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Die Maetresse bis Martini

Die Maetresse bis Martini

Titel: Die Maetresse bis Martini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Chriffie
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von ihr. Dann wusste er, dass er ihr gut ging. Enthaltsamkeit hielt er jedoch selten länger als zwei Tage durch.
     
    Die nächsten zwei Monate vergingen wie im Flug. Zusammen mit Katharina ritt Karl einmal in der Woche durch die Wälder und zeigte ihr vom Rücken der Pferde sein Reich. Während er an den anderen Tagen jagte, besuchte sie ihre Mutter im Stift, plauderte mit Marie und gab den Schwestern stets einen gefüllten Korb mit Lebensmitteln. Ein Waisenhaus hatte sie mit Karls Erlaubnis verbessern dürfen.  Obwohl es sinnlos schien, weil zu viele Kinder dort abgegeben wurden, sorgte sie für Lebensmittel und Kleidung. Wenn es ihr gelang, Mädchen und Jungen als Diener oder in eine Lehre zu vermitteln, war sie besonders glücklich. Solche Tage schätzte Karl sehr, weil sie dann seinen Körper mit ihren Küssen zum Brennen brachte.
    Franz zeigte ihr neue Tricks und amüsierte sich, wenn sie trotzdem verlor. Selbst Fürstin Antonia nahm Katharina in den Kreis ihrer Damen auf und ließ sie ab und zu Gedichte vorlesen. Allein der Messegang blieb ein Streitpunkt. Natürlich besuchte er als frommer Sohn regelmäßig den Dom von Hochheim, doch Katharina saß dann weit hinter ihm. In der Schlosskapelle war sie an seiner Seite. Daher geriet er oft mit seinem Vater aneinander, dem er die Abneigung gegen die Dommesse schwer erklären konnte. Meistens drückte sich Karl um den Dom und fuhr lieber mit Katharina aus. Das war auch Gottesdienst, sich seinen Untertanen zu zeigen und ihre Nöte zu erfahren!
    Der Tanzlehrer bewirkte wahre Wunder bei Katharina, die innerhalb weniger Tage sich anmutig auf dem Parkett bewegte. Mit großer Begeisterung führte er sie abends auf die Tanzfläche und gab sie ungern in die Hände eines anderen. Zum Glück tanzten Franz und Sigismund ungern. Aber Otto drehte jede Runde, die Karl verweigerte, mit Katharina. In ihrem Zimmer dann klagte sie spielerisch über ihre durchtanzten Füße und er bat dann um Verzeihung.
     
    Als die Fastenzeit begann, erlosch das fröhliche Leben und der Bischof drehte seine Runden durch den Festsaal. Während er Enthaltsamkeit und Zucht predigte, hing Karl seinen Gedanken nach. Immer wieder ärgerte sich der Prinz über die anklagenden Blicke des feisten Mannes, der das Wort Gottes verkünden wollte. Zweimal rief Friedrich seinen Sohn zur Ordnung. „Leg dich nicht mit dem Bischof an! Der Mann ist ein Pfaffe und nicht richtig im Hirn. Aber verärgere ihn nicht, sonst bekommen wir großen Ärger mit dem Papst.“
    „Wieso?“
    „Weil unser kleiner Bischof meint, er könnte irgendwann ein Riesending aufziehen und dann als Kardinal nach Rom gerufen werden.“
    „Er ist eher ein Karnickel, wenn ich die Zahl seiner Kinder richtig im Kopf habe.“
    „Lieber ein Karnickel in Hochheim als einen Kardinal! Ich bin froh, dass die Hexenprozesse aufgehört haben. Aber unser Bischof tritt so eine Lawine gern wieder los. Zieh dich mit deiner Mätresse ins Jagdschloss zurück. Dort seid ihr ungestört.“
    Überrascht sah Karl seinen Vater an.
    „Was denkst du? Meinst du nicht, dass ich deine Katharina schon längst schätze? Sie ist eine liebenswerte Frau und ich hätte dir so eine gute Wahl nicht zugetraut. Also nimm sie von hier weg und genießt im Jagdschloss eure Zweisamkeit. Du bist vielleicht schneller mein Nachfolger, als uns beiden lieb ist.“
    Karl verabschiedete sich von seinem Vater, der grinsend im Sessel vor dem Kamin sitzen blieb. Der alte Kauz sah mehr, als er je gedacht hatte.
    Reinhard kam Karl Anweisungen kaum hinterher, so schnell sprudelten diese. Was das an Vorbereitungen kostete! Doch lieber waren die Diener im Jagdschloss bei gutem Essen als dem bigotten Bischof ausgesetzt. Innerhalb von drei Tagen waren die Räume sauber gemacht und angeheizt, so dass Karl und Katharina in ihr eigenes Reich aufbrachen. Franz war auf Besuchstour bei einer entfernten Verwandten im Kloster. Otto bei seinem Onkel in einem Kloster und Sigismund bei Großmutter in einem Stift. Natürlich waren die Bußübungen wichtig, aber jeder wusste, dass die Fastenspeisen dort die besten waren.
    Die ersten drei Tage verbrachten Karl und Katharina im Bett und genossen ihre Zweisamkeit. Reinhard und Leni ruhten sich meistens in der Küche aus, weil dort der Koch, ein draller Kerl vom Lande namens Bartholomäus, deftige Speisen zauberte. Nach einer gelungenen Mahlzeit fasste sich Katharina ein Herz und bat Karl um das Du.
    „Das kostet.“, er lehnte sich zurück und

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