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Die Macht der ewigen Liebe

Die Macht der ewigen Liebe

Titel: Die Macht der ewigen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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stießen mehrmals aneinander, und jedes Mal hatte ich das Gefühl, einen Stromschlag zu erhalten.
    »Für mich hat sich nichts geändert.« Seine tiefe Stimme tänzelte meine Nerven entlang, und ich erstarrte angesichts seiner plötzlichen Ernsthaftigkeit. »Ich stehe dazu, was ich vor fünf Tagen gesagt habe.«
    Ja und? Danach war er für vier Tage weg, ohne auch nur ein einziges Mal anzurufen. Es hätte mich nicht kümmern sollen, tat es aber doch.
    »Weil ich dir Zeit geben wollte.«
    Die Selbstverständlichkeit, mit der er auf meine Gedanken antwortete, nervte mich, und ich fuhr zusammen, als er sich von der Arbeitsfläche wegstieß und direkt zu mir umdrehte. Mir schwirrte der Kopf, als er nach meiner Hand griff und mich mit sich zog. Er öffnete eine Tür, die von der Küche abging und in einen Raum führte, den ich bislang noch nicht betreten hatte. Er schob mich hinein und schloss hinter sich die Tür. Ich hatte zwei Sekunden Zeit, um mich umzublicken und zu erkennen, dass wir uns in einer Art Hauswirtschaftsraum befanden, bevor Gabriel meine Taille umfasste, mich hochhob und auf einen Arbeitstisch setzte. Licht hatte er keines angeschaltet, und der Raum hatte kein Fenster, trotzdem sah ich sein Gesicht, halb versteckt im Schatten. Er legte seine Hände auf meine Knie, und mir wurde heiß und kalt zugleich.
    »Gabriel …«
    »Erinnerst du dich an das letzte Mal, als wir so zusammen waren?«
    Ich nickte und wurde von einer Gefühlswoge erfasst, die ich nicht verstand. Im letzten September hatte es in derKüche der Blackwells in der Nacht, bevor Gabriel uns verlassen hatte, eine ähnliche Situation gegeben. In jener Nacht hatte er mich gedrängt. Hatte wissen wollen, ob ich ihn hätte lieben können, wenn ich ihn und nicht Asher zuerst kennengelernt hätte.
    »Sag mir, dass du darüber nachgedacht hast, worum ich dich gebeten habe. Sag mir, dass du bereit bist, mir eine Chance zu geben.«
    Als seine Hände an meinen Oberschenkeln entlang zu meinen Hüften hochfuhren und sich seine Finger durch den Stoff hindurch in meine Haut drückten, stockte mir der Atem. Ich war mir so sicher gewesen, dass ich meine Gefühle unterdrücken könnte. Irrtum. Ich hielt Gabriel an den Unterarmen fest und drückte ihm die Knie in die Taille. Falls ich die Absicht gehabt hatte, ihn wegzustoßen, misslang mir das gründlich. Erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit ich nachgab, mich in das fügte, was zwischen uns war. Gebannt sah ich ihm in die Augen, doch als er den Kopf neigte, um mich zu küssen, hielt ich ihn im letzten Augenblick auf.
    »Gabriel, das dürfen wir nicht!« So nahe, wie er mir war, fiel es sehr schwer, das zu sagen. Gabriel schaute gequält, und ich berührte seine Wange, fühlte unter meiner Handfläche seinen Dreitagebart. »Das ist nicht richtig. Wir sind keine Heimlichtuer.«
    »Du empfindest etwas, Remy. Das höre ich doch in deinen Gedanken.«
    Ich antwortete nicht. Er sah mit mahlendem Kiefer über meinen Kopf hinweg, und es dauerte eine ganze Weile, bevor er sich geschlagen zu geben schien. Er legte den Kopf auf meine Schulter, und ich konnte nicht anders, ich musste einfach die Arme um ihn schlingen. Meine Finger glitten in sein Haar, das sich so weich anfühlte, dass ich aufseufzte. Nureinen Moment später schlang er seine Arme um mich, und ich öffnete meine Schenkel, damit er sich dazwischenschieben konnte. Ich legte mein Kinn auf seine Schulter, und es fühlte sich so unglaublich gut an, gehalten zu werden. Weiter gingen wir nicht, hielten einander nur, und unsere Atemzüge waren das Einzige, was in dem Raum zu hören war. Zu mehr war ich noch nicht bereit, und Gabriel drängte mich nicht. Jedes Mal, wenn ich ihn gebraucht hatte, war er für mich da gewesen. Manchmal war er sogar da gewesen, wenn ich dagegen angekämpft hatte, jemanden zu brauchen. Er hatte mir so viel gegeben, ohne im Gegenzug um etwas zu bitten. Da verlangte es der Anstand, ihm gegenüber ehrlich zu sein.
    »Doch, ja, ich empfinde etwas für dich, Gabriel. Ich bin durcheinander und habe Angst, und es kommt mir vor, als sei das alles nicht richtig. Aber ich empfinde etwas.«
    Er löste sich ein wenig von mir und sah mir ins Gesicht. »Es ist wegen Asher, oder?«
    »Ja«, sagte ich mit Bedauern. »Seitdem das alles angefangen hat, sind schon so viele Menschen verletzt worden. Asher mehr als die meisten. Da will ich nicht hinter seinem Rücken etwas mit dir beginnen. Er und ich mögen nicht mehr zusammen sein, aber es

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