Die Mädchen (German Edition)
gut aus“, unternahm er einen letzten
Versuch.
„Lass es bitte
“, knurrte Doreen nur.
Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander her
und erreichten ihren Wagen, den sie an der Straße vor der Einfahrt zum
Sparkassenparkplatz abgestellt hatte.
Sie betätigte den Auslöser für die
Zentralverriegelung und das dafür typische Geräusch ertönte.
„Komm Doreen, sei bitte nicht böse.
Ich verspreche dir auch, es kommt
nicht wieder vor.
“
Doreen reagierte nicht
, öffnete die Tür
und setzte sich in ihren Wagen. S
ie legte
den
Sicherheitsgurt an und langte nach dem Türgriff.
Glen hielt die Tür fest, da ihm noch etwas auf der
Seele brannte.
„Was hast du
da eben zu
Philipp gesagt?“
Doreen sah zu ihm hoch. „Das sag ich dir nicht.“
Ein
leichtes Lächeln umspielte ihre
Lippen und er atmete auf.
Ein gutes Zeichen, dass sie ihm verzeihen würde.
„
Und ihn brauchst du auch nicht zu fragen.
Aber wenn du
das mit ihm vermasselst, kriegst
du es mit mir zu tun.
“
Sie zog die Tür zu, startete ihren
Wagen, wendete, indem sie rückwärts auf den Parkplatz
der Sparkasse
fuhr und eilte davon, ohne ihm zu winken oder ihn
noch eines Blickes zu würdigen.
Er sah ihr nach und lächelte in sich hinein.
Sie hatte ihm gezeigt, dass sie
noch nicht wieder besänftigt war
,
und würde am nächsten
Morgen bei Dienst
beginn
noch ein wenig mu
c
ksch mit ihm sein, aber das würde sich im Laufe des
Tages legen.
Philipp
gefiel ihr
und
letztendlich war es das, worauf es ankam.
Und was ihre nicht ganz ernst gemeinte Drohung
betraf, e
r war sicher,
dass sie sich
in der
Hinsicht
keine Sorgen
zu machen brauchte.
Er würde es sich mit Philipp bestimmt nicht
verderben.
Oben in Glens Wohnung begann Philipp, den Tisch
abzuräumen und vermied es dabei, seinen Bruder anzusehen.
Er stellte die Teller übereinander
und nahm sie
mit
in die Küche. Er öffnete den Geschirrspüler, ein
kleiner, der genau in die kleine Lücke zwischen Spüle und Herd passte, und
stellte die vier Teller hinein.
Gunnar stand auf einmal neben ihm und reichte ihm
die kleinen Glasschüsseln, die sie für das Eis zum Nachtisch benutzt hatten.
„Jetzt geigt sie ihm die Meinung“, sagte er.
Philipp gab sich ahnungslos.
„Was meinst du?“
„Na hör mal. Jetzt stell dich
nicht dümmer an, als du bist. Sie war zu höflich, was in meiner Gegenwart zu
sagen, aber sie war richtig angepisst, dass ihr versucht habt, uns zu
verkuppeln.
“
Philipp seufzte. „Ist wohl gründlich in die Hose
gegangen.“
Gunnar grinste ihn an. „Gründlicher geht’s nicht.
Wessen Idee war es?“
„Ich hab Glen erzählt
,
dass du sie ganz gut
findest
und er meinte, einen
Versuch sei es wert.
“
„Mann Philipp, ich hab das doch nicht ernst
gemeint, neulich.“
Philipp ging zum Tisch und trank seinen Rest Wein.
„Nein? Du findest Doreen
nicht
attraktiv?“
Sein Bruder setzte sich wieder an den Tisch,
während er die Gläser auf die Spüle stellte, da sie zu
lang
für
die
Maschine
waren.
„Ich hab sie vor ein paar Monaten das letzte Mal
gesehen und da fand ich sie scharf.
Mehr nicht.“
Philipp ließ Wasser in die Spüle laufen. „Das
heißt, jetzt magst du sie
nicht
mehr leiden?“
Sein Bruder zögerte einen Moment. „Das habe ich
nicht gesagt.“
„Also doch.“
„Ja, okay, ich finde sie nett.
Aber hast du mal gesehen, wie groß
sie ist? Neben ihr komm ich mir vor wie ein Lilliputaner.“
Philipp verkniff sich ein Lachen.
„Stimmt, du bist winzig.“
„So winzig wie du.“ Gunnar stimmte in sein Lachen
ein.
Philipp begann, die Gläser abzuspülen und sein
Bruder gesellte sich mit einem Geschirrtuch
zu ihm
, das an einem Haken an der Wand hing
. Er nahm die Gläser nacheinander
und trocknete sie ab.
„Was hat sie dir ins Ohr geflüstert?“
„Dass ich Glen gut behandeln soll, weil er es
verdient hat. Aber dass sie weiß, dass ich das tun werde.“
„Sie mag dich.“
„Ich sie auch.“
„Und ich mag deinen Freund.
“
„Er ist nett, oder?“
„Ist er. Ihr passt gut zusammen, finde ich. Und er
wirkt überhaupt nicht schwul.
Ich hätte es nie gemerkt, wenn ich es nicht
wüsste.“
„Das kommt wahrscheinlich daher, weil er schon
wegen seines Berufs immer ein bisschen auf der Hut sein muss.
“
„Und was ist mit seinen Eltern? Wissen die
Bescheid?“
Philipp versteifte sich für einen Moment, weil er
ahnte, was gleich kommen würde. „
Ja.“
„Und sie kommen damit klar?“
„Glen meint, dass sie so ihre Probleme
Weitere Kostenlose Bücher