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Die Mädchen (German Edition)

Die Mädchen (German Edition)

Titel: Die Mädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Döhring
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ging, aber es wäre ihm lieber
gewesen, schon außer Landes zu sein. Nun, das ließ sich jetzt nicht ändern. Es
hätte zwar auch andere Möglichkeiten gegeben, wenn er von Hamburg aus geflogen
wäre, aber er musste auch seinen knappen Geldbeutel berücksichtigen und bei
solch kurzfristigen Buchungen hätte er dort das Dreifache bezahlen müssen.
    Das Taxi bog von der neuen
Schnellstraße ab, die am Hochschulstadtteil vorbei führt, und so langsam wurde
es Mirco ein wenig mulmig. Er war noch nicht oft im Ausland gewesen und hatte
keine Ahnung, was ihn in Thailand erwarten würde. Er hatte nach einem Ziel gesucht,
das weit genug entfernt von Deutschland war und wo man auch mit wenig Geld über
einen längeren Zeitraum über die Runden kam. Wie lange würde er es wohl dort
aushalten müssen?
    „So, das macht dann 22 Euro
vierzig“, sagte Hassan, nachdem er den Wagen vor dem Eingang des
Flughafengebäudes zum Stehen gebracht hatte.
    Mann, war das scheißteuer.
Vielleicht hätte er lieber mit Minicar fahren sollen. Mirco gab ihm
vierundzwanzig Euro und stieg aus. Hassan öffnete den Kofferraum und reichte
ihm seine Tasche. Er wünschte ihm noch einen guten Flug und stieg dann wieder
ein. Mirco schulterte seine Reisetasche, atmete tief durch und betrat das
Gebäude durch die Automatiktür. Er wandte sich nach links, wo sich die
Abfertigungsschalter befanden und sah, dass sich etwa zehn Leute davor
befanden. Es waren zwei Schalter geöffnet, sodass sich die auch noch verteilen
würden. Na, das konnte ja nicht allzu lange dauern. Er warf einen Blick auf
seine Armbanduhr. Es blieb ihm noch eine Stunde Zeit bis zum Abflug. Da konnte
er ganz in Ruhe noch mal auf die Toilette und sich nach etwas zum Lesen
umsehen, bevor das Boarding begann.
    Er reihte sich hinter einer jungen
Frau mit halblangem dunklen Haar ein und wartete, dass er an die Reihe kam. Er
musterte die anderen Reisenden und stellte überrascht fest, dass die Frau vor
ihm anscheinend ohne Gepäck reiste. Merkwürdig, sie hatte nicht einmal einen
Rucksack dabei. Oder hielt sie nur den Platz besetzt für jemanden, der gleich
mit den Taschen um die Ecke kommen würde?
    Sie kamen fast gleichzeitig an die
Reihe, sie links, er rechts und als er dabei einen Blick auf ihr Gesicht
erhaschte, stockte ihm der Atem. Er hatte sie schon einmal gesehen und er
musste nicht überlegen, wo das war. Er drehte den Kopf zur Seite, in der
Hoffnung, dass sie ihn nicht sah und gab der Frau am Schalter seinen Ausweis.
    „Sie geben ein Gepäckstück auf?“
fragte sie.
    „Ja.“ Er stellte seine Tasche auf
das Band.
    „Haben Sie Handgepäck dabei?“
    „Nein.“
    Sie gab ihm sein Ticket. „Dann
gehen Sie bitte da vorne durch die Sicherheitskontrolle. Einen guten Flug.“
    „Danke.“
    Er drehte sich nach rechts weg und
ging in Richtung Kontrolle, als ihn jemand am Arm festhielt.
    „Herr Panowsky?“ Er brauchte sich
nicht umzudrehen, um zu wissen, dass das die Frau ohne Gepäck war. „Ich denke
nicht, dass Sie heute verreisen werden.“
     
    „Sie haben was ?“ hatte
Hauptkommissar Funke sie am Telefon angebrüllt.
    Er war außer sich, als Doreen ihm
von ihrem Gast erzählte. Seine Wut kam nicht überraschend für sie. Sie hatte
sich ohnehin schon auf ein Donnerwetter eingestellt, denn sie wusste aus eigener
Erfahrung, dass er es hasste, wenn jemand aus seinem Team auf eigene Faust
Ermittlungen anstellte. Doch obwohl sie wusste, was auf sie zukommen würde,
zuckte sie dennoch am anderen Ende der Leitung zusammen, als er sie anschrie.
    „Unternehmen Sie nichts weiter. Ich
bin gleich da und werde versuchen, Behrend zu erreichen. Roman lassen wir da
mal außen vor, der hat andere Sorgen. Und Siewers! Sie warten jetzt auf mich,
ist das klar?“
    Das war es. Sie hatte ohnehin keine
Ahnung, wie sie mit Panowsky hätte weiter verfahren sollen. Dass sie ihn gleich
mitgenommen hatte, war mehr eine Kurzschlussreaktion, weil sie nicht gewusst
hatte, was sie sonst hätte tun sollen. Wenn er ins Flugzeug gestiegen wäre,
hätte sie vielleicht die letzte Chance verpasst, Timo zu helfen. Erst als sie
mit ihm im Wagen saß, wurde ihr bewusst, dass sie vielleicht zu weit gegangen
war. Wie um alles in der Welt sollte sie ihr Vorgehen vor Funke rechtfertigen?
    Sie saß wie auf Kohlen, als er eine
halbe Stunde später mit Glen im Schlepptau in ihrem Büro auftauchte. Funke sah
aus, als ob er vor Wut kochte, wie erwartet also. Glen hingegen wirkte
verwirrt. Wahrscheinlich hatte er sich auf einen

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