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Die Mädchen (German Edition)

Die Mädchen (German Edition)

Titel: Die Mädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Döhring
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haben,
auch auf so einer Website zu
finden ist, ist die Verbindung nicht ohne Bedeutung. Dann haben
wir einen Mann, der beide Mädchen kennt.“
    „
Also hätten wir neben Masio einen zweiten möglichen
Anstifter
.“
    „Der mit beiden Mädchen gearbeitet
hat?“ fragte Behrend.
Und vielleicht haben wir dann auch den Grund dafür,
dass Simon Grothe nicht besorgt über das Verschwinden seiner Tochter war.“
Siewers war schon angesteckt.
    „Ihr meint, dass der eigene Vater
da mit drinhängt?“ Behrend war skeptisch.
    „Na, das hört man doch immer
wieder. Dass die eigenen Eltern ihre Kinder verkaufen.“
    Funke hob die rechte Hand. „Jetzt
holt mal eine Minute Luft. Im Moment wissen wir noch nicht mal, ob Sina
tatsächlich auf so einer Website ist. Und wir sind schon dabei, aus einer bl o ßen Vermutung
einen ganzen Pädophilenring zu machen.“
    Funke betrachtete Frohloff und Siewers und
schüttelte den Kopf.


Aber wenn Merle
nicht zufällig am selben Tag wie Sina verschwunden
wäre, würden wir überhaupt nicht an eine solche Verbindung denken.“
    „Aber es würde doch passen.“
Frohloff war nach wie vor überzeugt von seiner Theorie.
    „Das stimmt. Aber
du vergisst, dass Merle Grothe
wieder aufgetaucht ist und allem Anschein nach nichts mit Sina Keller gemeinsam
hatte.“
solange wir nichts Handfestes haben, sollten wir
vorsichtig sein.“
    Frohloff nickte und grinste seinen
Chef an. „Du hast Recht. Aber wir haben etwas, das dir gefallen wird. Wenn
alles ganz harmlos und Lars Müller völlig unschuldig ist, warum hat er uns
nicht gesagt, dass er Sina Keller kennt? Wir haben die ganze Familie darauf
angesprochen und keiner hatte angeblich von diesem Namen gehört.“   
     
    Bent Masio hatte erst überlegt, ob
er in seine Hütte gehen sollte, weil er da ungestört bleiben konnte, aber nach
der letzten Nacht war das wohl keine gute Idee. Wenn die Polizei ihn aufsuchte,
und nach dem, was er heute alles erfahren hatte, war er sicher, dass sie das in
Kürze tun würde, war es außerdem besser, er war nicht dort. Deshalb stand er
jetzt auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu seinem Wohnblock und
beobachtete aus sicherer Entfernung, was dort vor sich ging.
    Und er war überrascht, dass da absolut
nichts los war. Es war nicht anders als sonst. Hatte die Polizei ihn doch noch
gar nicht auf der Rechnung? Oder waren sie schon bei ihm gewesen, hatten ihn
nicht angetroffen und fahndeten bereits nach ihm? Wohl kaum, denn sonst hätte
er hier irgendetwas davon bemerken müssen. Da ging wohl die Fantasie mit ihm
durch. Außerdem konnte es bislang überhaupt keine konkreten Hinweise auf ihn
geben, die ihn zum dringend Tatverdächtigen machten. Es sei denn, die fette Kuh
hatte doch geredet, obwohl er auf ihre Forderung eingegangen war und das Haus
so schnell wie möglich verlassen hatte.
    Er atmete ruhig ein und aus und
hielt sich die Seite. Die Schmerzen kamen und gingen und gerade jetzt zog es
wieder besonders. Er hoffte, dass es nur eine Prellung war und nichts Schlimmeres,
aber zu seinem Arzt wollte er auf keinen Fall. Er hatte keine Lust, sich
irgendwelchen neugierigen Fragen zu stellen und die wären dann unumgänglich
gewesen. Also lieber Zähne zusammenbeißen und ab und zu ein paar Paracetamol
einwerfen, dann ging das schon.
    Er warf einen Blick auf sein Handy,
das er auf lautlos gestellt hatte. Judith hatte schon wieder versucht, ihn zu
erreichen. Das fünfte Mal. Er verzichtete darauf, die Mailbox abzuhören, wusste
er doch ohnehin, was sie ihm raufgelabert hatte. Sicher das gleiche wie die
anderen Male. Sie machte sich Sorgen, er sollte sich melden, sie wollte wissen,
warum er ohne ein Wort verschwunden war, sie konnte es zu Hause kaum aushalten,
blablabla. Als ob das momentan wichtig war. Sie entwickelte sich immer mehr zu
einer Nervensäge. Es wurde wirklich Zeit, dass er die Sache mit ihr beendete.
Sie war ihm ohnehin schon seit längerem eher lästig, und wenn er sie nicht
immer noch gebraucht hätte, hätte er sie schon vor geraumer Zeit abgeschossen.
Jetzt hatte sich alles verändert und sie war nicht mehr wichtig für ihn. Er
würde sich einfach nicht mehr bei ihr melden, vielleicht kam sie dann ja von
selbst dahinter, dass es aus war und er brauchte sich ihr gegenüber gar nicht
erst zu erklären.
    Sich die Seite haltend, überquerte
er die Straße und betrat das dreigeschossige Mietshaus, in dem er eine billige
Einzimmerwohnung im Dachgeschoss bewohnte. Er ging schnurstracks die

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