähriger Junge gewesen war.
    „Um das zu tun, was du dir wünschst, was wir
beide uns wünschen, müssen wir erst verheiratet sein“, versuchte er, Emily zu
beschwichtigen.
    „Dann lass uns heiraten! Schließlich lieben
wir uns.“ Sie blickte ihn an. Ihre Augen waren groß und erwartungsvoll wie die
eines Kindes, wenn es ein Geschenk bekam. Aber Sabri schwieg. Er wusste, dass
er sie damit kränkte, wenn er ihr offenbarte, dass es diese andere Braut gab.
    Sie setzte sich auf und schlang sich die Arme
um die Knie. „Willst du mich heiraten, kannst es aber nicht, weil deine Eltern
dir schon eine Braut ausgesucht haben?“
    „Du weißt davon?“ Er war verblüfft.
    Sie nickte. „Thomas hat es mir gesagt, als er
merkte, dass ich dich sehr gern habe. Er wollte mich warnen. Aber so leicht
verschreckt man mich nicht.“
    Sabri zog Emily in seine Arme, legte das Kinn
auf ihren Kopf und streichelte ihre Locken. „Ich liebe dich, Emily, und es ist
mein größter Wunsch, mein Leben mit dir zu verbringen. Aber es wird nicht
einfach werden. Dein guter Ruf steht auf dem Spiel und der meiner Braut. Ihre
Familie wird beleidigt, wenn ich die Verlobung löse, meine Eltern werden
gekränkt sein. Wir müssen einen hohen Preis für unser Glück zahlen. Bist du
dazu bereit?“
    Sie hob den Kopf und blickte ihn stolz an.
„In deiner Religion gibt es doch die Vielehe.“
    „Du meinst, du würdest-?“ Er war völlig
überrumpelt.
    „Ich bestehe natürlich darauf, deine
Hauptfrau zu werden!“
    „Nein, Emily, so stelle ich mir das nicht
vor“, entgegnete Sabri, nachdem er sich wieder gefasst hatte. „Ich liebe dich,
und zwar nur dich. Mit dir will ich meine Zukunft teilen.“
    „Emily! Wo bist du?“ Vom Hof tönte Sibyllas
Stimme. Sie kam rasch näher.
    Emily fühlte sich, als würde sie aus einem
schönen Traum gerissen. Widerstrebend löste sie sich aus Sabris Armen. „Ich
muss gehen. Warte hier noch ein bisschen, bis ich Mutter abgelenkt habe. Dann
kannst du dich davonschleichen.“ Sie stand auf und schüttelte die Strohhalme
von ihrem Rock.
    „Warte!“ Sabri hielt sie fest. „Ich will,
dass du eines weißt: Ich finde eine Lösung für uns.“
    Sie beugte sich vor und küsste ihn. „Wir
finden eine

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