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Die Mädchenakademie

Die Mädchenakademie

Titel: Die Mädchenakademie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Sie biss in ihren Unterarm, um nicht zu schreien. Ihr Körper wurde von einem Lustkrampf erschüttert, der es ihr schwermachte, ihr Gleichgewicht zu halten. Ihre Beine wollten sie nicht mehr tragen. Ihre Arme suchten vergeblich nach Halt, während der Rest ihres Körpers lustvoll zuckte.
    Christian bemerkte ihren unsicheren Stand, sprang auf und schlang seine Arme um ihre Taille. Glücklich schmiegte sie sich eng an ihn und verlor sich im Nachglühen. Der Orgasmus ebbte ab. Zurück blieb eine zufriedene Mattheit, die durch Christians innige Nähe gekrönt wurde.
    In diesem Augenblick klopfte es energisch gegen die Wohnungstür. »Christian, sind Sie da? Haben Sie Ihre Uhr verlegt, oder sind Sie eingeschlafen? Christian!«
    Der Direktor! Emma schreckte auf, doch ihr Liebhaber hielt sie immer noch fest. »Er wird nicht plötzlich im Schlafzimmer stehen.«
    »Aber er hat einen Generalschlüssel, und ich traue ihm alles zu.«
    Er nickte. »Ich auch.«
    Christian hob das Badehandtuch auf, wischte sich Emmas Feuchtigkeit vom Mund und reichte es ihr zwinkernd.
    Erst als er das Zimmer verließ, bemerkte sie, dass der Raum keine Tür besaß. Die Angeln waren noch da, mehr nicht. Vielleicht war sie kaputt und entfernt worden, um ausgetauscht zu werden. Möglicherweise legte das College aber auch nur halb so viel Wert auf die Instandhaltung der Personalquartiere wie auf den öffentlichen Bereich.
    Panisch sah sich Emma um. Sie hörte wie Christian die Wohnungstür öffnete und der Internatsleiter sofort ins Wohnzimmer gestürmt kam. Er schimpfte, dass die Mittagspause längst vorbei sei, dass Christian die Zeit abends würde dranhängen müssen. Emma floh hinter das Bett. Sie hockte sich hin und konnte trotzdem zu ihrem Schrecken Hoodles blank polierte Lederschuhe sehen. Offensichtlich inspizierte er die Hausmeisterwohnung, um herauszufinden, was Christian von seiner Arbeit abhielt.
    Da Emma befürchtete, er würde dreisterweise auch das Schlafzimmer kontrollieren, kroch sie unter das Bett, aber Christian stellte sich ihm in den Weg.
    »Ich komme gleich«, sagte er mit einer stoischen Gelassenheit, die Hoodle zur Weißglut brachte.
    Christians Verhalten imponierte Emma. Der Direktor strahlte Autorität aus, und er betrachtete das Internat als sein Königreich. Er besaß die Befehlsgewalt, aber bei Christian biss er sich die Zähne aus, denn der ließ sich nicht herumkommandieren.
    »Sofort!«
    »Auf keinen Fall. In fünf Minuten werde ich in der Küche sein und dort mit den Reparaturen beginnen.«
    Emmas Blick fiel auf etwas, das zwischen Lattenrost und Matratze steckte. Es war ein schwarzes Lederetui. Emmas Neugier war geweckt. Sie konnte nicht anders, als die Hand danach auszustrecken. Vorsichtig zog sie es heraus.
    »Sie kommen jetzt mit mir!«
    »Nein. Ich werde erst meine Arbeitskleidung anziehen.«
    Der Direktor brummte. Noch immer stand er vor Christian. Wahrscheinlich war er sprachlos, weil sein Angestellter nicht vor ihm buckelte.
    Emma klappte das Etui auf.
    Auf der rechten Seite steckte ein Personalausweis. Es war Christians. Endlich erfuhr sie seinen Nachnamen. Christian Bailey, das klang hübsch, fand sie. Der Backfisch in ihr kam durch, und sie fand, dass Emma Bailey sich auch nicht schlecht anhörte.
    Auf der linken Seite entdeckte sie noch einen Ausweis. Wiltshire Police stand in dicken Lettern über Christians Name. Beinahe wäre Emma das Lederetui aus der Hand gefallen. Sie packte es fester und hielt es näher an ihr Gesicht heran.
    Christian war ein Polizist!
    Das Foto auf dem Dienstausweis stimmte mit dem auf seinem Personalausweis überein. Beide zeigten eindeutig den Mann, an dem gerade Hoodles Machtgehabe abprallte.
    Warum gab er sich als Hausmeister aus? Oder war das nur ein Nebenjob für ihn? Vielleicht brauchte er das zusätzliche Einkommen und arbeitete in seinem Sommerurlaub, anstatt die Füße hochzulegen.
    Wenn das der Fall wäre, gäbe es jedoch keinen Grund, die Ausweise zu verstecken. Offensichtlich durfte niemand von seiner wahren Identität erfahren. Weshalb hätte er sonst sogar seinen Personalausweis unter die Matratze geschoben?
    Nicht einmal Corben J. Hoodle wusste wohl, wer Christian wirklich war, sonst wäre er nicht vor fünf Minuten aufgebracht in die Wohnung gestürmt und hätte ihn aufgefordert, sofort seinen Aufgaben als Hausmeister nachzugehen.
    Was zum Henker ging hier vor? Wer war der Mann wirklich, der ihr eben eine intime Beichte entrungen und sie in Ekstase versetzt hatte?
    Er

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