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Die Mädchenakademie

Die Mädchenakademie

Titel: Die Mädchenakademie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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und Meister, er war es gewohnt, Menschen zu führen, ein Mann, der Macht genoss und sie auslebte.
    Hatte er Ruby ebenfalls ein eindeutiges Angebot gemacht, war von ihr abgewiesen worden und hatte sich mit Gewalt geholt, was sie ihm nicht aus freien Stücken gab?
    »Alles in Ordnung mit dir?« Christian kam zu ihr und legte ihr seine Hand an die Wange.
    »Corben J. Hoodle, du solltest dich dringend mit ihm unterhalten«, schoss es aus ihr heraus. Aufgewühlt erzählte sie ihm von ihrem Verdacht.
     
    »In Ordnung, ich oute mich als Sir Dark, aber nur weil man ein Dominus ist, heißt das nicht, dass man über Leichen geht!«
    Der Internatsleiter redete so laut und cholerisch, dass Emma, die draußen unter dem Fenster seines Wohnzimmers hockte, es hören konnte. Christian hatte ihr befohlen, in die Mensa zu gehen, aber der Gedankenblitz war ihr auf den Magen geschlagen. Außerdem wollte sie die Reaktion des Direktors mitverfolgen.
    Christian sprach etwas leiser, aber sehr energisch. »Wann haben Sie sich das letzte Mal mit Ms. Riddle getroffen, um Ihren Neigungen nachzugehen?«
    Es dauerte eine Weile, bis Hoodle antwortete. Nervös lief er auf und ab, seine Ledersohlen quietschten auf dem Parkett. Schließlich blieb er abrupt stehen. »Nun gut, ich gebe es ja zu. Es war in der Nacht, als sie verschwand. Aber ich habe nichts mit ihrem Tod zu tun, das schwöre ich bei allem, was mir heilig ist!«
    »Sind Sie Jäger?«, fragte Christian, und da er ein Brummen erntete, hakte er nach: »Besitzen Sie Waffen, die Sie im Internat aufbewahren?«
    »Alles legal. Mein Waffenschrank befindet sich im Schlafzimmer«, gab er kleinlaut zu.
    »Meine Kollegen werden sie abholen, um sie zu untersuchen.«
    »Weshalb?«, wollte Hoodle aufbrausend wissen. »Ms. Riddle wurde doch erwürgt und nicht erschossen.«
    Emma richtete sich vorsichtig auf und spähte durch das Fenster in die Wohnung.
    Christian baute sich vor dem Direktor auf. »Es wurden Schmauchspuren und Wolle in Ms. Riddle gefunden. Die gibt es auf diesem College nur an einer einzigen Stelle: in Ihrem Appartement.«
    »Aber … aber …«, stotterte Humpty Dumpty. Er holte ein Stofftaschentuch aus seiner Hose und wischte sich damit über die Stirn. »Es verhält sich ganz anders. Ruby, wie sie sich nannte, wenn wir zusammen waren, war eine ganz Wilde. Sie wollte alles ausprobieren und immer weiter gehen. Ruby stand auf verrückte Sachen! Deshalb habe ich den Wollwischer aus meinem Waffenreinigungsset in sie eingeführt. Das ist alles.«
    »Wollwischer hinterlassen keine Verletzungen.« Christian machte den Direktor mit seiner Gelassenheit noch nervöser, und er genoss es sichtlich, ihn in die Enge zu treiben.
    »Was weiß ich?«, zeterte Hoodle. »Ich war nicht der Einzige, mit dem sie sich amüsiert hat, soviel ist sicher. Liv Riddle war kein Kind von Traurigkeit, und sie verlangte immer extremere Spiele. Höher, schneller, weiter war ihre Devise. Sie wurde süchtig nach dem Kick, ihre Grenzen zu überschreiten und Dinge zu tun, die andere pervers finden.«
    »Wie harte, große Gegenstände in ihre Vagina einzuführen?«
    Hoodle belächelte Christians Versuch, ihn aus der Reserve zu locken. »Oh, bitte. Sie haben ja keine Ahnung. Ruby mochte keine toten Gegenstände in sich spüren, weil sie eng gebaut war. Der Wollwischer war schon das Äußerste. Als ich sie einmal mit meinem Rasierschaum-Spender penetrieren wollte, weigerte sie sich vehement, schlug mir jedoch stattdessen vor, ihre Brustwarzen zu durchstechen, aber das erachtete ich als zu früh. Sie wollte zu schnell wachsen, doch ich zwang sie, sich Zeit zu lassen. Herrgott noch mal, sie war erst achtzehn! Ich wies sie bei jedem Treffen in die Schranken, weil sie mir diktieren wollte, wie ich ihren Körper zu bearbeiten hatte. Aber ich lasse mir die Zügel nicht aus der Hand nehmen. Sie reagierte trotzig, wütend, schmollte und setzte dann ihren ganzen Lolita-Charme ein, aber ich blieb unnachgiebig.«
    Emma glaubte ihm. Der Direktor war eine gefestigte Persönlichkeit.
    »Sie taten ihr nie einen Gefallen, gingen nie auf ihre bizarren Wünsche ein oder auch nur ein Stück auf sie zu?«, bohrte Christian weiter.
    »Ich kannte Ruby gut, sie stumpfte schnell ab. Kaum hatte sie eine neue Sexualpraktik ausprobiert, war sie für Liv uninteressant.« Hoodle streckte ihm seine Hände mit den Handflächen nach oben entgegen, um seine Aufrichtigkeit zu demonstrieren. »Hören Sie, Mr. Bailey, ich bin seit meinem zwanzigsten Lebensjahr

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