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Die Mädchenakademie

Die Mädchenakademie

Titel: Die Mädchenakademie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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mittlerweile genauso eine Institution war wie die Institution selbst.
    Emma ermahnte sich, nicht überall Lüsternheit hineinzuinterpretieren, nur weil die Lolitas kein anderes Thema hatten. Vielleicht traf die Mädchen aber auch gar keine Schuld – und es war nur ihre eigene aufgestaute Lust, die sich endlich mit einem Partner entladen wollte.

11
     
     
    Die Hitze, die Wiltshire weiterhin fest im Griff hatte, machte allen schwer zu schaffen. Nur Emma vertrug sie recht gut. Vielleicht lag es daran, dass Oisin und Janet ihre Hochzeit auf Marbella gefeiert hatten und Emma somit keinen Temperaturunterschied verkraften musste. Anders als die Mädchen, die sich nach dem Lunch hingelegt hatten. Nicht einmal Charlotte hatte sie zu einem Nacktbad überreden können. Also war sie nach kurzer Pause alleine zum See gegangen und ins Wasser gestiegen. Diesmal jedoch hatte sie vorsorglich ein Badetuch mitgenommen.
    Im Eva-Kostüm zu schwimmen, zudem in einem See und nicht in einem nach Chlor riechenden Schwimmbad, gefiel Emma immer besser. Das könnte zur täglichen Routine werden, wenn es weiterhin schwül bleibt, dachte sie.
    Sie tauchte unter, strich ihre Haare zurück und kam wieder an die Oberfläche. Dann sah sie ihn. Er stand am Ufer und schaute ihr zu. Das Muscle-Shirt und die helle Sommerhose standen Christian gut.
    Im ersten Moment dachte sie, er würde zu ihr ins Wasser kommen, doch er hockte sich hin. Seine Miene war ernst. »Was hast du gestern Nacht damit gemeint, als du sagtest, du wärst nicht so leicht zu haben wie ich?«
    »Dreh dich um.« Als er nicht reagierte, zeigte sie auf ihre Schuluniform, die am anderen Ufer der kleinen Bucht lag. »Ich will aus dem Wasser steigen.«
    Christian erhob sich und verschränkte die Arme vor dem Oberkörper. »Ich denke nicht daran.«
    Aufgebracht sah Emma ihn aus zusammengekniffenen Augen an. Sie hatte keine Lust, ihn anzubetteln oder mit ihm zu diskutieren, deshalb drehte sie ihm den Rücken zu und bemühte sich, so elegant wie möglich aus dem Wasser zu steigen. An Land schlang sie sofort das Badetuch um ihren Körper und wandte sich wieder zu ihm um.
    »Nun? Wieso glaubst du, dass ich leicht zu haben bin?« Er musterte sie von oben bis unten. Sein Blick wurde milder.
    Emma suchte nach den richtigen Worten. Sie hatte keine Ahnung, wie viel er über den Geheimclub wusste und wollte unter keinen Umständen zu viel preisgeben. »Du hast dich doch als Trophäe zur Verfügung gestellt, oder etwa nicht?«
    »Als …?« Auf einmal erhellte sich seine Miene. Er schüttelte ungläubig seinen Kopf. »Sprichst du von Holly, Megan, Charlotte und Lauren?«
    »Dir ist es doch piepegal, wer von ihnen dich gewinnt.« Sie klang gleichzeitig herablassend, enttäuscht und trotzig.
    Als er am Ufer zu ihr herumkam, wurden ihre Knie weich. Sie dachte einen Augenblick daran, ihre Kleidung zu nehmen und wegzulaufen. Aber sie würde Christian in den nächsten Wochen ständig begegnen. Deshalb war es besser, klare Fronten zu schaffen. Außerdem wollte ein Teil von ihr immer noch bei ihm sein.
    Er baute sich vor ihr auf. Dann legte er seine Finger zwischen ihre Brüste, packte den Saum ihres Badetuchs und zog Emma nah an sich heran. »Sie haben ständig versucht, mich zu verführen. Ich hatte keine ruhige Minute. Als sie mir von dem erotischen Wettbewerb erzählten, habe ich mich dazu bereit erklärt, als Preis zu fungieren«, er machte eine Pause und fügte hinzu: »Um endlich meine Ruhe vor ihnen zu haben.«
    »Aber irgendwann werden sie einfordern, was du ihnen zugesagt hast.« Emma probierte seine Hand zu lösen, aber um sich von ihm zu befreien, hätte sie das Badetuch abstreifen müssen. Die kühlen Wassertropfen rannen ihren Körper hinab, aber ihre Haut glühte schon wieder, allerdings kam die Hitze diesmal von innen. Die Nähe zu Christian machte sie nervös. Sie fürchtete, dass er alles von ihr würde haben können, wenn er erst einmal ihre Mauer durchbrach, und diese bröckelte bereits.
    Ohne das Handtuch loszulassen, fing er mit dem Ringfinger einen Tropfen ab, der von ihrem Dekolleté über ihren Busen lief. »Dazu wird es nicht kommen.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein?«
    »Das ist doch nur eine fixe Idee gelangweilter Mädchen. Irgendwann werden sie ihr Interesse verlieren. Sie haben genug andere Eroberungen. Mich brauchen sie nicht.« Er neigte sich vor und leckte das Wasser von ihrem Hals. »Bis zum Ferienende werden sie den Wettkampf sowieso vergessen haben.«
    Wenn du

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