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Die Madonna von Murano: Historischer Roman (German Edition)

Die Madonna von Murano: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Madonna von Murano: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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hatte.
    »Du krankes Schwein«, fluchte Pasquale, während er dem Mönch einen harten Faustschlag versetzte. Seine Knöchel trafen mit einem Ekel erregenden Platschen auf das weiche Fleisch des Kropfes. Ambrosio schrie auf, kämpfte jedoch mit der Wut eines Mannes weiter, der wusste, dass es um sein Leben ging. Die Linke schützend vor das Gesicht gehoben, schlug er Pasquale die geballte Rechte in einem Aufwärtshaken in den Magen.
    Als Pasquale sich unwillkürlich zusammenkrümmte, trat der Mönch ihm das Holzbein weg. Es löste sich aus der Verspannung und flog in hohen Bogen zur Seite. Pasquale krachte mit der Schulter gegen die Mauer und versuchte verzweifelt, das Gleichgewicht zu bewahren, doch ein weiterer Tritt brachte ihn vollends zu Fall.
    Sanchia gab einen schrillen Schrei von sich und warf sich auf den Mönch, doch er stieß sie mit einem harten Faustschlag gegen die Schulter zurück, und nach einem zweiten Hieb fiel sie zu Boden und umschlang ihren Leib, betäubt vor Schmerzen und Übelkeit.
    Ambrosio hielt sich nicht mit weiteren Tritten oder Schlägen auf. Stattdessen hob er die Holzprothese auf und wog sie prüfend in der Hand. Seine abnorm vergrößerten Augen waren durch die Anstrengung noch weiter hervorgetreten und glänzten im schwindenden Tageslicht gelblich wie faulige Eidotter.
    »Leb wohl, du armer Krüppel«, sagte er zu Pasquale, während er Maß nahm und ausholte.
    Ein Schatten fuhr an Sanchia vorbei, gefolgt von einem erstickten Aufschrei und einem eigentümlich saugenden, schnalzenden Geräusch. Das Holzbein fiel über die Schulter des Mönchs aufs Pflaster, und Ambrosio brach langsam in die Knie, die Hände vors Gesicht geschlagen.
    Der zum Stillstand gekommene Schatten entpuppte sich als Tsing, der sich mit unbewegter Miene die rechte Hand massierte, bevor er Sanchia galant beim Aufstehen half.
    Ambrosio stöhnte und wimmerte und bewegte sich in der Enge zwischen den Häuserwänden wie in Trance vor und zurück. Tsing musste ihm das Gesicht schwer verletzt haben, denn zwischen den Fingern des Mönchs lief in Strömen das Blut hervor.
    »Gehe schnell wieder zurück, auf Haus und Kinder aufpassen«, erklärte der kleine Asiate freundlich. Einen Augenblick später war er so lautlos verschwunden, wie er aufgetaucht war.
    Pasquale rappelte sich auf und schaute sich nach seinem Holzbein um. »Blitzschnell und wirkungsvoll«, murmelte er. »Warum kann ich das eigentlich nicht?«
    »Meine Augen«, winselte Ambrosio.
    »O mein Gott.« Pasquale, der gerade auf der Suche nach seiner Prothese im Begriff gewesen war, um den knienden Mönch herumzukrabbeln, hielt abrupt inne.
    Sanchia schwankte und hielt sich mit einem trockenen Würgen an der Wand fest, als sie sah, was Pasquale aufgehoben hatte.
    Er starrte den Mönch in einer Mischung aus Grauen und Schadenfreude an. »Äh … Hier sind sie. Alle beide. Aber ich fürchte, du wirst nicht mehr viel damit anfangen können. Zumindest nicht mehr mit dem einen. Das ist nämlich schon beim Runterfallen geplatzt.«
    Maddalena schwenkte das hohe Glas hin und her und betrachtete begeistert den Inhalt. »Danke, dass du es mir mitgebracht hast.«
    »Das war nicht ich, sondern Pasquale«, murmelte Sanchia. Ihre Stimme klang, als würde brüchiges Holz über ein Reibeisen gezogen. Ihr Hals brannte immer noch wie Feuer, und wenn sie tief einatmete, stach es in ihren Lungen, als hätte dort jemand ein Feuer angesteckt.
    Sie lag seitlich eingerollt auf dem Bett und starrte an die Wand, Chiara so dicht an sich gezogen, wie sie es eben noch vertreten konnte, ohne das Kind allzu sehr zu drücken.
    »Trotzdem danke«, sagte Maddalena. »Sein Fall hat mich schon immer interessiert.«
    »Pasquales?«
    »Nein, der des Mönchs.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du ihn kennst.«
    »Er kam nicht oft ins Kloster, und wenn, hat er mich nie beachtet«, räumte Maddalena ein. »Ich nehme an, wie alle Welt fand er mich zu hässlich für einen zweiten Blick. Deshalb hat er wohl auch nicht bemerkt, dass ich nicht aufhören konnte, ihn anzustarren. Seine Augen hatten für mich seit jeher etwas zutiefst Faszinierendes.«
    Sanchia bemühte sich, flacher zu atmen. Die Rippen schmerzten bei jedem Luftholen, und sie fragte sich, ob Ambrosio ihr mit seinen harten Schlägen wohl die eine oder andere gebrochen haben mochte. Ihre Brust tat ebenfalls höllisch weh, doch hier hatte sie nach Maddalenas Untersuchung zumindest die Gewissheit, dass nichts zerstört worden war.
    Sanchia hatte weder

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