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Die Mächte des Feuers

Die Mächte des Feuers

Titel: Die Mächte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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»Solltest du näher kommen, zerschlage ich deinen Freund, wie ich es mit dem anderen getan habe!« Das steinerne Monstrum blieb sofort stehen. Innerlich atmete Silena auf, anscheinend hatte sie ein Druckmittel gegen das übermächtige Wesen gefunden. »Wo ist der Schädel?«
    »In Sicherheit.«
    »In Sicherheit?«
    »Sie … nein, er trachtet danach. Den Drachenstein besitzt er schon, jetzt darf er nicht auch noch den Schädel erhalten, oder alles ist verloren.« Der Kopf neigte sich zur Seite, und Silena sah die zerstörte Gesichtshälfte deutlich im Licht des nächsten Blitzes. »So verloren wie mein Bruder, den du getötet hast.«
    »Er wollte mich umbringen und trägt selbst Schuld an seinem … Ableben.« Silena rührte sich nicht, die Arme als Drohung weiterhin schlagbereit erhoben. »Wo bin ich da hineingeraten, Gargoyle? Warum die vielen Toten?«
    »Es ging nicht anders, Silena. Das glaubten wir zumindest. Doch er ist schlauer, als wir angenommen haben.«
    Cyrano blickte zu Grigorij. »Der Seher hat mit seiner Vision alles komplizierter gemacht. Ohne ihn hättest du dich nicht eingemischt. Nicht so.«
    »Sage mir, was vorgeht zwischen dir und den Drachen oder ich schwöre, dass ich alle Gargoyles, die ich finden kann, zerschlage. Keiner deiner Brüder wird mir entkommen.«
    »NEIN!«, brüllte Cyrano wütend auf und streckte bittend die Hand nach vorn. »Nein, das darfst du nicht. Wir haben so lange auf den Tag unserer Befreiung gewartet. Strafe sie nicht für meine Taten, Drachentöterin. Wenn du einen Schuldigen für den Tod deiner Brüder suchst, dann finde ihn in mir.«
    »Also warst du es wirklich?« Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen; starke Gefühle in ihrem Innern verlangten von ihr, mit dem Eisen zuzuschlagen und sämtliche Wasserspeier dieser Welt auszulöschen. Doch Silena beherrschte sich, obwohl ihr Körper vor Hass auf das Wesen bebte. »Erkläre mir auf der Stelle, was es mit dem Weltenstein auf sich hat, oder du wirst zusehen, wie das Officium sämtliche Gargoyles vernichtet.«
    Er schaute sich um. »Wo ist Sàtra?«
    »Was hat sie damit zu tun?«
    »Wir könnten sie jetzt gut gebrauchen. Wenn wir uns gegen die Drachen verteidigen müssen, wäre eine Magierin wie sie von Nutzen.«
    Ein Blitz stieß aus den Wolken und schlug laut zischend vier Meter von Silena entfernt in einen Ableiter ein. Auch wenn das Metall die Energien anzog und absorbierte, spürte sie die Wärme des Blitzschlags und das Kribbeln im Körper.
    »Runter vom Dach, Großmeisterin.« Grigorij hockte noch immer auf dem First, die Waffe auf die Kreatur gerichtet. »Ich hatte eben ein merkwürdiges Gefühl im Schritt und möchte nicht wissen, wie es sich anfühlt, wenn der Strom meine Hoden zum Glühen bringt.«
    Silena starrte den Gargoyle an. »Wir treffen uns im Hauptschiff der Kathedrale, neben dem Kreuz. Kommst du nicht oder greifst du mich an, wird dafür gesorgt, dass…«
    Er winkte ab. »Ich habe es verstanden, Silena.« Cyrano sprang vom Rand in die Tiefe und verschwand für einen Augenblick, ehe er mit ausgebreiteten Schwingen einige Meter unterhalb des Daches zu sehen war und um das Gotteshaus flog.
    Silena machte sich auf den Rückweg. Der Fürst hatte sich bereits ins Innere gerettet, und gemeinsam stiegen sie nach unten.
    »Ich bin vom Verlauf der Dinge überwältigt«, sagte Grigorij aufgeregt. »Niemals hätte ich erwartet, dass wir den Gargoyle tatsächlich antreffen… Nun, schon. Aber nicht so rasch.« Er nahm eine Zigarette aus dem Etui, hatte sie bereits halb im Mund, dann schnippte er sie davon. »Sie hatten Recht, Großmeisterin. Ich lasse es lieber.«
    »Freut mich.« Silena wog das Fixiereisen in der Hand. Es war die bislang wirksamste Waffe gegen die lebendigen Statuen. Sie wünschte sich einen Vorschlaghammer, einen Morgenstern oder irgendetwas Vergleichbares, das Gewicht aufwies und genug Schwung entwickelte, um Stein zu sprengen. Ihr war nicht entgangen, dass der Fürst sie vorhin in höchster Gefahr beim Vornamen gerufen und sie geduzt hatte, ohne die hochtrabende Anrede. »Sie haben sich…« Silena verstummte. Es war nicht die Zeit, darauf näher einzugehen.
    »Ja?«
    »Vergessen Sie es.« Am Boden des Turmes angelangt, fiel ihr Blick auf einen breiten Schrank. Sie öffnete ihn und fand darin drei Ersatzklöppel für die kleineren Glocken der Kathedrale. »Mein Wunsch ist erhört worden«, murmelte sie, stellte das Eisen weg und nahm sich eines der keulenartigen Gebilde. »Fürst, greifen Sie

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