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Die Maetresse des Kaisers

Die Maetresse des Kaisers

Titel: Die Maetresse des Kaisers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Stein
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Kind.«
    »Eure Kraft wird zurückkommen, glaubt mir.«
    »Wann, Karim, wann? Ich brauche sie jetzt und nicht in vager Zukunft.«
    Karim half dem Kaiser auf die Beine, und gemeinsam gingen sie langsam und in kleinen Schritten zur Tür.
    »Habt Ihr Nachrichten von der Flotte?«
    Karim stöhnte innerlich. Je starrsinniger sich Friedrich in den Gedanken verrannte, den Kreuzrittern so schnell wie möglich hinterherzusegeln, umso mehr verzögerte sich seine Gesundung.
    »Nein.«
    Friedrich sah den Sarazenen mit seinen klaren blauen Augen an. »Warum so einsilbig, Karim?«
    »Als der Mann, der für Eure Gesundheit verantwortlich ist …«
    »Schweig. Für meine Gesundheit bin nur ich, der Kaiser, verantwortlich. Kein Arzt der Welt muss sich um das Gelingen dieses Kreuzzugs kümmern.«
    »Mein Kaiser, Ihr seid berühmt für Eure Geisteskraft, Ihr kennt die Gesetze der Logik, und Ihr erkennt oft schon früher als andere, wie sich Ereignisse verketten. Lasst mich offen sprechen. Ihr seid krank. Nein, bitte unterbrecht mich jetzt nicht, Federico. Ihr seid krank und gerade erst auf dem Weg der Genesung. Ihr verdankt es Eurer körperlichen Stärke, dass Ihr das Fieber überlebt habt. Es wäre purer Leichtsinn, dieses Glück aufs Spiel zu setzen.«
    Friedrich schwieg, und Karim deutete dies als Aufforderung, weiterzusprechen. »Ich denke, Ihr könnt Euch voll und ganz auf Heinrich von Limburg und Hermann von Salza verlassen. Besonders Letzterer gilt doch als ein erfahrener Kämpfer. Er hat schon viele Kämpfe bestritten, und sein Wort wird von den Rittern geschätzt. Er wird die Ritter sicher ins Heilige Land bringen und in Eurem Namen siegreich werden.«
    Karim fürchtete zwar, dass er die nahe Zukunft der Kreuzritter etwas zu rosig malte, aber er wollte Friedrich nicht weiter beunruhigen. Der Kaiser war wie alle mächtigen Männer ein anstrengender Kranker. Der Heilungsprozess verlief ihm zu langsam, er hasste die Untätigkeit eines Bettlägerigen und tyrannisierte seine Diener sowie ausnahmslos alle medizinischen Helfer, die Karim zu Friedrichs ständiger Pflege abgestellt hatte.
    Fast täglich focht Karim mit dem widerspenstigen Kaiser einen Streit über die notwendigen Behandlungen aus. Friedrich wollte so schnell wie möglich der Flotte hinterhersegeln. Er schätzte seinen krankheitsbedingten Aufenthalt an Land nicht länger als zwei, drei Wochen ein. Und reagierte mit heftigem Zorn, als Karim ihm schonend die Wahrheit beibrachte: Die Teilnahme des Kaisers am Kreuzzug werde sich monatelang verzögern, im schlimmsten Fall werde er gar nicht ins Heilige Land segeln können.
    Karim versuchte die Unruhe des Kaisers, so gut es ging, mit beruhigenden Kräutertränken zu lindern, wagte es aber nicht, die Dosis weiter zu erhöhen. Friedrichs geschwächte Konstitution ließ einen zu starken Schlaftrunk gefährlich werden, zu groß war die Möglichkeit und zu entsetzlich der Gedanke, der Kaiser könne danach nicht wieder erwachen.
    In einer angenehm temperierten Kammer angelangt, bettete Karim den Kaiser, der wie zuvor Karim ein schneeweißes Leinentuch nach Art der Römer trug, auf eine Liege und breitete eine seidene Decke über ihn. Dieser Ruheraum war zur Erholung und Entspannung gedacht. Die Kammer bot Platz für mehrere Kranke, die hier auf den Holzliegen schlafen, dösen oder sich flüsternd unterhalten konnten. Der Kaiser hatte den Raum für sich allein.
    »Es spricht für Euch, Karim, dass Ihr mich trösten wollt«, sagte Friedrich erschöpft. »Und Ihr habt ja auch recht, es bleibt gar keine andere Wahl, als auf den Hochmeister des Deutschen Ordens zu setzen. Hermann von Salza genießt den Respekt der Ritter. Selbst die einfachen Leute unter den Pilgern werden seinen Namen kennen. Ich habe den Kreuzzug in seine Hände gelegt, und also schenke ich ihm auch weiterhin das Vertrauen, das er verdient.«
    Karim hielt es für besser, das Thema zu wechseln. »Federico, es gibt aber auch erfreuliche Nachrichten. Der Kaiserin geht es besser, ihre Übelkeit hat nachgelassen.«
    Friedrich sah seinen Leibarzt müde an. Aus seinen Augen sprach Teilnahmslosigkeit. »Wie schön«, murmelte er. »So wird sie das Kind, das sie von mir empfangen hat, behalten?«
    »Alles deutet auf eine Schwangerschaft mit weit weniger Komplikationen hin, als ich befürchtet hatte, mein Kaiser.«
    »Wenn es ein Sohn wird, so kann man nur hoffen, dass er dem Wesen seines älteren Bruders Heinrich nicht nachkommt«, seufzte Friedrich.
    Karim runzelte die

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