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Die Mädchen (German Edition)

Die Mädchen (German Edition)

Titel: Die Mädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Döhring
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Tochter war
ermordet worden, da konnte sie schließlich erwarten, dass sie bis zum Umfallen
an der Aufklärung arbeiteten.
    „Sie schon wieder?“ Sie gab sich
keine Mühe, ihren Unmut über ihr Erscheinen zu verbergen. „Kommen Sie, um uns
zu sagen, dass Sie den Mörder haben?“
    Hauptkommissar Funkes mitleidiger
Blick sagte alles. „Leider noch nicht. Tut mir leid.“
    „Also ist Bent unschuldig?“ Judiths
Stimme klang atemlos. Ihre Mutter bedachte sie mit einem nachdenklichen Blick.
Schwang da Hoffnung mit?
    „Nun, unschuldig ist vielleicht
nicht das richtige Wort. Er hat Sina dazu gebracht, für eine Website zu
posieren.“
    Almut blinzelte. „Wie bitte?“
    Funke wurde deutlicher und als er
fertig war, fühlte sie sich wie erschlagen. „Das Schwein. Wie konnte er ihr das
antun?“
    „Er behauptet, Ihre Tochter hat es
aus freien Stücken getan.“
    Sie schnaubte. „Das hätte ich auch
gesagt. Wahrscheinlich wollte Sina aussteigen und dann hat er sie getötet.“
    „Nein, so ist es nicht gewesen. Und
die Drahtzieher der ganzen Sache haben auch nichts mit dem Mord zu tun. Deshalb
sind wir noch mal hier, ein paar lose Enden zusammenknüpfen.“
    Konnte er sich nicht klar
ausdrücken? „Lose Enden? Was meinen Sie?“
    Zu ihrem Erstaunen wandte sich
Funke an ihre Tochter. „Judith, erinnerst du dich, was du uns über Mittwoch
erzählt hast?“
    „Natürlich erinnere ich mich.“
    Almut war sofort klar, dass
irgendetwas im Busch war. Ihr Fund aus der Mülltonne tauchte unvermittelt vor
ihrem geistigen Auge auf. Sollte das etwa bedeuten, dass Judith...? Sie konnte
es nicht einmal zu Ende denken.
    „Du warst den ganzen Tag mit deinem
Freund zusammen.“
    „Ja.“
    „Bist du sicher?“
    Komm, Judith, lass dir etwas
einfallen. Die wissen Bescheid .
    Aber Judith konnte sie natürlich
nicht hören und sie sah auch nicht in ihre Richtung, dass sie ihr irgendein
Zeichen geben konnte.
    „Ja.“
    „Herr Masio sagt aber etwas
anderes.“
    Almut sah, wie Judith sich versteifte,
und sie war sicher, dass die beiden das auch bemerkten. Wieso kamen die
eigentlich immer zu zweit? Der Junge hatte mal wieder überhaupt noch nichts
gesagt. So eine tolle Hilfe konnte er ja wohl unmöglich sein, dass Funke ihn
immer dabeihatte.
    „Dann lügt er.“
    „Seine Geschichte klingt aber
überzeugend.“
    „Dann steht wohl Aussage gegen
Aussage.“
    Kompliment. Sie ließ sich nicht so
leicht ins Bockshorn jagen.
    „Willst du gar nicht wissen, was er
ausgesagt hat?“ Na so was, Behrend konnte ja doch sprechen.
    „Was soll das eigentlich hier?“
mischte sie sich ein und erntete überraschte Mienen allenthalben. „Wollen Sie
allen Ernstes meine Tochter der Lüge bezichtigen?“
    „Wir gehen lediglich einer
Ungereimtheit nach.“
    Klar. Sie hatten etwas gegen Judith
in der Hand. Bents Aussage musste hieb- und stichfest sein, sonst wären sie gar
nicht erst bei ihnen aufgetaucht. Almut war innerlich ganz schlecht. Sie wusste,
dass Judith log. Sie kannte ihre Tochter einfach zu genau. Außerdem gingen ihr
Sinas Sachen in der Garage nicht aus dem Kopf und wenn sie da eins und eins
zusammenzählte... Es war klar. Sie musste etwas unternehmen, ihre Tochter
schützen. Sie konnte doch unmöglich zulassen, dass sie noch ein Kind verlor.
    „Hören Sie, ich muss Ihnen etwas
sagen. Ich glaube, ich weiß, wer Sina auf dem Gewissen hat.“
    Sie hatte schlagartig alle
Aufmerksamkeit. Super! Ihr war alles recht, solange sie den Fokus von Judith
ablenken konnte.
    „Was wollen Sie damit sagen?“
    „Karsten Waldow.“
    „Was?“ riefen beide Beamte wie aus
einem Mund.
    „Ich gebe Ihnen den Namen des
Mörders meiner Tochter.“
    „Wer zum Teufel ist das?“ Funke
schien plötzlich hellwach.
    „Mein Chef.“ Sie seufzte. „Ich
hätte Ihnen das schon längst sagen müssen, aber ich dachte zuerst nicht, dass
das etwas mit Sinas Tod zu tun hätte. Karsten belästigt mich. Seit Wochen. Wir
hatten mal was laufen und er hätte mich gern als seine Frau. Aber ich will
nicht und das hab ich ihm deutlich gemacht. Aber er kann das nicht akzeptieren.
Seitdem ich Schluss gemacht habe, ruft er ständig an, er beobachtet mich, fährt
mir hinterher. Es ist absolut ekelhaft.“
    Funke nickte langsam. „Okay. Sie
haben eine Art Stalker. Aber warum sollte der sich an Ihrer Tochter
vergreifen?“
    „Weil er es mir selbst gesagt hat.“
    „Was?“ Wieder beide gleichzeitig.
Übten die das?
    „Am Telefon. Er hat mir gedroht,
falls ich meinen Job

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