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Die Macht der ewigen Liebe

Die Macht der ewigen Liebe

Titel: Die Macht der ewigen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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und landete auf einem Polster hinter Gabriel und mir. Ich zog meinen Schutzwall hoch, um Asher zu schützen, und streckte ihm dann eine Hand entgegen. Er umfasste sie mit beiden Händen.
    »Gott sei Dank, du bist okay!«, sagte er. »Ich dachte schon, ich hätte dich getötet.« Bei dem Gedanken machte er ein gequältes Gesicht. Er drückte meine Hand noch einmal, dann ließ er sie los.
    »Tut mir leid, dass ich dir Angst eingejagt habe. Ich schätze, unser Plan hat wohl doch nicht so gut funktioniert.«
    »Wovon sprecht ihr?«, fragte Gabriel und runzelte die Stirn.
    »Von Remys Idee, den anderen vorzugaukeln, ich würde die Beherrschung verlieren und ihr die Gaben rauben«, erklärte Asher seinem Bruder. Dann wandte er sich wieder mir zu. »Es hat funktioniert. Nur nicht so, wie’s geplant war.« Angesichts meiner Verwirrung setzte er hinzu: »Remy, die denken, du bist tot. Alcais hat mir dabei zugesehen, wie ich dich ›getötet‹ habe.«
    »Aber ich bin nicht gestorben«, sagte ich.
    »Ähm, doch, und zwar ganze dreißig Sekunden lang«, erwiderte Asher. »Dein Herz stand still, und du hast nicht mehr geatmet. Ich habe dich beweint und so weiter. Ganz großes Kino. Dafür hätte ich eigentlich einen Oscar verdient!«
    Er zuckte flapsig mit den Achseln, aber ich merkte ihm an, dass er Angst gehabt hatte. Er war nicht annähernd so entspannt, wie er vorgab.
    »Die Trophäe wird nachgereicht, ganz klar. Wie hast du mich denn ins Leben zurückgeholt?«
    »Habe ich gar nicht. Das hast du selbst erledigt.« Er neigte den Kopf, als würde er versuchen, mich zu erspüren. »Irgendwas ist anders. Du bist anders.«
    Seamus kam zu uns und ließ sich in einen Sessel fallen. Er betrachtete mich einen Augenblick, und ich fragte mich, ob ihm klar war, was passiert war. Schließlich war er ein Phönix-Beschützer gewesen. Wenn es also überhaupt jemand verstehen sollte, dann er. Ein versprengtes Stückchen Energie schwirrte durch die Luft, und ich schob es, ohne nachzudenken, weg. Ein kleines, befriedigtes Lächeln glitt über Seamus’ Gesicht. Er wusste es also. Oder vermutete es zumindest. Doch aus irgendeinem Grund zog er es vor, die Wahrheit vor den anderen zu sagen.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte er.
    »Überraschend gut.« Und das stimmte. Ich fühlte mich super. Dann nutzte ich den Augenblick, um die Fragen zu stellen, die mich am brennendsten interessierten: »Wo sind mein Vater und Lucy? Ist alles in Ordnung mit ihnen?«
    »Die beiden sind in dem Zimmer am Ende des Gangs. Brita und Ursula nehmen sich gerade deines Vaters an«, erwiderte Seamus. »Er war in schlechter Verfassung. Dass du schwer verletzt wurdest, wissen sie nicht.« Er zuckte die Achseln. »Und es gibt eigentlich auch keinen Grund, ihnen davon jetzt noch zu erzählen.«
    Am liebsten wäre ich gleich zu den beiden gerannt, zügelte jedoch meine Ungeduld. »Und was ist mit deinen Leuten, Seamus? Wie geht es denen?«
    Er verzog das Gesicht. »Wir haben zwei meiner Männer verloren, und vier weitere wurden verletzt. Um die hat Edith sich schon gekümmert.«
    »Sean?«, fragte ich Edith besorgt.
    Sie lächelte. »Dem geht es gut. Er ist noch ein bisschen dort geblieben und beseitigt alle Spuren unserer Beteiligung. Er will sicherstellen, dass die Polizei nichts von dir erfährt.«
    Ich wollte lieber gar nicht wissen, wie er das anstellte. Sowohl das Museum als auch die Tiefgarage mussten Überwachungskameras haben. Vielleicht war es ihm möglich, das Filmmaterial zu löschen, aber zumindest den Berichten über eine Schießerei würde die Polizei nachgehen müssen.
    »Xavier und Mark?«, fragte ich.
    Gabriel machte ein finsteres Gesicht. »Xavier ist tot, Mark ist uns entkommen.«
    »Fürs Erste«, bemerkte Seamus mit ruhiger Stimme. »Er hat sich für einiges zu verantworten, und deswegen wird er uns noch Rede und Antwort stehen müssen.«
    Bestimmt hatte er mehr mit ihm vor, als nur mit ihm zu sprechen, aber ich empfand kein Mitleid für ihn. Und vielleicht machte mich das ja zu einem schlechten Menschen, aber mir tat es nicht leid zu hören, dass Xavier tot war. Er hatte so viel Schmerz verursacht, und das noch mit großer Freude.
    »Und was ist mit Alcais?«, fragte ich.
    Seamus schüttelte den Kopf. »Ben sagte, Alcais hätte schon vor unserer Ankunft beschlossen, ihn laufen zu lassen. Ich glaube, der lungerte nur deshalb noch in der Tiefgarage rum, weil er dir etwas antun wollte, Remy. Nachdem er dich hat ›sterben‹ sehen, rannte er davon. Asher

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