Die Mädchen (German Edition)
Mann sie einmal mit dem
Auto mitgenommen hat?“
„Vielleicht gab es da ja
noch mehr. Müller hat uns gegenüber ja nur diese eine Fahrt zugegeben, weil wir
schon davon gehört hatten.“
„Na ja, ein Verhältnis
hatten die beiden jedenfalls nicht. Wenn du dich noch erinnern kannst, Sina war
noch Jungfrau.“
Funke schüttelte den
Kopf. „Ihr beide, Siewers und du, Roman, fahrt morgen bei der Müller vorbei und
fühlt der mal auf den Zahn. Ich glaube zwar auch nicht, dass sie etwas mit dem
Mord zu tun hat, aber vielleicht kriegt ihr etwas über ihren Mann heraus.“
„Okay.“ Roman nickte
zustimmend. „Sollen wir die Autofahrt erwähnen?“
„Ja. Mal sehen, wie sie
darauf reagiert.“
„Wen haben wir noch für
die Liste?“ Behrend tippte mit dem Stift auf den Flipchartbogen.
„Janine Wrede“, sagte
Funke. „Niemand in diesem Café kann sich an sie erinnern. Und für danach hatte
sie ohnehin kein Alibi.“
Behrend übernahm den
Namen an der Flipchart.
„Was ist mit Sinas Onkel?“
„Retzlaff?“ Behrend
drehte sich wieder zu ihnen herum. „Laut ihm und seiner Frau haben die beiden
den Nachmittag miteinander verbracht. Ich hatte eigentlich keinen Anlass
gesehen, das zu bezweifeln.“
„Aber du hast Recht,
Roman“, sagte Funke. „Ein Alibi durch die Ehefrau ist alles andere als wasserdicht.
Wir sollten ihn auf jeden Fall nicht völlig außen vor lassen. Die Ludwig hat
ihre Anspielungen ja nicht umsonst gemacht. Vielleicht fragen wir mal Frau
Keller oder Judith, ob denen mal was aufgefallen ist.“
Behrend trat von den
Notizen zurück, nachdem er Retzlaff mit aufgenommen hatte. „Viel ist es nicht.
Dass aber auch niemand in der Nachbarschaft etwas gesehen hat. Wenn wir
wenigstens wüssten, in welche Richtung sich Sina bewegt hat, aber da ist ja komplett
Fehlanzeige.“
„Was machen Sie, wenn
wir zu den Müllers fahren?“
„Glen und ich nehmen uns
noch mal Judith Keller vor. Vielleicht können wir sie ein bisschen unter Druck
setzen und sie gibt zu, dass sie nicht den ganzen Tag mit Masio zusammen war.
Und wir werden sie nach Masios Computer fragen. Ich glaube keine Sekunde, dass
er keinen hat. So was gibt es doch heutzutage gar nicht mehr.“
Vorher
„Wie fandest du mein Geschenk?“
Sie fragte das mit einem koketten
Augenaufschlag, der seinesgleichen suchte und mir dieses schon vertraute Gefühl
in der Lendengegend verschaffte.
„Heiß.“ Und das war gar kein
Ausdruck.
„Ich hab ihn extra drei Tage lang
angehabt. Und normalerweise wechsele ich meine Unterwäsche täglich.“
„Du weißt, was ich mag.“
„Schade, dass du nicht früher
kommen konntest.“
Das fand ich auch.
„Warum hast du mir noch nichts von
dir gegeben?“
„Das hab ich doch getan.“
„Ich meine nicht den Schlüssel. Ich
meine etwas von dir.“
Dabei sah sie mich so eindringlich
an, dass es mir heiß und kalt den Rücken hinunterlief. Jetzt wurde es brenzlig.
Wenn ich ihr etwas von mir mitgab, hatte ich keinen Einfluss darauf, was damit
geschah. Ich konnte sie bitten, die Sache sicher aufzubewahren, aber ich hatte
keine Gewissheit, dass sie das auch wirklich tat. Womöglich zeigte sie die
Trophäe bei ihren Freundinnen herum oder einer ihrer Eltern stolperte darüber
und wollte wissen, wo sie herkam. Das Risiko war zu groß.
„Ich hab jetzt nichts hier.“
Sie zuckte mit den Achseln. „Dann
gib mir doch die Unterhose, du im Moment anhast.“
Allein die Vorstellung ließ mich
hart werden. „Das geht nicht. Ich kann nicht unten ohne nach Hause kommen. Das
würde nur unnötige Fragen nach sich ziehen.“
Das schien sie zu überzeugen.
„Okay. Aber das nächste Mal.“
Ich druckste herum. „Also ich weiß
nicht…“
„Was? Willst du kneifen? Es war
doch deine Idee!“
Das war es, aber es war mir ja in
der Hauptsache gegangen, dass ich etwas von ihr hatte und das hatte ich jetzt.
„Das stimmt. Aber ich hab noch mal
nachgedacht. Was machst du, wenn deine Eltern dann die Shorts von mir finden?
Das können wir nicht riskieren. Und du kannst sie ja nicht ständig mit dir
herumtragen.“
Sie wiegte den Kopf hin und her.
„Na schön. Dann gib mir etwas, woran ich mich immer erinnern kann, auch wenn
ich dich nicht sehen kann.“
Mein Herz begann, wie wild zu
pochen. Meine Hände wurden feucht. Und in meiner Lendengegend war die Hölle
los. „Was?“
Ohne ein weiteres Wort machte sie
sich an meiner Hose zu schaffen. Ich zog die Luft ein. Herr im Himmel, sollte
es jetzt endlich soweit
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