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Die Maetresse bis Martini

Die Maetresse bis Martini

Titel: Die Maetresse bis Martini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Chriffie
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Kind entschied, behielt sie einen Teil Karls bei sich. Als die Leni mit den Wassereimern klappern hörte, trocknete sie hastig ihre Tränen. Keiner sollte wissen, wie traurig sie war. Plötzlich schoss ihr eine Lösung durch den Kopf. Jochem konnte ihr helfen.
    Zwei Stunden später saß sie ihm gegenüber in der gemütlich warmen Hütte. Gabriele brühte frischen Tee auf und musterte Katharina eindringlich.
     „Jochem, weißt du jemanden, der dringend eine Ehefrau braucht?“
    „Martin, der Pfleger des Weinberges.“
    „Nein, den nehme ich nicht. Der will mich schon seit Jahren und wird mich jetzt in Hochheim schlecht machen.“
    „Aha, dann bist du also schwanger.“
    „Woher weißt du das?“
    „Na, wenn du so plötzlich heiraten willst und einen fremden Mann dazu benötigst.“
    „Karl heiratet in einer Woche eine standesgemäße Frau und will mich behalten, vor allem wenn er von dem Kind weiß. Das geht auf keinen Fall. Ich werde nicht als seine Mätresse am Hof bleiben und allen meinen Bauch zeigen. Wer weiß, wie mich dann seine Frau behandeln wird? Mein Kind wird ein Bastard sein, von jedem herumgeschubst.“
    „Gut, ich höre mich um und gebe dir Bescheid. Ich nehme an, du bist mit einem älteren Mann einverstanden.“
    „Ja, am besten wäre einer ohne große Familie. Ich will keinen Ärger mit ausgetricksten Erben oder giftigen Schwiegermüttern. Und er muss weit von Hochheim wohnen.“
    „Mal sehen, was ich dir auftreiben kann.“ Jochem sah sie eindringlich an. „Trotzdem meine ich, dass du mit Karl reden solltest. Es ist auch sein Kind. Vielleicht gibt es doch einen Weg, seinen Vater umzustimmen.“
    „Fürst Friedrich wird Karl enterben, wenn Karl auf einer Heirat besteht. Das kann ich nicht zulassen. Außerdem hätte ich ständig ein schlechtes Gewissen, weil ich an Hochheims Untergang schuld wäre.“
    Gabriele nickte zustimmend. In ihrem Zustand schwebte sie in höheren Gefilden.
    Trotzdem ging Katharina beruhigt ins Schloss zurück. Zum Glück war Karl ihre Abwesenheit nicht aufgefallen.
    Am nächsten Tag meldete sich Jochem und bat Katharina in die Kapelle des Stiftes, wo Kunigunde ihre letzten Monate gelebt hatte. Er hatte einen Kandidaten ausfindig gemacht, der sich über eine schnelle Heirat mit Katharina freute. „Der Mann ist ein Ehrenmann, ein Soldat, der seit Jahren eine Ehefrau sucht und keine kriegt. Er ist Reichsritter Max von Grünentann-Spessartbogen, Träger des Ordens vom, ach ich weiß nicht mehr was.“
    „Was ist an ihm nicht in Ordnung?“, fragte Katharina.
    „Nun, er ist mittlerweile sehr alt und kann keine Kinder zeugen, weil ein Säbelhieb genau diese Stelle vor Jahren auf dem Schlachtfeld getroffen hat. Zudem hat er keine Geschwister und seine Mutter ist letztes Jahr gestorben. Sein Besitz ginge mit Titel an einen entfernten Verwandten, der säuft und hurt und alles verspielen wird. Also bist du als schwangere Ehefrau die ideale Kandidatin.“
    „Das wird eine Ehe!“ Katharina biss sich auf die Lippen. „Ich schwanger und er alt.“
    „Diese Ehe wird gut sein. Jeder schläft im eigenen Bett und spätestens in fünf Jahren bist du Witwe mit einem Titel, Geld und Besitz. Dein Kind hat einen Namen und einen Vater. Und keiner wird nach dem Wie fragen.“
    „Gehört nicht mehr zu einer guten Ehe?“, fragte Katharina. „Ich meine ja nur, dass Liebe da sein sollte.“
    „Da gebe ich dir Recht. Aber in deiner Position ist das ein unschlagbares Angebot.“ Jochem war ernst geworden. „Max wird dich nie anrühren. Wenn du willst, dann verlange einen Ehevertrag. Vielleicht fühlst du dich dann sicherer.“
    „Wie schnell ist der Sekretär damit?“ Katharina wusste, dass das die Chance ihres Lebens war. Karl kam bestimmt über sie hinweg und sie konnte sich an seinem Kind erfreuen. Reichte das nicht?
    „Ich denke, ihr könnt am siebten November heiraten, wenn der Sekretär alles vorbereitet hat. Stell dich auf einen alten, kranken Mann ein!“
    „Das tue ich. Er wird in mir eine vorbildliche Ehefrau haben.“, sagte Katharina zu. „Aber du musst mir versprechen, dass Karl nichts von dir erfährt.“
    „Ich verspreche es dir. In drei Tagen hier in der Kapelle.“
    Leichten Herzens machte sich Katharina wieder auf den Heimweg. Sie hatte noch sieben kostbare Tage mit Karl. Dann war das Jahr um und sie nicht länger an ihr Wort gebunden.
    Während Anna weiterhin die Hochzeitsvorbereitungen betrieb, nutzte Katharina jede freie Minute für ihr Hochzeitsgeschenk an

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