Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Mädchenakademie

Die Mädchenakademie

Titel: Die Mädchenakademie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
Vom Netzwerk:
produzierte.
    Emma war es in den Jahren auf dem Internat nicht anders gegangen, nur dass sich ihre sexuellen Aktivitäten auf Masturbieren beschränkt hatten, da sie ihre Freunde immer nur in den Ferien getroffen hatte.
    Plötzlich beschlich sie das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Während Charlie, Megan, Holly und Lauren die körperliche Liebe in allen Facetten erfuhren, hatte sie das Dasein eines Mauerblümchens gefristet. Das würde sich nun ändern, und sie freute sich darauf.
    Sie fieberte dem Kuss mittlerweile mit jedem Schritt, den sie dem Garten näher kamen, mehr entgegen. Wie würde Charlotte wohl schmecken? Küsste eine Frau anders als ein Mann?
    Ihre Schamlippen schwollen an. Emma spürte sie beim Gehen, denn sie rieben aneinander, was nur dazu führte, dass das Blut noch stärker durch ihren Schoß rauschte.
    Übermut brachte sie dazu, zu Charlie aufzuschließen und ihr einen frivolen Blick zuzuwerfen.
    Was war nur los mit ihr? Lag es an der Hitze? Normalerweise stiegen die Temperaturen im Sommer in Wiltshire nie höher als knapp über zwanzig Grad. Seit ein paar Tagen mussten es bestimmt fünf Grad mehr sein, die sich allerdings durch die Schwüle und den fehlenden Wind wie dreißig Grad anfühlten.
    Oder war es Trotz? Weil ihr Vater es gewagt hatte, eine Frau zu heiraten, die Emmas Schwester sein konnte. Wenn er Mist baute und sich um Konventionen nicht scherte, stand ihr das ebenfalls zu. Ein Teil von ihr wollte sogar, dass ihre baldigen Eskapaden auffliegen würden wie die Orgie der vier Mädchen mit Patrick Conway, um Oisin zu schockieren und wütend zu machen, denn er hatte sie schließlich auch gegen sich aufgebracht.
    Und um durch die Blume zu sagen: »Mich gibt es auch noch.«
    Sie kamen am Garten an. Emma folgte Charlotte durch einen Rundbogen, an dem weiße Rosen und Klematis rankten und einen zitronigen Duft verströmten. Hosta, deren Blüten längst verblüht waren, säumten mit ihren großen grünen Blättern rechts und links Felder mit Cosmeen ein. Sie wurden abgelöst von Bellis, die ihre Hoch-Zeit bereits hinter sich hatten, und danach durch ein Meer aus kleinen weißen Blüten von unzähligen Eisbegonien.
    Die Anlage war so angelegt, dass im Frühjahr, Sommer und Herbst ständig etwas blühte. Während die Lilien und Nelken am Wegrand ihre Blüten längst abgeworfen hatten, zeigten sich bei den Fetthennen und Astern gerade mal winzige Knospen, die erst in ein, zwei Monaten aufgehen würden.
    Charlotte zupfte eine weiße Rispenhortensie ab und steckte sie sich in den Ausschnitt. Sie tauchte ihre Hand in ein Beet mit weißen Margeriten und bog in einen kleinen Trampelpfad ein, der nur von Louis, dem französischen Gärtner, benutzt wurde, um die Rabatten zu pflegen.
    Als sich Charlie plötzlich hinsetzte, war Emma zuerst verwundert, verstand aber dann. Hier, im Schutz der Rittersporn-Pflanzen, würde niemand sie sehen, der zufällig den Hauptweg entlangkam. Sie nahm neben ihr Platz und blickte verlegen drein.
    »Nun?« Charlotte lächelte aufmunternd.
    Emma war so nervös wie schon lange nicht mehr, aber sie hatte sich auch eine halbe Ewigkeit nicht mehr so freudig aufgeregt gefühlt. Etwas ungelenk neigte sie sich zu ihr herüber, gab ihr einen Kuss und setzte sich wieder auf.
    Irritiert hob Charlie ihre Augenbrauen. »Das war’s?«
    »Hhm«, machte Emma verlegen.
    »Für das Küsschen hat sich ja nicht einmal der Weg in den
    Garten gelohnt.« Charlotte war sichtlich enttäuscht, aber schon im nächsten Moment kehrte ihre gute Laune zurück. Sie drückte Emma an den Schultern zu Boden und beugte sich über sie. »Ich werde dir helfen, denn ich möchte dich auf jeden Fall im Club dabeihaben, daher werde ich dir erst einmal zeigen, wie das geht. Vielleicht klappt es dann besser.«
    Im nächsten Augenblick lagen auch schon ihre Lippen auf Emmas. Sie übte leichten Druck aus, öffnete ihren Mund ein wenig und massierte Emmas Lippen auf eine derart sinnliche Art und Weise, dass Emma abwechselnd heiß und kalt wurde.
    Sie spürte Charlies Zunge, ließ sie hinein und wagte kaum zu atmen. Was tat sie denn da? Ging das nicht zu weit? Von einem Zungenkuss war nicht die Rede gewesen. Aber nein, sie waren ja keine Kinder mehr, sondern junge Frauen, die etwas erleben wollten.
    Emma konnte ihr Glück kaum fassen, weil sie diese Erfahrung machen durfte und Charlotte genau die Richtige dafür war, denn sie ging behutsam und zärtlich vor.
    Charlies Zunge erforschte ihren Mund so langsam und dennoch

Weitere Kostenlose Bücher