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Die Mädchenakademie

Die Mädchenakademie

Titel: Die Mädchenakademie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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weg.«
    »Charlotte meinte zu mir: Wenn Ruby mal wieder mit einem Mann schlief, war es, als würde sie ihr einen Dolch ins Herz stoßen.« Nun wirkte Lauren wirklich betroffen. »Mit jedem Mal war der Schmerz schlimmer. Ruby hat die Kleine wirklich gequält, aber auf eine subtile Art und Weise. Wir anderen haben das zuerst gar nicht mitbekommen. Alle haben geflirtet und sich vergnügt. Liebe hat in unserem Club keinen Platz.«
    Emma wurde schwer ums Herz, weil Charlie ihr unglaublich leidtat.
    Verschwörerisch neigte sich Holly vor, blickte kurz zu Butcher, der Megan gerade scharf zurechtwies, sie möge endlich auf ihren Platz gehen, doch als Megan ihn verliebt ansah, konnte auch er ein Lächeln nicht unterdrücken. »Ruby hat mal erwähnt, dass Charlie sie mit einem Umschnalldildo nehmen wollte, aber sie fand das total lächerlich.«
    »Charlotte besitzt einen Strap-on?« Emma dachte, er wäre nur Teil ihrer Fantasie.
    Grinsend nickte Holly. »Ja, klar. Sie hütet ihn, wie einen Diamanten. Sie hat ihn mir mal gezeigt, war wohl ein verstecktes Angebot, aber ich stehe nun mal auf Männer. Außerdem ist der Lederpenis riesig. Der passt bestimmt in keine Frau rein.«
    Etwas regte sich in Emma. Ihr fielen Charlies Worte ein: » Schwänze werden überbewertet. Mit einem Strap-on wird man wenigstens vollkommen ausgefüllt.«
    Ihre Gedanken rauschten wie verrückt durch ihren Kopf.
    Riesig. Ausgefüllt. Von einem harten Gegenstand. Ein Kunstpenis, der eine große Vagina ausfüllt, jedoch eine kleine, wie die von Ruby, schmerzhaft dehnt. Dabei könnte es zu Verletzungen kommen. Am Scheideneingang, weil man das Glied hineinpressen musste. Und an den Vaginalwänden, da es zu einer starken Reibung kommt. Verletzungen, wie sie bei Rubys Leiche festgestellt wurden.
    Mit Schaudern erinnerte sich Emma auf einmal an das Bad, das Charlie ihr eingelassen hatte, der Wannenrand war liebevoll mit Lichtern geschmückt gewesen. Auch Rubys Leiche war gebadet worden. Von einem erfahrenen Täter, hatte Christian erklärt – oder von einem, der das Opfer sehr gemocht hatte.
    Was hatte Hoodle noch gesagt? » Gegen mich kam sie mit ihren Flausen nicht an. Aber wer weiß, vielleicht hat sie sich jemand Schwächeres gesucht, den sie, die Devote, dominieren konnte.« Nach allem, was sie über Ruby gehört hatte, war sie charakterlich viel stärker gewesen als Charlotte. Die verliebt in sie war – die sie vergötterte -, die permanent von ihr verletzt wurde.
    Emma wagte es kaum, den Gedanken zu Ende zu führen, aber es musste sein. War es möglich, dass Charlotte ausgerastet war und Ruby gegen ihren Willen genommen hatte, auf eine Weise, von der sie seit Ewigkeiten träumte? Hatte Charlie sie versehentlich dabei getötet oder war das der Racheakt einer sensiblen blutjungen Frau gewesen, die sich mit ihrer lesbischen Neigung im Internat und vor allen Dingen im Geheimclub der Lolitas wie ein Sonderling vorkam?
    Die ganzen zwei Jahre auf dem White Garden College war Ruby für Charlotte zum Greifen nah gewesen und doch so fern, da sie auf Männer stand.
    Emma fragte sich, wie viel ein Mensch ertragen konnte, bevor er ausrastete, besonders jemand, der erst achtzehn und noch nicht charakterlich gefestigt ist, und sie sprang auf. Ihr Puls raste, als sie aus dem Klassenzimmer rannte.
    »Wo willst du hin?«, rief Lauren ihr nach.
    Butcher lief ihr nach, blieb dann aber im Türrahmen stehen. »Kommen Sie sofort zurück, Ms. Fryer!«
     
    Energisch klopfte Emma an Charlottes Tür. Sie wollte ihre Freundin zur Rede stellen, aber ein Überfall wäre nicht der richtige Einstieg in dieses heikle Gespräch. »Darf ich reinkommen?«
    »Ich möchte alleine sein.« Charlies Stimme klang verheult.
    »Bitte. Es ist wichtig.«
    Ein resignierendes Seufzen war zu hören, das Emma als Zeichen deutete, hereinkommen zu dürfen. Sie trat ein, schloss rasch die Tür hinter sich und bemerkte erst jetzt, dass sie außer Atem war. Sie holte tief Luft, versuchte sich zu sammeln und ging zu Charlotte, die im Schneidersitz auf ihrem Bett saß, einen Haufen benutzter Papiertaschentücher neben sich. Wie sollte sie anfangen?
    Emma hockte sich vor das Bett, legte ihre Hände auf Charlies Schenkel und sah sie mitfühlend an. »Was ist zwischen dir und Ruby vorgefallen?«
    »Wie bitte?« Das Entsetzen, das diese Frage bei Charlie auslöste, bannte sofort Emmas Aufmerksamkeit. Charlies Tränen hörten auf zu fließen, und ihr getrübter Blick wurde klarer.
    »Wo ist der Strap-on?« Emma

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