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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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Zed, der eine schwarze Honda geschickt durch den Berufsverkehr steuerte. Offenbar hatte er es besser drauf als ich, Gespräche mit Mrs Hoffman kurz zu halten. Er drosselte das Tempo, als er mich entdeckte, hielt aber nicht an.
    Ich ging weiter und versuchte, mir keine Sorgen darüber zu machen, dass es allmählich dunkel wurde und er mir noch immer an den Fersen klebte. Er folgte mir, bis ich unser Gartentor erreicht hatte, dann brauste er los, legte röhrend einen Hochstart hin, dass der Pudel von nebenan fiepte, als hätte er Elektroschocks bekommen.
    Was sollte denn diese Aktion? Einschüchterungsversuch? Pure Neugierde? Ich hielt Ersteres für sehr wahrscheinlich. Ich würde vor Scham tot umfallen, wenn er wüsste, wie oft ich diese Woche an ihn gedacht hatte. Damit musste jetzt Schluss sein!

    Es war Freitagmorgen und der lokale Nachrichtensender berichtete nonstop über eine Bandenschießerei in der nächstgrößeren Stadt Denver. Mitglieder einer Familie waren unter Beschuss geraten - und lagen jetzt alle in der Leichenhalle. Das Ganze schien so weit weg von unserer beschaulichen Berggemeinde, umso überraschter war ich, dass allerorts davon gesprochen wurde. Sich Gewalt à la Peng-Peng-Peng vorzustellen, war ja noch annehmbar, aber in der Realität fand ich es einfach nur krank. Ich wollte nichts damit zu tun haben, aber meine Mitschüler waren schlichtweg nicht zu bremsen.
    »Sie sagen, es ging dabei um einen geplatzten Drogendeal«, sagte Zoe, eine Freundin von Tina, beim Mittagessen. Sie war ein lockerer Typ und ich mochte sie, vor allem, weil sie nur einen Tick größer war als ich, dank ihrer chinesischen Mutter. »Es wurden fünf Mitglieder einer Familie getötet, darunter auch ein Baby. Wie krass ist das denn bitte?«
    »Ich habe gehört, dass die Täter auf der Flucht sind. Sie wurden in ganz Colorado zur Fahndung ausgeschrieben«, setzte Tina hinzu. Ihr älterer Bruder arbeitete im Büro des Sheriffs. »Brad hat sich für Sondereinsätze gemeldet.«
    »Sag deinem Bruder, er soll sich keine Sorgen machen: Falls sie hier aufkreuzen, wird Mrs Hoffman sie sofort zur Strecke bringen.« Zoe brach ihre Selleriestange in der Mitte durch, stippte sie in das kleine Salzhäufchen am Rand ihres Tellers und warf dabei mit der freien Hand gekonnt ihr langes schwarzes Haar über die Schulter. »Ich sehe direkt vor mir, wie sie die Bande k. o. schlägt.«
    »Ja, sie bringt sie dazu, um Gnade zu winseln«, stimmte Tina zu.
    Mrs Hoffman - Richterin Gnadenlos, die mit ihrem Kochlöffel rigoros für Gerechtigkeit sorgte.
    »Glaubt ihr, dass die Täter hierher flüchten?«
    Die beiden Mädchen starrten mich an.
    »Wie? In Wrickenridge passiert was Aufregendes? Wach auf!«, lachte Zoe.
    »Nein, Sky«, sagte Tina. »Keine Chance. Unser Ort liegt am Ende einer Straße, die ins Nirgendwo führt. Was würden die hier denn wollen - es sei denn, sie sind scharf auf eine kleine Skiabfahrt.«
    Das war eine gute Frage. Dummerweise kapierte ich erst jetzt, dass sie sich die ganze Zeit über die Vorstellung, dass Wrickenridge in ein Verbrechen verwickelt sein könnte, nur lustig gemacht hatten. Aber zum Glück fanden Zoe und Tina meine Unbedarftheit eher amüsant als peinlich. Da ich hier neu war, hatten sie noch Nachsicht mit mir.
    Ich erfand einen Vorwand, um dem Gequatsche von Mord und Totschlag zu entkommen, und erreichte so fünf Minuten vor Probenbeginn den Musiksaal. Ich hatte den Raum ganz für mich allein und ließ meine Finger voller Genuss über die Tasten des Flügels wandern, spielte Passagen aus Chopins Nocturne. Es half mir dabei, dieses innere Zittern zu beruhigen, das mich überkam, sobald ich an die Schießerei in Denver dachte. Gewalt erfüllte mich immer mit einem Gefühl der Panik, so als würde dadurch der Dämon meiner verschütteten Erinnerungen geweckt - eine Bestie, die ich nicht bekämpfen oder besiegen könnte. Das durfte nicht passieren.
    Wir hatten noch kein eigenes Klavier zu Hause und mittlerweile litt ich an ernsthaften Entzugserscheinungen. Während ich durch die Noten glitt, überlegte ich, wie Zed mir wohl heute begegnen würde. Chopin nahm poppigere Klänge an, die unterlegt waren mit der Titelmelodie von ›Mission Impossible‹.
    Die Tür flog krachend auf und ich fuhr mit erwartungsvoll beschleunigtem Puls herum, aber es war nur Nelson.
    »Hallo, Sky. Yves und Zed sind heute nicht in der Schule.«
    Elasto-Mann hüpfte herein und holte sein Instrument aus dem Kasten.
    Ich war maßlos

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