Die Mädchenakademie
diese kleiden sich einheitlich.«
Wieso? Um Standesunterschiede zu kaschieren? Die Eltern der Mädchen, die das Internat besuchten, waren sowieso alle reich. Nur der familiäre Hintergrund spielte eine Rolle, und der wurde nicht von den Uniformen kaschiert. Emma gehörte zu den Neureichen, keine angesehene Gruppe.
Charlotte zog ihre Schuhe aus und ließ ihre Füße im Wasser baumeln. Emma entschied, dass es Zeit war, sie endlich kennenzulernen, schließlich wollte sie nicht die ganzen Wochen bis zur Prüfung alleine verbringen.
Eilig lief sie die Treppen hinab, überquerte den Rasen und ging geradewegs auf den Steg zu.
Charlotte hörte sie kommen und wandte den Kopf zu ihr um. »Hi.«
Lächelnd reichte Emma ihr die Hand und betrachtete ihre Sommersprossen. Sie gaben ihr ein lustiges, sympathisches Aussehen. »Ich bin Emma Fryer und muss auch den Nachhilfekurs belegen.«
»Charlotte Dorchester oder einfach nur Charlie.« Sie schüttelte Emmas Hand und deutete auf den Platz neben sich. Dann zwinkerte sie. »Hast du die ersten beiden Wochen geschwänzt, oder warum stößt du erst jetzt zu uns?«
»Mein Vater hat wieder geheiratet.« Nun, da Emma neben ihr saß und auch ihre Beine ins Wasser baumeln ließ, fiel ihr erst auf, dass Charlie ihren Rock bis zu den Hüften hochgeschoben hatte und mit ihrem blanken Hinterteil auf dem Steg saß. Lediglich der Saum ihres beigefarbenen Rocks bedeckte noch ihren Unterleib.
»Du scheinst deine neue Stiefmutter nicht zu mögen.« Emma blinzelte. Tatsächlich, Charlie trug keinen Büstenhalter. Ihre dunklen Warzenhöfe waren durch den Stoff zu erahnen. Gewagt! Aber sie begegnete ja nur wenigen Schülerinnen und Angestellten. »Sie ist siebenundzwanzig Jahre jünger als er.«
»So etwas würde bei uns einen Riesenskandal auslösen.« Da Emma sie mit gerunzelter Stirn anschaute, fügte sie hinzu: »Verstaubter Hochadel. Völlig antiquiert. Ein solcher Altersunterschied käme einem Hochverrat am Protokoll gleich.« Sie lachte zynisch.
Emmas Neugier war geweckt. »Jetzt will ich mehr wissen.«
»Mein Vater ist der Duke von Darsby«, antwortete Charlie gelassen, stützte ihre Hände hinten auf und lehnte sich zurück.
»Oh, wow!« Duke war die höchste Würde des Hochadels. Gegen Charlottes Dad war Oisins Renomee ein Dreck. Der Duke verkörperte – vermutlich nicht einmal nur sinnbildlich – den Trakehner, elegant und erhaben, während Oisin eher wie ein Shire Horse war, ein stabiles Pferd, das man nicht nur reiten, sondern auch vor einen Karren spannen konnte.
Dadurch, dass Charlie sich nach hinten gelehnt hatte, war der Saum ihres Rockes hochgerutscht. Sie trug kein Höschen! Ihre Schamlippen lugten unter dem Stoff hervor. Emma spürte, wie Hitze in ihre Wangen schoss, und sie blickte auf den See hinaus. Ein Entenpaar schwamm in einiger Entfernung schnatternd vorbei.
Charlotte lachte leise. »Ich trage keine Unterwäsche.«
»Es ist heiß.« Emma wich ihrem Blick aus.
»Du solltest auch deinen BH und deinen Slip ausziehen. Es befreit und niemand sieht es.«
»Wenn man nicht gerade so sitzt wie du«, bemerkte Emma spitz. War die Luft schwüler geworden? Ihr fiel das Atmen schwerer.
»Sei doch nicht so verkrampft. Wir sind alleine und vom Haus aus kann man nicht sehen, dass ich gerade meine Muschi lüfte.« Charlie winkelte ein Bein an, sodass ihre Spalte aufklaffte.
Emma war fassungslos. Sie riss Augen und Mund auf, schaute über ihre Schulter zurück zum Gebäude und schüttelte fassungslos ihren Kopf. Ihr Blick suchte das Seeufer ab. Es war zwar niemand zu sehen, aber es könnte sich immer noch einer der Angestellten oder der Jungs aus dem Ort zwischen den Büschen verstecken.
»Du hast doch selbst eine.« Mit einem Kopfnicken deutete Charlotte auf Emmas Unterleib. »Lass bei der Hitze mal Luft dran.«
Der Gedanke war durchaus reizvoll. Es kribbelte zwischen ihren Schenkeln. Aber normalerweise lief sie nur zu Hause ohne Unterwäsche herum. Sie wusste, dass es einige Frauen gab, die sogar ohne Slip auf Partys gingen, aber ihr wäre das im Traum nicht eingefallen.
Charlie legte ihren Kopf auf Emmas Schulter. »Wenn du dein Höschen ausziehst, hier und jetzt, verrate ich dir ein Geheimnis.«
»So leicht bin ich nicht zu ködern.« Emma betrachtete Charlies geschwungene rote Augenbrauen. Wie lebendig ihre grünen Augen funkelten! Sie war von nahem viel hübscher als auf den ersten Blick.
»Ich beichte dir, warum die anderen und ich den Sommer über auf dem Internat
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