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Die Magd und das Teufelskind: Historischer Roman (German Edition)

Die Magd und das Teufelskind: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Magd und das Teufelskind: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Breuer
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Alenas Lippen waren, erhob er sich, um etwas Bier aus dem Wirtshaus zu holen. Bevor er das Zimmer verließ, vergewisserte er sich mit einem Blick über die Schulter, dass Alena fest schlief. Behutsam schloss er die Tür hinter sich. Seit Stunden hatte sie sich nicht gerührt.
    Als Iven über den Hof ging, legte sich der Nieselregen wie Tau auf sein Hemd. Da ertönte eine verhasste Stimme in seinem Rücken. Sicher hatte ihm die Sorge um Alena bereits den Verstand geraubt. Langsam drehte er sich um und hoffte inständig, sich nur einzubilden, dass jemand zu ihm sprach. Doch sein Gehör hatte ihn nicht getrogen.
    »Ivi, Bruderherz. Lass dich in den Arm nehmen.«
    »Was willst du hier?« Iven ballte die Fäuste.
    »Nun, nach dir und den Eltern sehen. Ich vermisse euch.«
    »Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Geh, scher dich vom Hof. Ich kann dich nicht ertragen.« Iven wischte mit der Hand durch die Luft, wandte sich von Hans Jorgen ab und eilte zum Wirtshaus. Er hatte andere Sorgen, als sich mit diesem Tunichtgut herumzuschlagen.
    Sein Bruder ließ sich jedoch nicht abwimmeln und trippelte hinter ihm her. »Ach, Ivi, ich habe den ganzen langen Weg auf mich genommen. Sieh, ich bin ganz durchgeweicht vom Regen.« Er strich sich mit der Hand durch das nasse Haar. »Lass uns einen Krug Bier miteinander teilen, in aller Brüderlichkeit.«
    Iven sog tief den Atem ein. »Du bist der Letzte, den ich hier gebrauchen kann. Verschwinde!«
    »Du kannst mir nicht verbieten, einen Trunk im Wirtshaus zu nehmen.« Hans Jorgen stemmte die Hände in die Hüften und schob wie ein verzogenes Gör die Unterlippe vor.
    »Du wagst es, hier aufzutauchen, als ob nichts wäre? Du hast unsere Eltern verkauft! Was verlangst du eigentlich von mir?« Ivens Kiefer mahlten. Vielleicht sollte er mit den Fäusten auf seinen Bruder losgehen, um sich ein wenig Erleichterung zu schaffen.
    »Ich habe die Eltern nicht verkauft.«
    »Erzähl keine Märchen!« Iven ließ Hans Jorgen erneut stehen.
    »Frag sie doch selbst! Sie wurden durch die Gunst des Herrn hier aufgenommen.«
    Nun hatte Iven endgültig genug. Er stürmte auf Hans Jorgen zu und hielt ihm die Faust unter die Nase. »Du willst also Frieden, ja?«
    Der Bruder riss die Augen auf und wich zurück. »Ivi, bitte, keine Gewalt! Ja, ich will Frieden mit dir und den Eltern schließen. Was soll ich tun?« Über seiner Stirn zitterten die nassen Strähnen.
    »Geh zum Rat, such nach Gülich und erzähl ihm, wie viel du hinlegen musstest, damit die Eltern hier wohnen dürfen. Und vergiss nicht zu erwähnen, dass sie keine Pfründe bekommen und kaum versorgt werden. Sie leiden Hunger! Verstehst du?«
    »Das kann ich nicht«, jammerte Hans Jorgen. »Dann müssen sie gehen.«
    »Na und? Sie gehören in ihr Heim und nicht auf den Hof der Siechen.« Iven hatte alle Mühe, sich zu beherrschen, und knirschte mit den Zähnen.
    »Aber … aber …«
    »Was aber?« Iven näherte sich seinem Bruder erneut, bis ihrer beider Gesichter nur noch eine Handbreit voneinander entfernt waren.
    »Aber … wenn die beiden Verrückten wieder im Haus sind, wird Herbi mich nicht mehr besuchen.« Die Augen des Bruders schimmerten tränenfeucht. »Sie stinken schrecklich, und außerdem will er ungestört sein.«
    Iven holte tief Luft. »Scher dich fort, du männliche Hure, ehe ich mich vergesse!« Er rammte sein Knie in den Unterleib des Bruders, der daraufhin jaulend zusammenbrach. Vor Wut schnaubend, ließ Iven Hans Jorgen im Dreck liegen und holte endlich den Krug Bier. Viel zu lange hatte er Alena allein gelassen.
    Am frühen Nachmittag suchte Iven Fyens Kammer auf, um sie zu bitten, sich während seiner Abwesenheit um Alena und Sophie zu kümmern. Unter keinen Umständen durfte er die beiden sich selbst überlassen. Seit sie erwacht war, starrte Alena mit leeren Augen vor sich hin, als hätte sie ihr Verstand verlassen. Nur Gabriel könnte sie aus dem Kerker der Sorge befreien.
    Nachdem er Alena in guten Händen wusste, brach Iven zum Eigelstein auf.
    Mettel hätte ihm am liebsten die Forke in den Leib gerammt, als er den Hof betrat. Auch dass er den Weg wegen Alena auf sich genommen hatte, konnte die Bäuerin nicht besänftigen. Sie pfiff durch die Zähne nach ihrem Mann, der kurz darauf mit einer Schaufel bewaffnet auf ihn zueilte. Iven musste sich bald eingestehen, dass er bei den Bauersleuten auf Stein biss, und verließ zähneknirschend den Hof. In diesem Augenblick verstand er endlich, wie hilflos Alena sich

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