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Die Macht der verlorenen Zeit: Roman

Die Macht der verlorenen Zeit: Roman

Titel: Die Macht der verlorenen Zeit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DeVa Gantt
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und Schulter. » War es das wert? «
    Wieder schrie der Priester auf. »Gnade! Lassen Sie Gnade walten!«
    »Meine Söhne haben bisher Ihr Leben geschont, Sie mieser Bastard! Was für ein Priester sind Sie überhaupt? Oder haben Sie uns die ganzen Jahre etwas vorgemacht?«
    »Nein. Ich bin wirklich Priester. Das schwöre ich!«
    »Umso schlimmer für Sie, Sie Teufel!«
    Frederic hob drohend die Peitsche, und Benito St. Giovanni kauerte sich auf dem Futtertrog zusammen. »Bitte, nicht schlagen!«
    »Wo ist Blackford?«
    »Ich weiß es nicht … er hat die Insel verlassen.«
    »Aber warum? Warum hat er Charmantes verlassen? Hatte er Angst vor Ihnen? Konnte er vielleicht nicht zahlen? Haben Sie ihn so weit gebracht?«
    »Nein … ich meine, ich weiß es nicht! Agatha hat immer für beide bezahlt. Ich habe keine Ahnung, warum er weggegangen ist. Er hat es einfach getan!«
    »Sie wissen mehr als das!«, rief Frederic. »Und das sagen Sie mir lieber! Was genau hat Blackford mit der Sache zu tun? Seine Schwester hatte einiges zu gewinnen, aber wo lag sein Vorteil?«
    »Laut Agatha hat Blackford Sie verachtet, weil Sie ihn zu Unrecht beschuldigt haben.«
    »Ich hab ihn beschuldigt?«
    »Sie haben ihn für den Tod Ihrer ersten Frau verantwortlich gemacht.«
    »Also war es Rache? Das kann nicht sein. Nein, unmöglich. Warum hat er sich dann an dem Jungen vergriffen? Warum? «
    Benito zitterte. »Ich … ich weiß es nicht. Er hat sonst nichts gesagt. Ich weiß nur, dass er auch Geld von Agatha bekommen hat.«
    »Ja, ja, Agatha steckt hinter allem. Aber welche Macht hatte sie über ihren Bruder, dass er sogar mordete? Auf der Insel ging es ihm doch bestens. Warum hat er das alles für seine Schwester aufs Spiel gesetzt?«
    »Ich habe keine Ahnung, und das ist die Wahrheit.«
    »Waren Sie denn gar nicht neugierig? Das kann ich nicht glauben.«
    »Glauben Sie, was Sie wollen. Ich weiß es wirklich nicht!«
    Frederic spielte mit der Peitsche, woraufhin Benito noch rasch »Vermutlich ging es ihm ums Geld!« hinzufügte.
    Die lahme Entgegnung entlockte Frederic ein Stirnrunzeln. »Warum ist er dann geflohen?«
    »Ich schwöre, ich weiß es nicht. Vielleicht hatte er nur Angst, dass alles auffliegen könnte. So, wie es jetzt passiert ist.«
    »Angst vor dem Augenblick der Wahrheit, meinen Sie?« Frederic betrachtete die Peitsche und warf sie dann angewidert ins Stroh.
    Benito hob den Kopf. Aus dem wulstigen Striemen auf seiner Stirn sickerte Blut und vereinigte sich mit den Tropfen, die aus seiner Nasenwurzel hervorquollen. »Was werden Sie jetzt mit mir machen?«, fragte er fast flehentlich.
    »John hat Ihr Leben geschont. Ich bin der Meinung, dass er die Sache entscheiden soll.«
    Er rief George und Gerald herein. »Bringt den Mann ins Gefängnis unter dem Versammlungsraum und sorgt dafür, dass er gut bewacht wird. John wird sich dann später um ihn kümmern .«
    John wurde von Ekel, Hilflosigkeit, tiefer Verzweiflung und Schuldgefühlen gequält. Colette und Pierre wurden ermordet, und ich habe sie nicht beschützt . Blackfords heimliches Verschwinden machte alles noch schlimmer. Wie hatte sein Vater dem nur zusehen können? Paul war entschuldigt. Er hatte viel gearbeitet und war lange unterwegs gewesen. Aber sein Vater war immer hier … sozusagen nebenan, während dieser ungeheuerliche Plan in die Tat umgesetzt wurde. Sein Hass gegenüber seinem Onkel stand seiner Verachtung für Frederic in nichts nach.
    Auf dem Ritt nach Charmantes schwiegen sie lange, bis Paul sich schließlich ein Herz fasste. »Ich weiß, dass du Vater Vorwürfe machst, aber er war ebenso ahnungslos wie wir alle. Er hätte doch nie gedacht, dass Colette …«
    »Wirklich nicht?« John ließ Paul nicht aussprechen und warf ihm verbittert einen Blick zu. »Wäre es auch passiert, wenn einer von uns beiden mit Colette verheiratet gewesen wäre?«
    Paul holte geräuschvoll Luft. John liebte Colette … hatte sie wirklich innig geliebt .
    »Sag, wäre es passiert?«
    »Ich weiß es nicht, John.«
    »Du weißt es nicht? Nun ja, du suchst Entschuldigungen … möchtest ihn schützen. Doch ich erinnere mich bis zum heutigen Tag an alles, was ich durch ihn erleiden musste. Ich war nur dumm, als ich mir in den letzten Monaten eingeredet habe, dass die Vergangenheit hinter uns liegt. Hier ist sie ja schon wieder … direkt vor meiner Nase.«
    »Aber Vater hat sich so sehr bemüht, die Dinge ins Lot zu bringen, John.«
    »So? Und wie? Indem er mir jetzt einen Knochen

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