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Die Macht der ewigen Liebe

Die Macht der ewigen Liebe

Titel: Die Macht der ewigen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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später stöhnte er auf, als der gebrochene Armknochen sich wieder zusammenfügte. Erin entfernte sich mit erschöpfter Miene. Im Unterschied zu mir laugte sie der Einsatz ihrer Fähigkeiten nur aus; die Verletzungen, die sie heilte, musste sie nicht übernehmen.
    Ein Finger drückte mein Kinn hoch. Asher war auf seinem Sessel vorgerutscht und sah mich an. »Ist mit dir wirklich alles okay?« Ich öffnete den Mund, und er fügte schnell hinzu: »Schwindel mich bitte nicht an!«
    Meine Wangen brannten vor Verlegenheit, weil ich mich ertappt fühlte. Er behielt den Blick stur auf mich gerichtet, und ich gab auf, schüttelte den Kopf.
    Er zog eine Grimasse, und an seiner Wange zuckte ein Muskel. »Seit wann?«, fragte er knapp.
    Seit ich Laura zu heilen versucht habe. »Seit einer Weile«, flüsterte ich. Ich wäre dabei beinahe draufgegangen.
    Ich schloss die Augen, um ihm zu entfliehen. Er konnte mich nicht hören, und das vergrößerte den Schmerz in mir. Wieder setzte mein Herz aus, und ich konzentrierte mich darauf, es zu beruhigen. Wieso konnte ich es nicht endlich heilen? Ich hatte die Kopfschmerzen und die Mini-Herzanfälle so satt! Verdammt noch mal, in letzter Zeit hatte ich meine ganze Energie dafür verbraucht, dass ich mich als Herzschrittmacher betätigte!
    »Was ist denn los mit dir?«, fragte Asher.
    »Mensch, das hat sie dir doch gerade gesagt!«
    Gabriels wütende Stimme erklang direkt über mir, und ich riss die Augen auf. Allerdings sah er nicht mich, sondern seinen Bruder an und schien jeden Augenblick auf ihn einprügeln zu wollen. »Laura ist vor zwei Wochen gestorben. Und seitdem lässt du sie mit einem Herzen herumlaufen, das jeden Moment seinen Dienst versagen kann. Was zum Teufel ist mit dir los? Warum hast du ihr nicht geholfen? Und wieso habt ihr anderen nichts getan?«
    »Gabriel …«, warnte ich ihn.
    Er schien mich nicht zu hören.
    »Du hast versucht, Mom zu heilen?«, fragte Lucy. Sie stand am Couchtisch und verzog gequält ihren Mund.
    Mir entfuhr ein rasselndes Seufzen. Endlich kam die Wahrheit ans Licht, aber die Genugtuung, die ich in meinen Tagträumen gespürt hatte, stellte sich nicht ein. Im Gegenteil, Lucys Entsetzen vergrößerte die Schmerzen noch, die ich zu verdrängen versucht hatte. Als meine Schwester hätte sie die Antwort auf ihre Frage kennen müssen.
    »Natürlich habe ich das, Lucy«, antwortete ich bitter. »Ich habe sie geliebt.«
    Lucy taumelte zurück, bis sie mit den Waden an den Couchtisch stieß und sich abrupt daraufsetzte. Erschüttert presste sie eine Hand an ihren Mund. Ihr Kummer machte mich traurig. Das hatte ich nicht gewollt.
    »Wie kann es angehen, dass du ihr nicht geholfen hast?«, wiederholte Gabriel seine Frage an Asher.
    Er konnte weder Ashers Gesichtsausdruck deuten noch die Ursache verstehen. Ich dagegen schon, und die düstere Trauer war mehr, als ich ertragen konnte.
    Gabriel, er hat es nicht gewusst!
    Mein Herz schlug fünfmal, bevor sich auf Gabriels Gesicht die Erkenntnis breitmachte.
    Asher drückte eine Hand an meine Wange. Keine liebevolle Geste, sondern eine, die einem Zweck diente. Er testete mich. Er testete unseren Bund. Seine Augen suchten meine. Es tut mir so leid. Die Hoffnung, dass er es erriet, starb, und er ließ seine Hand fallen.
    »Ich kann deine Gedanken nicht länger lesen«, sagte er schließlich mit belegter Stimme.

   »Hey, hört mal, könnten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren?«, schlug Erin vor und durchbrach damit die Anspannung im Raum. Sie erntete ausdruckslose Blicke. »Und zwar auf Remy«, half sie nach. »Ihre Verletzungen sind schwerwiegend. Das habe ich im Park gespürt.«
    Asher schüttelte sich schon fast. »Erin hat recht. Wie ernst ist es, Remy?« Er warf Gabriel einen undurchdringlichen Blick zu und setzte hinzu: »Für diejenigen von uns, die deine Gedanken nicht lesen können.«
    Mit besorgtem Blick auf Lucy erzählte ich stockend: »Laura hatte eine massive Hirnverletzung. Ich habe versucht, sie zu heilen, aber es war, als wäre alles weg. Sie war nicht mehr da.« Lucy stöhnte auf, und meine Stimme verflüchtigte sich zu einem Flüstern. »Dann geschah etwas. Während ich sie zu heilen versuchte, hatte sie einen Herzanfall. Seitdem leide ich unter Migräneattacken, und mein Herz … ist beschädigt.« Ich spielte meine Verletzungen herunter, trotzdem klang das alles schrecklich. »Meine Fähigkeiten sind nicht völlig hergestellt, deshalb kann ich mich nicht selber heilen.«
    »Um

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