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Die Mächte des Feuers

Die Mächte des Feuers

Titel: Die Mächte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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neuem Ansehen verhelfen und ihr viel Arbeit bescheren.
    »Es hat nichts mit schwarzer oder weißer Kunst zu tun«, widersprach der Gargoyle. »Menschen entscheiden, was sie mit ihren besondern Fertigkeiten anstellen, mehr ist es nicht. Diese Kraft an sich ist weder gut noch böse. Sie ist ein Werkzeug.«
    »Das du und deine Freunde nutzen wollten«, führte Grigorij fort. »Wie viele Freie gibt es von euch?«
    »Nicht mehr als zehn, und einige haben bereits ihr Leben verloren.« Er senkte den Blick und schaute den Russen an. »Wir geben unser Dasein zum Wohle der anderen und für das Ende der Herren.«
    »Und dabei spielen die Menschen, die ihr tötet, keine Rolle!« Silena sah ihn verächtlich an.
    Cyrano drehte sich zu ihr. »Sie spielen sehr wohl eine Rolle, aber sie stehen in dieser Auseinandersetzung unterhalb unserer Ziele.« Die Augen verloren das Leuchten. »Dir hätte ich niemals etwas zuleide tun können, Silena. Du hast mir meinen Namen gegeben, seit dem ersten Tag unserer Begegnung. Ich bin der Erste von uns, der einen Namen erhielt. Einen eigenen Namen, keinen Sklavennamen.«
    Sie hielt sich am Klöppel fest, das Gewicht gab ihr Sicherheit und verhinderte, dass sie sich in einem unbesonnenen Moment auf den Gargoyle warf. »Ihr habt die Medien und Drachentöter umgebracht – warum?«
    »Die Spiritisten, die wir entführt und geprüft hatten und die nichts taugten, konnten wir nicht gehen lassen. Sie hätten unsere Sache verraten. Und mit den Morden an deinen Leuten wollten wir das Officium verstärkt gegen die Drachen hetzen, damit wir in Ruhe unsere Vorbereitungen treffen konnten.« Cyrano nickte Grigorij zu. »Dich hätten wir beinahe ebenfalls ausgelöscht. Du warst eine sehr große Bedrohung für unseren Plan.« Er schwieg. »Aber es macht keinen Sinn mehr, gegen euch zu kämpfen«, fügte er dumpf hinzu. »Wir brauchen euch, um den schwarzen Drachen aufzuhalten.«
    Grigorij schluckte. Nachträglich kam es ihm wie ein Wunder vor, dass er noch lebte. Sein Rachegefühl war weniger stark ausgeprägt, doch ein Blick in Silenas Gesicht verriet ihm, dass sie kurz vor einem Ausbruch stand.
    »Was hat es denn nun mit dem Schädel und dem Mont-Saint-Michel auf sich?«, fragte er schnell und schob sich dabei vor sie, damit er sie notfalls aufhalten konnte. »Wir haben eine Abbildung gesehen, auf dem Gargoyles über der Kathedrale fliegen.«
    »Wir … ich war der Diener von Aubert.«
    »Dem Bischof?«, entfuhr es ihr. »Wie…«
    Cyrano lachte dunkel. »Aubert gehörte zu den ganz seltenen Drachen, die ihre Gestalt wandeln und mit Magie umgehen können. Für ihn gab es keinen besseren Schutz vor den Menschen, als sich als einer von ihnen auszugeben. Das Amt des Bischofs nutzte er, um Reichtümer anzuhäufen und sich daran zu ergötzen.« Er pochte gegen den Boden. »Seinen Hort verwahrte er auf dem Mont, ein idealer Hort – wenn er in eine Festung verwandelt war. Er sorgte sich ständig darum, dass es die anderen Drachen nach seinen Schätzen verlangen könnte. Er suchte Wege, um Vorkehrungen zur Verteidigung zu treffen, die gegen alle Drachen taugten, ganz gleich, in welcher Gestalt sie erschienen.« Cyrano hob den Zeigefinger, gleich darauf erklang die Stimme des Erzengels: Der Glockenschlag fuhr ihnen wieder in die Gebeine. »Aubert unternahm Versuche mit Tönen, weil er wusste, dass man mit gewissen Lauten Tiere in die Flucht schlagen kann. Die Wirkung verstärkte er mit seiner Magie, und heraus kam dabei die Glocke, deren magischer Klang einen Drachen töten kann.« Er lachte auf. »Dabei starb er, dieser Trottel. Er wurde von der Wirkung seiner eigenen Waffe überrascht.«
    »Ich verstehe aber nicht, was es mit dem Weltenstein und dem Schädel auf sich hat«, unterbrach ihn Silena.
    »Das wirst du gleich. Nach seinem Tod entbrannte der Kampf zwischen uns und den Drachen, und dank Auberts Glocke, die den Namen Engelsstimme erhielt, kamen sie niemals bis hierher. Wir hätten sie beinahe besiegt. Aber die Drachen ließen Auberts Schädel aus Avranches entführen, öffneten ihn, um…«
    »…den Drachenstein zu bekommen!« Silena hatte die Verbindung hergestellt. »Dieser Stein im Gehirn ermöglicht es, Magie zu nutzen. Oder wie immer man die Kräfte nennen möchte. Ist es das?«
    »Ja. Derart mächtige zaubernde Drachen wie Aubert stehen im Ruf, einen Drachenstein zu bergen.«
    Grigorij nickte. »Dann ist er nichts anderes als ein … magisches Organ?«
    »Das seine Macht auch nach dem Tod des Trägers

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