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Die Macht der ewigen Liebe

Die Macht der ewigen Liebe

Titel: Die Macht der ewigen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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Während einer Heilung setzte ich meine Gedanken ein, um meine Energie zu lenken. Diese würden durch die Übernahme einerKopfverletzung vernebelt, was verhinderte, dass ich mich selbst heilen konnte. Was immer der Grund war, es schien nicht möglich, ihre Verletzungen zu absorbieren. In dem Versuch, Einlass zu finden, hämmerte ich gegen Lauras Gehirn. Vergebens. Ich stieß meine Kräfte in ihre Richtung, aber nichts geschah. Mein Körper wehrte sich instinktiv gegen sein Todesurteil. Ich schaffe das, Mom, dachte ich und streichelte ihre Stirn. Ich gebe nicht auf!
    Ich stellte mir vor, wie meine Stiefmutter mich in den Arm nahm, nachdem ich von der Schule nach Hause gekommen war, und dachte daran, mit welcher Freude sie mich in ihrem Heim und ihrer Familie aufgenommen hatte. Sie war so stolz auf meinen Schulabschluss gewesen und völlig außer sich über die Art, wie meine Mutter mich behandelt hatte. Pure Liebe hatte in ihren Augen geschimmert, als sie dabei geholfen hatte, die Einzelteile meines Selbst aufzulesen, die übrig geblieben waren, nachdem meine Mutter und mein Stiefvater mit mir fertig waren. Sie hatte mich mit all meinen Ecken und Kanten akzeptiert und geholfen, mich zu retten, als ich dachte, ich sei es nicht wert, gerettet zu werden. Das waren keine Geschenke, die man vergelten konnte.
    Etwas in mir löste sich. Ich hörte auf zu kämpfen, und die Ranken meiner Gaben schlängelten sich durch sie hindurch, heilten ihren kaputten Körper. Ihr Herz schlug so schnell, als würde es explodieren. Ihr Rückgrat bog sich durch, sie bäumte sich auf und japste nach Luft. Ihr Hirn … oh Gott, ihr Hirn entwirrte sich, die Wunde heilte. Sie riss die Augen auf, und Verzweiflung wich der Hoffnung. Dann sah ich, wie leer ihre braunen Augen waren. Sie war verschwunden. Die Frau, die ich gekannt hatte, steckte nicht mehr darin.
    Panik erfasste mich, als die Maschine laute Warntöne von sich gab. Ich hatte alles nur noch schlimmer gemacht. IhrKörper wurde mit der Energie, die ich ihm zugeführt hatte, nicht fertig.
    Ihr Herz machte einen Sprung.
    Stotterte.
    Kam zum Stillstand.
    Eine Tür wurde aufgerissen. Hände schoben und stießen mich aus dem Zimmer, unterbrachen meinen Hautkontakt zu ihr. Nicht noch mal, dachte ich. Mein Puls raste und mein Herz machte Überstunden. Bitte, lieber Gott, nicht!
    Lucy erschien zusammen mit Asher neben mir auf dem Gang. Weinend beobachtete sie, wie die Ärzte Laura zu retten versuchten. Niemand bekam mit, wie ich zurückstolperte und an die gegenüberliegende Wand knallte, überwältigt von grenzenlosen Schmerzen. Und ich begriff: Ich habe einen Herzinfarkt.
    Alles verschwamm vor meinen Augen. Millionen von Meilen entfernt, hörte ich Lucy schluchzen, und wusste, Laura war tot.

   Niemand merkte, dass ich auf dem Boden zusammensackte. Lauras Verletzungen hatten sich auf mich übertragen. Das sonst so kräftige Klopfen meines Herzens ging über in langsame, schwache Schläge, und ein stechender Schmerz zuckte meine linke Seite hinauf. Das Zentrum meines Brustkorbs schien in einem Schraubstock zu klemmen, der Druck verstärkte sich, bis ich um Atem rang. Messer stachen gegen das Innere meines Schädels. Es hatte schon seine Gründe gehabt, weshalb mein Körper sich dagegen gewehrt hatte.
    Kurz bevor ich das Bewusstsein verlor, schaltete sich mein Instinkt ein. Die Zeit gefror, und der Krankenhauskorridor verblasste, als die Energie auf mein Herz zu flutete. Zehn der längsten Sekunden meines Lebens kam mein Herzmuskel zum Stillstand, ehe er einen Kickstart ins Leben zurück hinlegte. Schlag für Schlag nahm mein Puls den Rhythmus wieder auf. Adrenalin strömte durch mein System, und meine Welt bestand nur noch darin, meine Atmung unter Kontrolle zu bringen, während die eisigen Nachwirkungen meiner Selbstheilungsversuche sich in mir ausbreiteten.
    Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen.
    »Remy?« Ich hörte Lotties Stimme von irgendwo über mir. Sie hockte sich neben mich und tätschelte mir unbeholfen den Arm. »Es tut mir so leid.«
    Sie beobachtete, wie Asher Lucy hielt, und ich begriff, dass sie nicht Bescheid wusste. Keiner von ihnen hatte eine Ahnung davon, was ich getan hatte. Sie hatte gedacht, ich würde mich vor Kummer krümmen. Doch nun setzte die Unterkühlung ein, die dem Heilungsprozess folgte. Ich stützte mich an der Wand ab und rappelte mich auf. Asher konnte mir helfen. Mein Herz setzte einen Schlag aus und geriet erneut ins Stottern, so als würde es wieder

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