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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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nachwachsenden Vorrat anlegen. Aber wie schnell gedeihen sie?«
    »Sie brauchen zum Ausreifen zwei bis drei Monate«, schätzte Matuc. »Aber wenn wir es schaffen, die Temperatur in dem Gebäude in die Höhe zu treiben, könnte es uns schneller gelingen. Es käme auf einen Versuch an.«
    »Dann sollten wir es wagen«, lachte Kalfaffel. »Das ist ein historischer Augenblick auf Kalisstron. Zum ersten Mal zeigt eine andere Gottheit ihre Gnade. Es ist eine glückliche Fügung, dass ausgerechnet Bardhasdronda in diesen Genuss kommt.«
    »Ich denke, dass der Gerechte an der Stadt noch etwas gut zu machen hatte.« Der Mönch wiegte den Kopf hin und her. »Eine Bedingung stelle ich aber.«
    »Und die wäre?«, fragte der Bürgermeister vorsichtig.
    »Kein Geld, nein, das wäre nicht rechtens«, beruhigte Matuc den Mann. »Ich verlange lediglich, dass die Menschen erfahren, durch wen sie die Süßknollen bekamen und dass es Ulldrael der Gerechte war, der sie vor dem Hungertod bewahrte. Das soll auch schon alles sein.«
    »Ich sorge dafür«, nickte der Milizionär. »Kiurikka wird sicher nichts dagegen haben«, meinte er und wandte den Kopf zur Seite.
    Doch die Hohepriesterin war in aller Stille gegangen.
    »Das war übrigens sehr tapfer, was du getan hast«, sagte Rantsila und beugte sich zu Lorin hinunter.
    »Darf ich denn dann zur Miliz, wenn es so weit ist?«, traute sich der Knabe zu fragen, um die günstigen Umstände auszunutzen.
    Der Mann wechselte einen schnellen Blick mit dem Cerêler. »Nein, junger Mann. So weit würde ich nicht gehen. Die Bestimmungen sagen, dass kein Fremdländler in die Reihen der Verteidiger treten darf, egal wie beliebt oder unbeliebt er ist.«
    »Gibt es denn keine Möglichkeit?« Enttäuscht kniff Lorin die Lippen zusammen. »Ich wünsche es mir so sehr.«
    »Vielleicht ließe sich etwas machen«, meinte Kalfaffel geheimnistuerisch. »Wärst du mit einem Posten als Türmler einverstanden?« Rantsila schaute ihn nachdenklich an. »Die Statuten beschränken sich nur auf die Miliz, wenn ich mich recht erinnere«, erklärte er. »Und da er sich schon einmal als sehr aufmerksam erwiesen hat, wäre diese Aufgabe seiner würdig, denke ich.« Er blickte zu Lorin. »Na, junger Mann, wie sieht es aus? Ist das eine Sache, die dir entgegenkommt?«
    »Es ist zwar nicht die Miliz«, meinte der Knabe, den die Vorstellung aufmunterte, »aber es würde mich freuen. Oder, Matuc? Bitte, sag ja. Und Waljakov frage ich auch. Wir wären ein tolles Gespann, das über die Stadt wacht und die Bewohner vor allen Gefahren warnt.«
    Der Geistliche lächelte. »Aber sicher, Lorin.«
    Der Junge warf sich seinem Ziehvater an den Hals. »Danke. Ich kann auch schon alle Zeichen auswendig, die man als Türmler wissen muss.« Wie ein Wasserfall zählte er die Signale auf, bis Rantsila ihn bremste.
    »Ja, ja, ich sehe schon. Das wird einer der besten Wächter, den wir jemals auf einem der Türme sitzen hatten«, lachte der Mann. »Aber mehr ist nicht drin, Lorin. Den Wunsch nach der Miliz werden wir dir nicht erfüllen können.«
    Kalfaffel klappte die Aufschläge seines Mantels nach oben. »Ich kehre ins Rathaus zurück und lasse gleich die Ausrufer durch die Stadt eilen. Es muss ja einiges organisiert werden, wenn wir die …«
    »Süßknollen«, half Matuc lächelnd.
    »Genau, die Süßknollen vom Acker bringen wollen.« Der Bürgermeister war völlig aus dem Häuschen. »Matuc, ich sah die Stadt bereits ein zweites Mal untergehen, aber nun wird sie durch Eure Vorsehung bewahrt.«
    »Und die Gnade des Gerechten, die wir bei aller Freude nicht vergessen wollen«, fügte der Mönch hinzu. »Ich begleite Euch und erkläre, wie ich mir die Anpflanzung in der Halle vorgestellt habe.«
    Kurz bevor sie den Ausgang erreichten, wandte sich der Cerêler um. »Ich möchte Euch keine falschen Hoffnungen machen, Matuc. Ihr dürft wahrscheinlich mit nur wenig Dank rechnen. Kiurikka sorgt mit Sicherheit dafür, dass die Gaben Ulldraels bald schon als Kalisstras Gnade angesehen werden.«
    »Ich bin zuversichtlich, Bürgermeister, dass immerhin einige der Städter in Erinnerung behalten werden, wem sie ihr Leben zu verdanken haben. Und diese wenigen reichen mir aus, das Wort des Gerechten nach ganz Kalisstron zu tragen.«
    »Ich sehe schon, Ihr habt viel vor«, meinte Kalfaffel. »Ich respektiere Eure Absichten, aber ich zweifle an ihrem Gelingen.« Seine kleine Gestalt verschwand nach wenigen Schritten in den wirbelnden Flocken des

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