Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
Vom Netzwerk:
würden sie in jedem Fall töten. Die Kadaver würden wir mitnehmen, damit die Besitzer am nächsten Morgen glaubten, die Tiere wären fortgerannt. Das würden sie zwar seltsam finden, es würde sie aber nicht weiter mißtrauisch machen.
    Wir lauschten in die Nacht und warteten darauf, daß Leute Licht machten, um nachzusehen, warum die Hunde gebellt hatten. Als nichts geschah, begannen wir, das Gelände zu umkreisen, um zu sehen, ob wir an einer anderen Stelle für die weitere Aufklärung eindringen konnten. Wir gelangten auf die andere Seite und stellten fest, daß es sich um eine zivile Siedlung handelte. Es gab Zelte und Lehmhütten, Landrover und eine bunte
    Mischung von Wagen, aber nichts Militärisches. Wir legten die Position mit dem Magellan fest, um die anderen zu informieren, wenn wir wieder im LUP
    135
    ankamen. Dann bewegten wir uns entlang der
    Bodenwellen in Richtung Nordwesten, Wir wollten die Plantage, die wir im Norden wußten, so lange wie
    möglich meiden.
    Ich ging nun vorn. Plötzlich sah ich etwas. Ich blieb stehen, schaute, lauschte und bewegte mich langsam darauf zu.
    Was ich sah, waren S60-Luftabwehrgeschütze. Dane-
    ben standen vier Zelte und verschiedene Fahrzeuge –
    insgesamt ungefähr ein Zug. Alles war still, und man schien keine Wachen postiert zu haben. Mark und ich rückten langsam dichter heran. Wieder blieben wir
    stehen, um zu lauschen. Wir wollten nicht in direkte Nähe gelangen, nur dicht genug, um alles genau
    auszuchecken. Niemand schlief bei den Geschützen oder in den Fahrzeugen. Der gesamte Zug lag wohl in den Zelten. Wir hörten Männer husten. Diese Stellung
    bedeutete keine unmittelbare Gefahr für uns, doch ich überlegte, ob die Luftabwehrgeschütze vielleicht in Position standen, um etwas zu bewachen. Wenn das nur die MSR war, so bildete das kein Problem. Es bestand aber die Gefahr, daß dieser Trupp zu einer bewaffneten Kampfeinheit gehörte. Der Magellan gab unser LUP
    einen Kilometer nördlich von der Stelle an, wo die Karte die MSR verzeichnete. Das war also in Ordnung. Die Karte zeigte Straßen, Strommasten und Pipelines nur im ungefähren Verhältnis zueinander.
    Wir wußten nun sicher, daß wir die Kurve in der MSR
    gefunden hatten, aber leider auch, daß es hier von Menschen nur so wimmelte. Im Norden und Süden lagen 136
    Plantagen, es gab Zivilisten entlang der Straße und eine S60-Stellung nordwestlich von unserem LUP. Rein
    taktisch gesehen hätten wir das LUP auch mitten auf dem Piccadilly Circus aufschlagen können. Aber niemand hatte gesagt, das hier würde ein Kinderspiel …
    Wir zogen uns zurück, um die Gebäude der Plantage
    nördlich unseres LUPs zu erkunden. Das hatte ich als letztes geplant, weil ich es vor dieser Erkundung für den gefährlichsten Teil gehalten hatte. Wir streiften ein wenig um diese Plantage herum und stellten fest, daß sie lediglich aus einem Wasserturm und einem unbewohnten Gebäude bestand, das die Bewässerungspumpen zu
    beherbergen schien. Es gab keine Fahrzeuge, kein Licht, kein Lebenszeichen. Das gefiel uns schon besser. Ganz eindeutig wohnte hier niemand auf Dauer.
    Beim Rückweg zu unserem LUP erlebten wir einen
    weiteren Scud-Abschuß im Nordwesten, in etwa 5
    Kilometern Entfernung. Wir schienen mitten in einem größeren Abschußgebiet zu liegen. Das würde kein
    Zuckerschlecken hier. Wieder hielten wir die Positionen fest.
    Dann patrouillierten wir zurück zum LUP, fanden den Erkennungsfelsen und gingen direkt nach Süden auf das Wadi zu. Ich näherte mich vom Rand der Wasserscheide in Kreuzigungshaltung.
    Bob war auf Wache. Ich wartete, bis er herankam. Er grinste mich an, und ich ging zurück, um die anderen zu holen. Dann sah ich auf die Uhr. Die Streife hatte fünf Stunden gedauert.
    Es war nicht nötig, die Jungs sofort zu unterrichten, 137
    weil diejenigen, die nicht Wache hatten, fest schliefen.
    Außerdem verursacht längeres Reden nachts nur
    unnötigen Lärm. Es war jedoch wichtig, daß jeder wußte, was wir gesehen hatten. Alles, was wir getan und
    gesehen hatten, mußte allen anderen mitgeteilt werden.
    Ich beschloß, damit bis zum Morgen zu warten.

    Beim ersten Morgengrauen weckte uns die Wache, und wir checkten unsere Ausrüstung. Danach, noch vor der Lagebesprechung, wollte ich noch mal unsere Umgebung untersuchen, auch wenn wir das am gestrigen Abend
    getan hatten. Ich wußte genau, daß wir bei der MSR
    waren, aber ich wollte nach Zeichen Ausschau halten, wo die Kabel sein konnten. Ich hatte

Weitere Kostenlose Bücher