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Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Titel: Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zurück, und Anna fand die Köchin auf Anhieb sympathisch. »Seit wann bist du denn Richter? Der MacGregor weiß, was er tut, und das Mädchen sicher auch, sonst würde er sie kein zweites Mal ansehen. Und genau das interessiert mich jetzt – ist sie hübsch?«
    »Hübsch genug«, knurrte McGee. »Immerhin hat sie genug Anstand, sich nicht zur Schau zu stellen.«
    »Zur Schau stellen«, schnaubte die Köchin ungnädig. »Eine Frau macht sich für einen Mann hübsch, und sie stellt sich zur Schau, wie? Und wenn sie es nicht tut, ist sie vernünftig. Pah! Jetzt geh wieder an deine Arbeit und lass mich meine machen, sonst schaffe ich es nicht, sie mir noch vor dem Abendessen anzusehen.«
    Anna überlegte noch, ob sie sich diskret zurückziehen oder hineingehen sollte, als ein Schmerzensschrei ihr die Entscheidung abnahm. Als sie die Küchentür aufriss, beugte McGee sich bereits über eine rundliche Frau mit weißem Haar. Auf dem Boden lag ein blutverschmiertes Messer, und daneben bildete sich schon eine kleine Lache.
    »Lassen Sie mich sehen.«
    »Miss Whitfield …«
    »Weg da!«, befahl Anna und schob den Butler einfach beiseite. Ein kurzer Blick auf das Handgelenk der Köchin zeigte ihr, dass das Messer eine Schlagader verletzt hatte. Sofort presste sie die Finger auf die Wunde und stillte die Blutung.
    »Es ist nichts, Miss«, wehrte die Köchin ab, während ihr Tränen übers Gesicht liefen. »Sie werden sich schmutzig machen.«
    Anna ging gar nicht auf die Bemerkung ein, nahm ein trockenes Geschirrtuch und warf es McGee zu. »Reißen Sie das in Streifen, und dann fahren Sie meinen Wagen vor die Tür.«
    Daran gewöhnt, auf Anordnungen zu reagieren, begann McGee das Tuch zu zerreißen. Anna drückte die Wunde zu und führte die Frau zu einem Stuhl.
    »Ganz langsam. Keine Angst.« Anna sprach beruhigend auf die Köchin ein. Sie wusste, wie schwer es werden würde, sollte die massige Frau in Ohnmacht fallen. »McGee, binden Sie den Arm ab, genau hier.« Ohne die Finger von der Wunde zu nehmen, zeigte sie ihm die Stelle. »Wie heißen Sie?«
    »Sally, Miss.«
    »Okay, Sally, schließen Sie die Augen und entspannen Sie sich. Nicht zu fest«, warnte sie den Butler. »Gut. Jetzt holen Sie den Wagen. Sie fahren.«
    »Ja, Miss.« Doppelt so schnell wie sonst und ganz ohne die übliche Würde eilte er davon.
    »So, Sally. Können Sie gehen?«
    »Ich versuche es. Mir ist schwindlig.«
    »Kein Wunder«, murmelte Anna. »Halten Sie sich an mir fest. Wir gehen durch die Küchentür zum Wagen. In fünf Minuten sind wir im Krankenhaus.«
    »Ins Krankenhaus.« Anna spürte, wie die Frau zu zittern begann. »Ich mag keine Krankenhäuser.«
    »Kein Grund, Angst zu haben. Ich bleibe bei Ihnen. Ich arbeite nämlich dort. Einige von den Ärzten sehen recht gut aus.« Während sie sprach, half sie Sally aufzustehen und führte sie vorsichtig zur Tür. »So gut, dass Sie sich fragen werden, warum Sie sich nicht schon eher geschnitten haben, um die Herren kennenzulernen.«
    Als sie durch die Tür traten, war McGee da, um ihr das Gewicht der Frau abzunehmen.
    »Gut gemacht, Miss Whitfield«, lobte Dr. Liederman, während er sich die Hände wusch. »Ohne Ihr schnelles Handeln wäre die Frau vermutlich verblutet.«
    Anna hatte einen Blick auf Sallys Handgelenk geworfen. Wie sie geschätzt hatte, war die Wunde mit zehn Stichen genäht worden. »Wirklich eine unglückliche Stelle, um sich mit einem Küchenmesser zu schneiden.«
    »Ja, wir haben hier Selbstmordpatienten, die nicht so genau getroffen haben. Nur gut, dass Sie nicht in Panik geraten sind.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. Hielt er das etwa für ein Kompliment? »Wenn ich kein Blut sehen könnte, würde ich eine schlechte Chirurgin abgeben.«
    »Chirurgie also, ja?« Er warf einen Blick über die Schulter. Sie hatte kein leichtes Fach gewählt. »Um ein Skalpell zu führen, braucht man mehr als Geschick, wissen Sie. Man braucht Mut und Selbstsicherheit.«
    »Ich dachte, Arroganz«, erwiderte sie lächelnd.
    Es dauerte einige Sekunden, bis er das Lächeln erwiderte. »So könnte man es wohl auch nennen. Ihre Patientin wird sich noch ein paar Tage schwach fühlen und die Hand zwei oder drei Wochen schonen müssen.«
    »Möchten Sie, dass der Verband täglich gewechselt wird?«
    »Ja. Und er muss trocken gehalten werden. Ich möchte sie in zwei Wochen wiedersehen, um die Fäden zu ziehen.« Der Arzt drehte sich zu Anna um. »Aber eigentlich könnten Sie das ebenso gut erledigen,

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