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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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und zweifelte nicht einen Lidschlag daran, dass das Gute auf ewig das Böse in Schach zu halten vermochte.
    So wie es sich abzeichnete, zeigte sich dieses Böse in Form neuer Truppen wenig einsichtig, wie die neuesten Berichte besagten. Mit zwanzigtausend Bewaffneten, davon achttausend Kavalleristen, rollte das nächste Heer auf den Eispass zu. Dabei vernichtete es, sozusagen zum Aufwärmen, die zweitausend eigenen Soldaten, die sich im unmittelbar angrenzenden Hustraban einen angenehmen Winter gemacht und die Gehöfte und Städte heimgesucht hatten. Es schien, dass mit dem Tod von Osbin Leod Varèsz jegliche Disziplin gleich einer Fessel von den Überlebenden abgefallen war und diese sich nun am brutalen, sinnlosen Abschlachten erfreuten.
    Angeblich führte Mortva Nesreca persönlich die Streitmacht an, die gegen Windtrutz ritt. Dessen Brillanz, was die Strategie anbelangte, war bereits im Jahr 443 im Verlauf der Schlacht von Dujulev erkennbar geworden.
    Komm nur, du silberhaariger Dämon, dachte Hetrál grimmig und legte die Rechte an den Griff der aldoreelischen Klinge. Ich zeige dir, was mein Schwert vermag. Es ist das passende Mittel, dich zu Tzulan zu schicken.
    Der Kommandant war umsichtig genug, sich nicht allein auf die starken Mauern und die Macht der eigenen Bombarden zu verlassen. Er hatte Späher ausschwärmen lassen, die den Aufstieg vom Pass überwachten. Der Turît traute dem Konsultanten des Kabcar jede Hinterlist zu, und bevor dieser mit irgendeiner neuen mörderischen Erfindung erschien, würde er verschiedene Stellen des Bergübergangs sprengen lassen und die Hohlwege unpassierbar machen. Der Weg nach Süden blieb ihnen immer noch offen.
    Hetrál nickte den drei Ordensrittern zu, die sich ständig in seiner Nähe aufhielten und als seine Leibwache dienten. Sie waren das Abschiedsgeschenk Nerestros von Kuraschka, der sich inzwischen wohl wieder in seiner eigenen Burg befinden musste.
    Die Nachricht, dass eine unbekannte Macht die wertvollen aldoreelischen Klingen stahl und die Besitzer umbrachte, beunruhigte den Meisterschützen im Augenblick wenig. So sicher wie er war außer dem Kabcar wahrscheinlich niemand sonst auf Ulldart. Selbst Hemeròc, jenes seltsame Wesen, das durch die Schatten kommen und gehen konnte, wie es ihm gefiel, flüchtete vor dem Schwert, das sogar magische Angriffe zurückschlug.
    Was sollte mir schon passieren?, beruhigte sich der Kommandant, während er auf den Wehrgang hinaufstieg, um den Eispass von oben zu betrachten. Und dennoch fühlte er seit Tagen ein unerklärliches Kribbeln im Magen, das seiner Erfahrung nach nichts Gutes bedeutete.
    Als ob er es geahnt hätte … Kaum befand er sich über dem Tor, sah er einen Reiter heranpreschen. Sogleich hastete er die Stufen wieder hinab und befahl die Offiziere in die große Halle des Hauptgebäudes. Der Bote berichtete ihnen, dass sich der Zug von zwanzigtausend hoheitlichen Soldaten die ersten Schritte des Passes hinaufwand. Im Tross hätten sie fünfzig kleinere Bombarden auf Lafetten, die lediglich von acht Pferden gezogen werden müssten.
    Die Nachricht sorgte für unterschiedliche Vorschläge. Manche stimmten dafür, die Truppen bis vor die Festung kommen zu lassen, um sie mit all ihren Fernwaffen ein zweites Mal auszurotten. Andere plädierten dafür, umgehend die Durchgänge sprengen zu lassen, denn die Übermacht von zehn zu eins könnte durchaus gefährlich werden.
    »Nesreca muss etwas mit sich führen, was ihn sicher macht, uns im Handumdrehen besiegen zu können«, sagte einer der Ordensritter an Hetráls statt. »Bedenkt, dass er mit zwanzigtausend Menschen und mehr als achttausendvierhundert Pferden in eine Gegend zieht, die keinerlei Nahrung bietet. Dass die Verproviantierung über den Pass für uns leicht zu unterbrechen ist, müsste ihm klar sein.«
    »Er wird sich auf die Überlegenheit seiner Fußtruppen verlassen«, steuerte einer der Offiziere bei. »Ich möchte Tzulans Namen nicht beschreien, aber selbst unsere Munition ist begrenzt. Und er hat fünfzig Bombarden dabei.«
    »Meiner Meinung nach«, sagte der Bote, »sind sie aber viel zu klein, um etwas gegen die Mauern ausrichten zu können. Selbst wenn sich immer vier oder fünf auf eine Stelle in der Umschanzung konzentrierten, würde es zu lange dauern und wir könnten das Feuer erwidern.«
    Der Kommandant dachte nach. »Kann es sein, dass er ein Invasionsheer mit sich führt? Wir wissen, dass die Dinge in Ilfaris nicht zum Besten stehen und dass die

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