Die Mädchen (German Edition)
verschaffen. Wie gern hätte ich sie wieder zu mir hinuntergezogen,
auf mein Gesicht, sodass ich sie mit meiner Zunge verwöhnen konnte. Doch i r gendetwas sagte
mir, dass sie heute noch nicht dazu bereit war.
„Du
kannst aufstehen“, sagte sie. „Das war es. Wenn du mehr willst, musst du dich
noch etwas gedulden.“
Langsam
verstand ich sie. Sie spielte ein Spiel mit mir. Ich hätte gern mehr
Fortschritte g e macht, aber ich wollte verdammt
sein, wenn ich mich nicht auf ihr Spiel einließ. Mein Verdacht, der sich mir
seit Wochen aufdrängte, nahm so langsam konkretere Formen an. Ich hatte sie u n terschätzt. Sie
war eben nicht das unschuldige Mädchen, für das ich sie zunächst gehalten ha t te. Sie hatte es
faustdick hinter den Ohren. Aber war sie wirklich schon so weit, dass sie in
der Lage war, das alles geplant zu haben? Konnte das möglich sein? Wenn ja, war
sie mehr als ausgebufft. Dann hatte sie mich da, wo sie mich haben wollte und
nicht umgekehrt, wie ich i m mer angenommen hatte.
Ich
stand auf und sie war auch schon an der Tür. „Hey!“ rief ich ihr nach. Sollte
das heißen, das war für heute wieder alles, was ich kriegen sollte? Zugegeben,
es hatte sich gelohnt, aber es hatte soviel mehr versprochen.
„Bis
bald“, sagte sie und warf mir eine Kusshand zu. „Und damit dir das Warten nicht
zu lange dauert, hab ich dir was dagelassen.“
Keine
zehn Sekunden später war sie verschwunden. Ich ließ mich erschöpft auf das Sofa
si n ken. Was machte sie nur mit mir?
Ich konnte schon lange an nichts anderes als diese Treffen mit ihr denken und
dann waren sie immer in Nullkommanichts vorbei, ohne dass ich so richtig zum
Zug gekommen war. Wie sollte das noch weitergehen? Ich hielt das Warten kaum
noch aus. Halt! Was hatte sie da eben gesagt? Sie hatte mir etwas dagelassen?
Was? Und vor allem wo?
Ich
sprang auf und sah mich im Zimmer um. Fehlanzeige! Da lag nirgendwo etwas. Im
Flur auch nicht. Aber woanders waren wir nicht gewesen. Ich drehte mich um und
da sah ich es. Sie hatte ihn an die Türklinke zum Wohnzimmer gehängt. Ihren
Schlüpfer! Wahrscheinlich der, den sie z u vor noch angehabt hatte. Wann hatte
sie ihn ausgezogen? Vor der Tür? Oder schon im Bus?
Scheißegal.
Ich stürzte mich förmlich auf ihn und vergrub mein Gesicht in ihm. Ich stöhnte
laut auf. Roch das gut. Mit der linken Hand drückte ich mir den Schlüpfer an
die Nase, mit der rec h ten fingerte ich an meiner Hose
herum, bis ich endlich meinen Schwanz in der Hand hielt. Mit dem Bild von ihr
ohne Unterhose über mir in meinem Kopf dauerte es keine zwanzig Sekunden und
ich hatte meine Ladung verschossen.
Er schloss die Augen und hörte auf
Geräusche aus der Umgebung. In der Ferne hörte er einen Hund bellen, ein Auto
fuhr an ihrer Reihenhausanlage vorbei. Es regnete leicht und er lauschte auf
das leichte Prasseln auf das Dach. Als er wieder zur Uhr sah, war es halb eins
und er war erneut allein im Bett. Oder immer noch? Er setzte sich auf und
knipste die Lampe auf seinem Nachttisch an. Und was er dann sah, versetzte ihn
in Angst und Schrecken. Blut. Ein kreisrunder Fleck auf dem Laken. Oh Gott, Johanna!
Er schlug die Bettdecke zurück,
sprang auf und rannte in Richtung Badezimmer. Der Anblick, der sich ihm dort
bot, ließ sein Blut in den Adern gefrieren. Seine geliebte Frau, seine wunderschöne
Johanna, lag auf den Fliesen, alle Viere von sich gestreckt inmitten einer
Blutlache. Er stürzte auf sie zu und hob ihren Kopf an.
„Johanna, Schatz“, rief er. „Was
ist los?“
Er hielt sein Ohr an ihre Nase und
fühlte den Puls. Ja, da war er. Oder war das sein eigener?
„Mein Bauch“, hörte er sie
plötzlich sagen und ihm war, als würde sich eine eiserne Hand um sein Herz
krallen. Das Kind.
„Pass auf, Johanna“, sagte er und
versuchte dabei, die Ruhe zu bewahren, damit sie nicht merkte, wie nervös und
verängstigt er war. „Ich lehne dich jetzt kurz an die Wanne, ja? Und dann ruf
ich einen Krankenwagen.“
Er richtete sie leicht auf und
drehte sie etwas herum. Sie half, so gut es ging, aber er konnte sehen, dass
sie Schmerzen hatte. Sie hielt sich die ganze Zeit den Bauch. Er lehnte sie an
die Wanne und nahm zur Unterstützung ein großes Handtuch von der
Sprossenheizung, das er ihr hinter den Rücken klemmte.
Lass alles gut gehen, betete er
innerlich. Schon seltsam, dass man sich in solchen Extremsituationen an Gott
erinnerte, auch wenn man zuvor eigentlich kein besonders gläubiger Mensch gewesen
war.
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