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Die Macht der ewigen Liebe

Die Macht der ewigen Liebe

Titel: Die Macht der ewigen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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rief eine männliche Stimme hinter mir.
    Ich fuhr herum und entdeckte Alcais, der einen Revolver auf meine Brust gerichtet hielt. Hinter ihm duckte sich Erin, auf deren Wange ein Bluterguss prangte. Schlimmer war, wie sie auf den Boden starrte: mutlos und ganz ohne Kampfgeist. Die Zeit ohne ihren Bruder war zu kurz gewesen, sie fiel in ihre alten, lange antrainierten Gewohnheiten zurück. Ich hatte Monate gebraucht, bevor sie nicht mehr schnell den Kopf einzog, wenn sich Stimmen erhoben.
    »Du versteckst dich im Badezimmer, Alcais? Das sieht dir ähnlich«, sagte ich mit kaum unterdrückter Wut.
    »Halt’s Maul!«, brüllte er.
    »Schick die Heilerin zu mir!«, rief Mark. »Ich brauche sie.«
    Franc dachte, er hätte die Beschützer unter Kontrolle, aber er täuschte sich. Der Hunger und die Gier, die in Marks Gesichtszügen zu sehen war, sagte alles. Mark würde Erin, sobald sie ihn geheilt hatte, die Energie rauben. Und im Unterschied zu der Heilerin, die sie dabeihatten – eine Verräterin, die mein Großvater vermutlich durch irgendeinen Trick dazu hatte bewegen können, den Beschützern zu helfen –, stünde Erin nicht unter Francs Schutz. Nein, nachdem sie sich auf meine Seite geschlagen hatten, wurde sie als Feindin betrachtet.
    »Geh hin und heile ihn«, befahl Alcais Erin über seine Schulter hinweg.
    Erin riss die Augen auf und sah von ihrem Bruder zu Mark. »So eine Wunde kann ich nicht heilen. Das weißt du!«
    Er griff nach hinten, packte sie am Handgelenk und riss sie nach vorn. Erin stolperte und stürzte schluchzend in meinerNähe auf den Boden. Mark würde sie töten. Nur über meine Leiche!
    »Ich lasse sie nicht in seine Nähe«, erklärte ich Alcais.
    Aus beiden Schlafzimmern drangen weiterhin Kampfgeräusche, und ich wusste, ich war auf mich selbst gestellt. Erin hatte zwar trainiert, aber sie war auch viel zu aufgelöst, um kämpfen zu können.
    »Als ob du was zu sagen hättest«, höhnte Alcais und winkte mit seiner Waffe. »Erin? Tu, was ich dir gesagt habe!«
    Das ungesagte »oder ich« am Ende seines Satzes deutete er stillschweigend an, und Erin erschauerte. Sie kroch vorwärts, bis ich vor sie trat und ihr so den Weg zu Mark verstellte. Der Beschützer hatte sich inzwischen aufgesetzt und versuchte, seine Verletzung zu verbinden. Ich stand knapp außerhalb seiner Reichweite, aber das konnte er jederzeit ändern. Mit Entsetzen dachte ich daran, was er meiner Freundin antun konnte.
    »Nein, Erin, hör nicht auf ihn!« Ich begegnete ihrem gebrochenen Blick ohne Vorwurf.
    »Dass sie hier sind, ist meine Schuld«, flüsterte sie beschämt. »Es tut mir so leid.«
    Ich fuhr mit der Hand durch die Luft, um sie zu stoppen. »Schon okay. Das nehme ich dir nicht übel.« Sie wollte den Blick senken, doch ich ließ nicht locker. »Erin! Ich nehme dir das nicht übel, okay? Und jetzt steh bitte auf!«
    Hinter ihr machte Alcais mit düsterer Miene einen Schritt nach vorn. Ich funkelte ihn an, und er blieb stehen, überdachte wohl noch einmal, welche Chancen er gegen mich hatte. Zu meinen Füßen kämpfte Erin gegen ihre Angst an, dann erhob sie sich zögernd. Sobald sie stand, sah ich, dass sie etwas von ihrer Stärke wiedergefunden hatte. Sie würde sie brauchen.
    »Erin, geh zur Treppe und nichts wie runter mit dir. Verlass das Haus. Renn weg, bis du nicht mehr kannst!«
    Sie erstarrte und ihre Wangen färbten sich blutrot. Ich schnippte mit den Fingern.
    »Beweg dich! Auf der Stelle!«
    Sie machte einen zögernden Schritt nach dem anderen.
    Alcais fluchte. »Wenn du auch nur einen weiteren Schritt machst, erschieße ich dich, das schwöre ich!«
    Sie blieb stehen, so wie sie das aus Angst vor ihm schon ein Leben lang gemacht hatte, und ich sagte ihr: »Er lügt. Das tut er nicht. Geh weiter.«
    Sie zitterte am ganzen Körper, und bei ihrem Anblick brach mir fast das Herz. »Ich habe Angst«, sagte sie mit bebender Stimme.
    »Es ist völlig okay, Angst zu haben, aber geh weiter.« Als sie immer noch verharrte, schrie ich sie an: »Jetzt geh doch endlich, verdammt!«
    Sie zuckte zusammen und rannte los. Alcais zielte mit dem Revolver auf sie, doch er schoss nicht. Es war eine Sache, seine Schwester zu schlagen, es war eine ganz andere, sie umzubringen. Sobald Erin die Treppe hinunter verschwunden war, wirbelte Alcais mit zornrotem Gesicht zu mir herum. Männer wie ihn kannte ich. Er wollte ein Anführer sein, einer, zu dem man respektvoll aufsah, doch dazu fehlte ihm in jeder Hinsicht das

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