Die Mädchenakademie
besorgt und zwar richtig. Sie hatte den tollsten Orgasmus, den ich je gesehen habe …« Plötzlich brach ihre Stimme ab, als hätte sie sich an etwas erinnert, das weniger schön gewesen war.
Langsam brach sie auf, ahnte Emma.
»Ich hätte ihr niemals wehgetan«, wisperte Charlotte schniefend. »Ich habe sie doch geliebt.«
Emma glaubte ihr, dass Ruby freiwillig mit ihr geschlafen hatte. Aber was war geschehen, dass das Liebesspiel ein tödliches Ende genommen hatte? »Erklär mir eins, bitte. Wie hat der riesige Dildo in Ruby hineingepasst?«
Eine Weile überlegte Charlie, dann zuckte sie lasch mit den Achseln. »Ich habe sie so lange geleckt, bis sie richtig feucht war. Dann habe ich ihn reingepresst.«
»Und das hat Ruby mitgemacht? Sie war eng gebaut. Es muss geschmerzt haben.«
»Sie war patschnass. Es funktionierte, mit etwas Druck.«
»Allein durch das Lecken?« Ruby stand auf Männer und SM, soweit Emma wusste. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es Ruby unglaublich feucht gemacht hatte, von einer Lesbe mit der Zunge stimuliert zu werden.
»Ich habe ihn reingepresst, okay?«, brauste sie auf. »Aber es war okay für sie.«
»Nur okay? Hat sie es genossen?«
Da Charlie schwieg, mutmaßte Emma, dass Ruby nur stillgehalten hatte, aber dem Dildo nicht wirklich etwas hatte abgewinnen können. Auf einmal ahnte sie, was die beiden Mädchen zusammengebracht hatte. »Ihr hattet einen Deal!«
Ängstlich zuckte Charlotte zusammen.
Emma war auf der richtigen Fährte. Laut dachte sie nach: »Den Strap-on zu benutzen, war deine große Fantasie. Du hattest lange davon geträumt, ihn zum Einsatz kommen zu lassen, aber keine deiner Liebhaberinnen, auch nicht die Lolitas, hatten sich dazu bereiterklärt. Ausgerechnet Ruby, deine große Liebe, sagte zu, doch auch sie hat lange gezögert. Warum hat sie ihre Meinung plötzlich geändert?«
»Weil Männer sie nicht mehr befriedigten«, sagte Charlie schnippisch und schnäuzte sich die Nase.
»Nein, das ist es nicht. Sie hat sich weiterhin mit Hoodle amüsiert.« Ein verletzter Ausdruck trat in Charlies Augen, Emma fuhr dennoch fort: »Du hast etwas für sie getan, habe ich Recht? Sie hat dir erlaubt, deine erotische Fantasie mit dem Umschnalldildo auszuleben und du hast … ja, was, Charlie?«
Eine Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel und rann über Charlottes gerötete Wange. Sie erbebte. Entweder musste Ruby als Gegenleistung etwas Fürchterliches von ihr gefordert haben oder ihr Wunsch war in einem Fiasko geendet.
Emma zog sie in ihre Arme. Gefühlvoll drückte sie Charlotte, um ihr zu zeigen, dass sie nicht vorhatte, sie an den Pranger zu stellen, sondern nach Erklärungen suchte. »Ich bin deine Freundin. Erzähl es mir, dann geht es dir besser. Ich sehe doch, wie dich die Erinnerung belastet. Was immer es ist, du trägst keine Schuld.«
Charlies erneuter Weinkrampf unterbrach sie. Sie vergrub ihr Gesicht unter Emmas Kinn und heulte hemmungslos.
Auf einmal platzte die ganze schreckliche Wahrheit aus ihr heraus: »Humpty Dumpty ging nicht genug auf ihre … Wünsche ein. Ruby … sie brauchte es nun mal … härter, so ist … war sie eben, aber er wollte nicht. Er weigerte sich. Mir fiel es auch schwer, verdammt schwer sogar … trotzdem habe ich es getan. Aus Liebe und weil doch jeder seine Fantasien … ausleben sollte. Dafür steht doch der Geheimclub.«
»Was hat sie von dir verlangt?«, fragte Emma sanft und strich beruhigend über ihr langes rotes Haar.
Undamenhaft zog Charlotte ihre Nase hoch. »Ich habe es versucht … wirklich versucht … bin in ein leeres Zimmer eingebrochen, hab es hergerichtet … hab mich bemüht, Ruby mit dem Strap-on zum Orgasmus zu bringen … hab mich ins Zeug gelegt … aber sie kam nicht, hat nicht funktioniert. Sie … Ruby meinte, es läge nicht an mir, sondern an ihr, ich sollte … es endlich tun, doch ich konnte es nicht.«
»Was? Was konntest du nicht?« Emma küsste sie auf den Hinterkopf.
»Sie … sie … sie …« Vor Aufregung keuchte sie. Ihre Hände krallten sich in Emmas Hüften. »Ruby hat sich den … Gürtel selbst umgelegt. Sie hat sich ein wenig … selbst … aber das brachte es auch nicht.«
Emma hörte auf, Charlotte zu liebkosen. Sie traute ihren Ohren nicht. Sprach sie die Wahrheit?
»Sie hat gesagt, sie würde sich jemand anderes suchen … jemand, der sie wirklich liebt und ihr jeden Wunsch von den Augen abliest. Ich war traurig und eifersüchtig … habe ihre Hände schließlich an
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