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Die Mächte des Feuers

Die Mächte des Feuers

Titel: Die Mächte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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dunkelbraunen Augen richteten sich auf ihr Gesicht. »Es mag nichts zu bedeuten haben. Doch wir denken, dass es einen Zusammenhang gibt. Ich traue diesen Extremisten zu, dass sie einen Feldzug gegen das Officium eröffnen werden oder es vielleicht sogar schon getan haben. Wir wissen, dass dabei das Zepter des Marduk eine zentrale Rolle spielen soll.«
    Silena hörte zu, und mit jedem Wort stieg ihre Verwunderung. »Aber wie kann er dann verlangen, dass ich ihn umbringen soll?« Sie hielt die Münze in der Faust.
    Mandrake deutete mit dem Zeigefinger auf ihre Luger unter der Achsel. »Stellen Sie sich vor, dass Sie seinem Wunsch nachgekommen wären, mit welcher Waffe auch immer – er aber in letzter Sekunde ausgewichen wäre! Er hätte Sie entweder im Gegenzug getötet und behaupten können, es sei Notwehr gewesen, oder aber er hätte Zeter und Mordio geschrien. Welches Bild hätte dieser Vorfall in der Öffentlichkeit abgegeben?« Er beschrieb einen Halbbogen in der Luft.
    »Drachentöterin greift Spiritisten an – russischer Graf verletzt. Und glauben Sie mir, dass Zadornov gewitzt genug ist, einen solchen Vorfall zu seinen Gunsten auszunutzen. Es ist durchaus bekannt, dass Sie hin und wieder recht … hart sein können. So oder so wäre er der Gewinner gewesen, Großmeisterin. Ein kleiner Sieg mehr für die Drachenfreunde.«
    »Verstehe.« Silena fand die Worte einleuchtend. Je schlechter das Officium dastand, umso besser für die Wahnsinnigen. »Diese Krümel in der Box aus Gisborns Wohnung… Sie wissen nicht zufällig, was es ist?«, fragte sie Mandrake.
    »Nein, bedauere. Wir wissen nur, dass Gisborn Kontakt zu mehreren Drachenjägereinheiten hatte, von denen er regelmäßig verbotene Dinge bezog, und nur Gott weiß, wozu er sie benötigte.« Er lächelte sie an.
    »Großmeisterin, Onslow und Zadornov werden nicht lockerlassen. Sie sind die letzte fliegende Drachentöterin und extrem gefährlich. Ihre Abschussrate ist beeindruckend.«
    »Die Ungeheuer haben sich noch nicht damit abgefunden, dass sie sowohl am Boden als auch in der Luft bekämpft werden. Das erleichtert mir die Arbeit derzeit noch«, milderte sie das Lob und freute sich, wie seine Mundwinkel nach oben wanderten und sich kleine Falten bildeten. Wenn er jetzt noch so nett war, wie er schien…
    Sie riss sich zusammen, um die Gedanken nicht abschweifen zu lassen. »Schon bald wird es nicht mehr so einfach sein, einen von ihnen im Luftkampf zu besiegen, auch wenn wir erstklassiges Material besitzen.«
    »Hals- und Beinbruch sagt man bei Ihnen?«
    »Klare Himmel und Gottes Segen sind mir entschieden lieber, Mister Mandrake«, erwiderte sie und trank ebenfalls von ihrem Tee. »Darf ich Sie etwas Persönliches fragen?«
    Er lachte. »Oh, ich hätte es mir denken können.«
    Silena mochte es sehr, wenn er lachte. »Was glauben Sie, was ich von Ihnen wissen möchte?«
    »Ich wünschte, Sie würden mich danach fragen, ob ich schon vergeben bin, aber ich denke, dass es um meinen Nachnamen geht«, sagte er mit einem Zwinkern und dem Lächeln, dem sie mehr und mehr verfiel.
    »Sie liegen mit Ihrer Vermutung richtig: Sie tragen einen Nachnamen, der mich und meinen Hauptmann stutzig gemacht hat«, meinte sie und senkte den Blick. Ihre Finger spielten mit dem Teelöffelstiel, ihr Gesicht erwärmte sich, und plötzlich fühlte sie sich wie das kleine Schulmädchen Silena, das sich nicht getraut hatte, Harry Simpson zu ihrer Geburtstagsfeier einzuladen.
    Er hob die Arme. »Tun Sie mir nichts, Großmeisterin, ich kann nichts dafür. In meinem Stammbaum gab es einst einen Lord, der sich reichlich daneben benahm und wie ein lüsterner Erpel hauste, der den Damen förmlich nach flog. Das hat mir und meiner Familie diesen wenig schmeichelhaften Namen eingebracht.«
    »Erpel?«, hakte Silena nach und runzelte die Stirn.
    Der Mann grinste. »Sie haben gedacht, dass drake so viel wie Drache bedeutet? Eine Berufskrankheit, nehme ich an. Aber ich bin nicht mehr als ein Mann-Erpel und damit kein Kandidat für Sie und Ihre Lanze.«
    »Das habe ich auch nicht angenommen, Sir.« Sie erwiderte das Lächeln scheu und ärgerte sich über ihre eigene Reaktion. Sie hatte große Drachen getötet und fürchtete wenig auf der Welt, aber kaum wurde sie von einem Mann angesprochen, schwand ihre Souveränität. Gut, es war ein außergewöhnlich attraktiver Mann mit Charme, gepflegten Händen, wundervollen Augen, einer hinreißenden Stimme und geschätzten dreißig Jahren – also genau

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